Neuer Chefarzt AKH will Gynäkologie voranbringen

Viersen · Der neue Chefarzt Christopher Altgassen setzt auf minimal-invasive Eingriffe.

 Christopher Altgassen ist neuer Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe.  Foto: AKH

Christopher Altgassen ist neuer Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe. Foto: AKH

Foto: AKH/Alois Müller

Das Allgemeine Krankenhaus (AKH) Viersen hat einen neuen Chefarzt – und viel vor: Seit 1. Januar leitet Christopher Altgassen die Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe im AKH. Der aus Heidelberg stammende 56-Jährige wechselte vom Helios-Klinikum Krefeld nach Viersen und setzt auf minimal-invasive, schonende diagnostische und operative Verfahren. Er will eine Sentinel-Diagnostik und -therapie im AKH aufbauen.

Der bisherige kommissarische Leiter der Klinik, Mohammad Koshaji, bleibt dem AKH erhalten und ist nun Sektionsleiter des Fachbereichs Geburtshilfe.

Altgassen bringt jede Menge fachliche und organisatorische Erfahrung mit ins AKH. Er studierte Medizin in Gießen. Seinen Facharzt machte er in Köln. Wissenschaftlich bildet er sich an den Universitäten Jena und Lübeck weiter. Zudem sammelte er Chefarzterfahrung an der St.-Elisabeth-Klinik in Köln und der DRK-Klinik Berlin Westend. Zuletzt war er langjährig am Helios Klinikum Krefeld tätig. Nun sei er bewusst beim AKH Viersen gelandet: „Hier möchte ich insbesondere die operative Gynäkologie weiterentwickeln“, sagt der Mediziner. Der dreifache Vater habilitierte an der Universität zu Lübeck zum Thema Sentinel-Diagnostik bei gynäkologischen Krebserkrankungen. Die Sentinel-Diagnostik und -therapie, die er in Viersen aufbauen will, ist vor allem aus der Brustkrebsbehandlung bekannt. „Sie kann aber auch beispielsweise bei der Operation der Gebärmutter oder der Schamlippen eingesetzt werden“, erklärt Altgassen. „Sie ist schonend, weil weniger invasiv für die Patientinnen.“ Sein zweiter Schwerpunkt ist die laparoskopische Chirurgie. Bei der auch „Schlüsselloch-Chirurgie“ genannten Methode wird auf große Schnitte verzichtet, was die Heilungszeit beschleunigt und ebenfalls für die Patientin schonender ist. „Diese Technik wird in der Region bisher nur begrenzt angewendet“, so Altgassen weiter. Im Bereich der Geburtshilfe will er den natürlichen Verlauf der Geburt stärker unterstützen und das Vertrauen der Schwangeren in sich selbst stärken. „Es geht mir um viel Aufmerksamkeit gegenüber den Patientinnen, um Zuwendung und darum, sie zu unterstützen“, so Altgassen. Das AKH brauche sich fachlich in der Region nicht zu verstecken, lobt Altgassen seinen neuen Arbeitgeber. „Die Kombination aus Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Kinderklinik ist sehr gelungen.“ In der Klinik werden unter anderem große gynäkologische Bauchoperationen bei Tumoren, alle Operationsmethoden zur Beseitigung von Harninkontinenz und kleinere gynäkologische Eingriffe sowie Bauchspiegelungen durchgeführt. Im AKH kamen im vergangenen Jahr zudem fast 1000 Kinder zur Welt.

Das Krankenhaus behandelt jährlich rund 18.000 Patienten stationär sowie nahezu 30.000 Patienten ambulant. Es beschäftigt rund 900 Mitarbeiter.

(mrö)
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