Leseförderung in Viersen Lesepaten gehen mit Wissen auf Tour

Viersen · Die Stadtbücherei hat das Projekt „Wissen on tour“ zur Leseförderung erweitert. So haben künftig Schulen und Kitas, die Bücherkisten ausleihen, mehr Themen zur Auswahl.

  Die Lesepaten Raphael Haase und Jana Weidenfeld besuchen bald Schulen und bringen Bücherkisten mit. Das Auftakt-Treffen war aber in der Bücherei.   

Die Lesepaten Raphael Haase und Jana Weidenfeld besuchen bald Schulen und bringen Bücherkisten mit. Das Auftakt-Treffen war aber in der Bücherei.  

Foto: Nadine Fischer

 Raphael Haase greift in die Kunststoffbox mit der Aufschrift „Kleine Forscher“. „“Hier sind ganz viele spannende Sachen drin, in die ihr mal reingucken könnt““, sagt er, zieht ein Buch heraus und fängt an zu blättern. Fünf Schüler aus dem Offenen Ganztag (OGS) der Gemeinschaftsgrundschule Rahser blicken aufmerksam auf die Seiten. Für Haase ist das der erste Einsatz als Lesepate der Albert-Vigoleis-Thelen-Stadtbibliothek. Doch nicht nur das: Er ist auch Teil des neu ausgerichteten Programms „Wissen on tour“ der Viersener Bücherei.

„Dass Schulen und Kindertagesstätten für mehrere Wochen Bücherkisten zu verschiedenen Themen ausleihen können, ist nicht neu – „aber jetzt haben wir das Angebot ergänzt““, sagt Astrid Engels von der Stadtbücherei. Dazu gehört, dass künftig Lesepaten wie Haase die Boxen persönlich vor Ort abliefern und mit den Kindern den Inhalt durchgehen. Rund ein Dutzend Paten seien im Einsatz, erzählt Engels. „Sie machen das Projekt lebendig“, ergänzt Marianne Bartsch, stellvertretende Leiterin der Bücherei. Die Sparkassenstiftung hat 5000 Euro gespendet, sodass die Zahl der Boxen, in denen etwa 25 Bücher, manchmal auch Hörbücher, stecken, um zwölf auf rund 60 erhöht werden konnte.

Abgedeckt werden jetzt zusätzliche Themen aus dem Bereich Naturschutz, da gibt es etwa eine Kiste zum Klima, zu Bienen und Honig, aber auch eine zu Weltreligionen oder eben eine für kleine Forscher. „“Was mich direkt interessiert, ist das Thema Müll““, sagt Rita Doussier – wie Haase gehört sie zu den Lesepaten. Demnächst würde sie also gerne Schüler oder Kita-Kinder begeistern, sich über das Thema Müll – zu informieren, besonders wie es sich vermeiden lässt, ihn zu produzieren.

Bildungsdezernentin Cigdem Bern lobt: „Das ist ein schönes Projekt, das geeignet ist, die Lesekultur und -kompetenz der Kinder zu fördern.“ Die Lesepaten spielen dabei eine wichtige Rolle. Denn die sorgten dafür, dass Geschichten aus Büchern zu Abenteuern werden – und das führe dazu, dass sich die Kinder die Handlung besser merken können, erklärt sie. Bartsch ergänzt: „“Wichtig ist, die Kinder möglichst früh an Medien heranzuführen.“ Sonst „ist der Zug abgefahren“, werden sie also eher keine begeisterten Leser. „Wissen on tour“ hat für sie einen entscheidenden Vorteil zu Aktionen, die in der Bücherei für Kinder angeboten werden: „Wir gehen damit in die Einrichtungen und erreichen auch Kinder aus bildungsfernen Elternhäusern.““

Wenn sich eine Grundschule oder Kita dafür entscheidet, kostenlos eine der Bücherkisten auszuleihen, kommt zum Auftakt einer der ehrenamtlichen Lesepaten damit vorbei und bleibt für eineinhalb bis zwei Stunden. In den Folgewochen beschäftigen sich Erzieher, Lehrer und Kinder dann eigenständig mit den Themenboxen. So auch in der Grundschule Rahser: „“Das wird vermutlich unser Mittwochsprojekt werden““, sagt Ilka Dunkel von der OGS.

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