Straßensanierung in Schwalmtal-Amern Ärger über marode Fahrbahn

Schwalmtal · Für Karl Cohnen und seine Nachbarn wird die Sanierung des Amerner Kranenbruchs zur unendlichen Geschichte: Seit mehr als zehn Jahren müssen sie mit der Schlaglochpiste leben. Mehrmals waren die Arbeiten angekündigt worden.

 Karl Cohnen, Anwohner vom Kranenbruch 27a, und seine Nachbarn sind verärgert: Seit mehr als zehn Jahren warten sie auf die Sanierung der Schlaglochpiste.

Karl Cohnen, Anwohner vom Kranenbruch 27a, und seine Nachbarn sind verärgert: Seit mehr als zehn Jahren warten sie auf die Sanierung der Schlaglochpiste.

Foto: Daniela Buschkamp

Die Anwohner am Kranenbruch sind verärgert. Seit mehr als zehn Jahren beklagen sie den schlechten Zustand ihrer Straße in der Schwalmtaler Sektion. Doch geändert hat sich in dieser Zeit nichts. „Auch wenn es immer wieder Versprechungen und Ankündigungen gab“, sagt Karl Cohnen, Anwohner am Kranenbruch 27a.

Zwei Mal hat es die Schlagloch-Piste  bereits geschafft, in den Neujahrsansprachen von Bürgermeister Michael Pesch (CDU) Erwähnung zu finden. Das war in den Jahren 2018 und 2019. Doch mehr als diese Erwähnungen sei bisher nicht geschehen. „In der Ansprache 2020 wurden wir schon gar nicht mehr erwähnt“, sagt Cohnen mit leichtem Zynismus.  Er und seine Nachbarn fühlten sich von der Verwaltung im Stich gelassen: „Wir werden nicht ernst genommen und immer wieder hingehalten.“ Karl Cohnen lebt seit rund 20 Jahren am Kranenbruch, schätzt die beschauliche Ecke, die Nähe zu Bauernhöfen und Wiesen. Wenn da nicht die marode Straße wäre. „Die Straße wird immer nur notdürftig geflickt. Doch hier müssen Trecker und schwere Maschinen fahren“, berichtet er. Nach kurzer Zeit seien die Schlaglöcher und wieder da.

Cohnen und seine Nachbarn sehen die Straße als Sicherheitsrisiko, insbesondere für Radler oder Senioren, die  auf einen Rollator angewiesen sein. „Wenn das Wetter schlecht ist und die Straße unter Wasser steht, trauen sie sich gar nicht mehr vor die Tür. Traurig“, sagt er. Und bei Sonnenschein und trockenem Wetter gebe es immer wieder Staub und Dreck zu beseitigen.

Bereits im März 2018 hatte Karl Cohnen den Bürgermonitor der Rheinischen Post eingeschaltet. Damals hatte er auch vor Stolperkanten und Löchern gestanden; das tiefste Loch maß er mit 22 Zentimetern. Vor mehr als zwei Jahren hatte Bürgermeister Michael Pesch angekündigt, dass die marode Straße im Jahr 2019 instand gesetzt werden sollte.

 Warum ist seitdem nichts geschehen? Bernd Gather vom Fachbereich Planung der Gemeindeverwaltung Schwalmtal beantwortet diese Frage wie folgt: „Unser Ziel war, die Straße beitragsfrei für die Anlieger zu sanieren.“ Die sei aufgrund der Entwässerungsverhältnisse schwierig gewesen. Die Planung für die Instandsetzung des Kranenbruchs sei aufwändig und kompliziert gewesen. Sie haben sich auch deswegen derart lange verzögert, weil im Planungsbereich zwei Mitarbeiter ausgefallen sind.

Doch Bernd Gather stellt einen Zeitplan für die von den Anwohnern lang geforderte und erwartete Instandsetzung in Aussicht:  Die finale Bauplanung werde vermutlich im Mai abgeschlossen sein. „Für Juni sollen die Arbeiten ausgeschrieben werden, für Juli sei die Submission geplant“, so Gather. „Baubeginn könnte ab Ende August sein. Die Maßnahme werde mit rund 200.000 Euro aus dem Kommunalinvestitionsfördergesetz unterstütze.Den Eigenanteil der Gemeinde Schwalmtal schätzt er auf 30.000 bis 50.000 Euro.

Im Zeitraum von September 2019 bis Februar 2020 hatten zudem die Schwalmtalwerke am Kranenbruch neue Leitungen verlegt. „Wir haben danach die Straße nicht saniert, da  eine große Instandsetzung noch folgen sollte“, sagt Dirk Lankes, Geschäftsführer der Schwalmtalwerke.  Auch er räumt ein, dass die Straße in einem „maroden Zustand“ befindet.

In den nächsten zwei Wochen soll laut Gather die Straßendecke im Bereich Kranenbruch/Hütter Mühle erfolgen. Zwischen den Hausnummern 32 und 35 beabsichtigt die Gemeinde, nicht nur die Straßendecke instandsetzen zu lassen; dort soll mit einer Querrinne auch erreicht werden, dass bei starkem Regen as Wasser besser abfließt. In einem Schreiben vom 26. März wurden die Anwohner informiert, dass wegen dieses Projekts „voraussichtlich in der 14. oder 15. Kalenderwoche (als ab 30. März beziehungsweise 6. April) ein Straßenabschnitt für ein bis zwei Tage gesperrt werden müsse. 

Karl Cohnen ist auch wegen dieser Maßnahme skeptisch: „Sie ist angekündigt worden. Aber bisher ist noch nichts geschehen.“

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