Viersen AKH gehört zu den besten Kliniken

Viersen · Bundesweite Spitzenwerte für das Allgemeine Krankenhaus Viersen (AKH) gab es beim AOK-Report für die Entfernung von Gallenblasen, beim Kniegelenkersatz und bei der künstlichen Hüfte nach einer Fraktur.

Spitzenwerte für das Allgemeine Krankenhaus Viersen (AKH): Beim Krankenhausreport der Krankenkasse AOK schneidet die Klinik in allen bisher untersuchten Bereichen überdurchschnittlich gut ab. Bei der Entfernung von Gallenblasen, beim Kniegelenkersatz und bei der künstlichen Hüfte nach einer Fraktur gehört das AKH zu den besten 20 Prozent der deutschen Krankenhäuser. "Dieses Ergebnis hat für uns Gewicht, schließlich ist fast jeder Vierte aus dem Kreis Viersen AOK-Versicherter," sagt Kim Holger Kreft, Geschäftsführer des AKH. "Insofern kann das Ergebnis eine wichtige Orientierungshilfe für Patienten sein."

Basis des Erfolges ist der absolut standardisierte Ablauf im Krankenhaus, egal ob beim Kniegelenkersatz und der künstlichen Hüfte in der Abteilung Unfall-, Wiederherstellungs- und Gelenkchirurgie von Chefarzt Dr. Peter Könings oder bei der Gallenblasen-Entfernung in der Allgemein- und Viszeralchirurgie von Chefärztin Dr. Ulrike Siegers. Es geht los mit der Untersuchung in der chirurgischen Ambulanz und geht weiter mit der Indikationsstellung durch einen Facharzt für Chirurgie. "Auch der Ablauf im OP, der postoperative Kostaufbau, die Mobilisation und die Schmerztherapie folgen Regeln", sagt Könings. Gerade die Schmerztherapie wird im AKH groß geschrieben, wie Siegers berichtet: "Pfleger und Ärzte der Klinik für Allgemeinchirurgie und der Anästhesie haben gemeinsam ein Konzept für das Schmerzmanagement entwickelt." Demnach wird bei allen operierten Patienten regelhaft anhand einer Skala die Schmerzintensität ermittelt und entsprechend darauf reagiert. "Dies verbessert die postoperativen Verläufe erheblich", so die Chefärztin.

Wie erfolgreich das AKH mit diesem Modell ist, zeigt sich am Beispiel der Gallenblasen-Operationen. Bei den rund 160 Operationen im vergangenen Jahr gab es nur eine eingriffsspezifische Komplikation und Reintervention. Das AKH Viersen liegt auch bei den laparoskopischen Operationen (Schlüsselloch-Chirurgie) weit über dem geforderten Durchschnitt. 98,2 Prozent aller Gallenblasen-OP werden so durchgeführt. Zudem werden alle Mitarbeiter einmal im Monat im Hinblick auf die Standardisierung weitergebildet.

Ziel des Krankenhausreports ist es, die langfristige Qualität von stationären Behandlungen zu bewerten. Dazu wird das so genannte Verfahren Qualitätssicherung durch Routinedaten (QSR) genutzt. Das Besondere an QSR ist, dass die Qualität einer stationären Behandlung dauerhaft, das heißt über den Tag der Entlassung hinaus, gemessen wird. Auf Basis dieser Daten lässt sich zum Beispiel auswerten, ob nach einer Operation im Krankenhaus Komplikationen aufgetreten sind und eine erneute Operation erforderlich war. Die Informationen dazu stammen von Routinedaten, die vom Krankenhaus an die Krankenkasse des Patienten übermittelt werden, aber auch zusätzlich aus AOK-internen Daten. Besonders betrachtet werden die Ergebnisse zu festgelegten Qualitätsindikatoren. Diese Indikatoren können aus einer Information bestehen, beispielsweise ob ein bestimmtes unerwünschtes Ereignis während einer Behandlung aufgetreten ist, oder auf Messpunkten, zum Beispiel ob alle geforderten Untersuchungen zur Feststellung einer Gesundung erfolgt sind.

(RP)
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