Event in Viersen „Viersen blüht“ vielleicht erst wieder im Jahr 2021
Viersen · Die CDU zog ihren Antrag zurück, in diesem Jahr eine „abgespeckte Fassung“ des Events durchzuführen.
Die weit über die Grenzen der Kreisstadt bekannte Aktion „Viersen blüht“ wird in diesem Jahr komplett ausfallen. Die CDU zog im Stadtrat ihren Antrag zurück, eine abgespeckte Fassung von „Viersen blüht“ in diesem Jahr durchzuführen. Ob die Aktion im kommenden Jahr stattfindet – dies hatte Bürgermeisterin Sabine Anemüller (SPD) vorgeschlagen –, ist noch unsicher. Bei mehreren Fraktionen regte sich Widerstand gegen die Idee; sie plädierten für eine Verschiebung auf 2021. In dieser Woche soll die Entscheidung fallen.
Weil die Stadt noch keinen genehmigten Haushalt hat und die Verwaltung keine Verträge mit den beteiligten Händlern über „Viersen blüht“ schloss, sagte die Bürgermeisterin die Veranstaltung ab. Grund: Freiwillige Leistungen, die nicht vertraglich geregelt sind, dürfen während der vorläufigen Haushaltsführung nicht finanziert werden. Sie schlug vor, die eigentlich alle zwei Jahre stattfindende Aktion aufs Jahr 2020 zu verschieben.
Die CDU beantragte, ein Alternativkonzept für „Viersen blüht“ in 2019 vorzulegen und regte Einsparungen beim Marketing an. „Das erforderliche Personal steht nicht zur
Verfügung, Partner und Sponsoren müssten nun sehr kurzfristig akquiriert werden, die Erfolgschancen sind ungewiss“, teilte Bürgermeisterin Sabine Anemüller in der Ratssitzung mit. Und: „Eine Reduzierung der Ausgaben fürs Marketing würde zu deutlichen Qualitätseinbußen in der Vermarktung von ,Viersen blüht’ führen.“ Sie betonte: „Nicht ohne Grund hat die Verwaltung der Politik ,Viersen blüht‘ frühzeitig als eine der Maßnahmen genannt, die ohne Haushaltsbeschluss gefährdet sind.“ CDU, FDP, FürVie und Die Linke wollten die von der Verwaltung vorgeschlagenen Steuererhöhungen in 2019 nicht mittragen, ohne sicher zu sein, dass sie wirklich für den Haushaltsausgleich benötigt werden. Das entscheidet sich voraussichtlich erst im März.
Kurz vor der Ratssitzung hatte sich auch der Werbering Viersen aktiv in die Diskussion eingeschaltet. Dessen Vorstandsmitglied Rainer Schnäbler erklärte: „Eine Reduzierung der Qualität wird der Marke ,Viersen blüht’ nachhaltig schaden.“ Es sei überflüssig, eine abgespeckte Variante oder Alternative anzudenken.
Die CDU zog ihren Antrag daraufhin zurück, kritisierte aber auch die Überlegung der Stadtverwaltung, statt „Viersen blüht“ in diesem Jahr eine Aktion namens „Blühendes Viersen“ umzusetzen, bei der die Verwaltung auf städtischen Flächen Blumenwiesen mit Wildblumenmischungen anlegt. Zusätzlich zur optischen Aufwertung sollen die Blumen einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten, indem sie Insekten wie Bienen und anderen Nahrungsquelle sind. „Wenn die Aktion ,Blühendes Viersen’ genannt wird, verwässert das die Dachmarke von ,Viersen blüht’“, kritisierte der CDU-Fraktionsvorsitzende Stephan Sillekens. Anemüller sagte zu, einen anderen Namen für die Aktion zu finden oder die Blumenwiesen ohne eine bestimmte Überschrift anlegen zu lassen.
Und wann soll es nun wieder „Viersen blüht“ geben? SPD und FürVie favorisieren 2020, ebenso die Verwaltung. Da könnte es Synergieeffekte mit dem 50-jährigen Bestehen der Stadt Viersen geben. FDP und CDU lehnen das ab. Stefan Feiter (FDP) erklärte: „Wir favorisieren 2021, um die Besonderheit der Marke herauszustellen.“ Auch die Grünen tendierten in der Ratssitzung zu 2021, wollten sich aber noch nicht festlegen. Die Entscheidung soll in dieser Woche fallen, bei einem Vorgespräch zu den geplanten Jubiläumsfeierlichkeiten zum Stadtjubiläum.
