Größte Halle in Schwalmtal Kalte Halle – Besucher bekommen Decken

Schwalmtal · In Schwalmtals größter Veranstaltungsstätte, der Achim-Besgen-Halle, werden aktuell Lüftung und Heizung repariert. Wegen Lieferschwierigkeiten dauert das länger als geplant. Dass Besucher nun Decken bekommen, ist nicht die einzige Folge.

Die Achim-Besgen-Halle, hier das Foto einer Schulveranstaltung im Mai, ist zurzeit nur ohne Lüftung und Heizung zu benutzen.

Die Achim-Besgen-Halle, hier das Foto einer Schulveranstaltung im Mai, ist zurzeit nur ohne Lüftung und Heizung zu benutzen.

Foto: Daniela Buschkamp

Eigentlich sollten die elf Sängerinnen des Chores Stimmlich an diesem Freitag, 25. November,  ihr großes Weihnachtskonzert in der Achim-Besgen-Halle geben. Doch daraus wird nichts. Denn in der Halle, die nicht nur Schwalmtals größter Veranstaltungssaal, sondern auch die Aula des. St.-Wolfhelm-Gymnasiums ist, finden zurzeit Bauarbeiten statt.

Die seien zwar geplant gewesen, wie Jan Winterhoff, Pressekoordinator der Gemeinde Schwalmtal erklärt, würden aber länger dauern, als geplant. Es gebe liefertechnische Verzögerungen rund um die Erneuerung der Lüftungsanlage. Und das hat einige Folgen. Die Gruppe Neller Määrtschpatzen wird für ihre beiden Adventsaufführungen am Mittwoch, 30. November,  und am Donnerstag, 1. Dezember, jeweils um 19.30 Uhr,  warme Decken verteilen, denn die Halle ist unbeheizt und unbelüftet.

Wie die Verwaltung auf Anfrage erklärt, erneuert sie seit August die Lüftungsanlage in der Achim-Besgen-Halle; die Sanierung ist Teil mehrerer Maßnahmen, die den Veranstaltungsort langfristig aufwerten sollen. „Verbunden mit der Lüftung ist auch die Heizung“, so Winterhoff. „Mit der neuen optimierten Steuerung lassen sich verschiedene Bereiche getrennt voneinander steuern, was sich positiv auf die Verbrauchswerte auswirkt.“ Das Investitionsvolumen beträgt rund  330.000 Euro. 200.000 Euro davon übernimmt der Bund für corona-gerechte stationäre raumlufttechnische Anlagen.

„Sofern die fehlenden Einbauteile geliefert werden und vorbehaltlich aller Abnahmen wird mit einer Inbetriebnahme Anfang Dezember gerechnet“, erklärt die Verwaltung. Die Halle sei grundsätzlich nutzbar, sie könne nur derzeit nicht beheizt und mit Frischluft versorgt werden. Gemäß der Sonderbauverordnung dürfen sie in diesem Fall nur maximal 199 Menschen gleichzeitig nutzen.

Für die Neller Määrtschpatzen um Klaus Müller, der auch Vorsitzender des Heimatvereins Waldniel ist, ist die ungeheizte, unbelüftete Besgen-Halle wenig glücklich: „Wir hätten eigentlich für jede Veranstaltung 400 Karten ausgeben können“, sagt Müller.

„Wir haben jetzt bei Ikea Decken gekauft, die wir verteilen werden. Die Besucher sollen sich warm anziehen“, rät Müller. Zudem werde es in der Pause Glühwein und Spekulatius geben. Er bedauert, dass die 14 Mitglieder der Gruppe nur vor der Hälfte des normalerweise möglichen Publikums spielen werden: „Ich hatte gehofft, das wir in diesem Jahr endlich groß auftreten können.“

Warum die Zuschauerzahl beim „Neller Advent“ wichtig ist: Die Aktiven geben die Karten gratis aus und bittet jeden Besucher um eine Spende. Das Geld ist, wie in den Vorjahren,  für bedürftige Schwalmtaler zu Weihnachten gedacht. „Ich hatte in diesem Jahr auf eine hohe Spendensumne gehofft“, sagt Müller.

Doch alle Überlegungen im Vorfeld, ob man die Auftritte etwa ins Pfarrheim verlegen solle, seien verworfen worden, auch wegen der räumlichen Enge und der möglichen höheren Ansteckungsgefahr mit Corona für die Besucher. Deshalb hat sich die Gruppe laut Klaus Müller zu den Auftritten am gewohnten Ort entschieden. „Wir machen das Beste daraus“, sagt Müller optimistisch. Er rechnet mit guter Stimmung, das Programm sei gelungen.

 Auch für die Chorsängerinnen gab es durch die Verzögerung Probleme: Sie mussten sich kurzfristig einen anderen Auftrittsort suchen. Gefunden haben sie ihn nur wenige Kilometer entfernt. „Zum Glück konnten wir sehr schnell eine Lösung finden und ziehen nun um in die St.-Vincentius-Kirche in Wegberg-Beeck“, sagt Chorleiterin Nadine Stapper erleichtert. An Datum und Uhrzeit ändere sich nichts: Das Konzert findet wie geplant am Freitag, 25. November, um 20 Uhr statt. Die Kirche biete bei guter Sicht 500 Besuchern Platz, aufgrund der herausragenden Akustik fänden dort viele klassische Konzerte statt, so Stapper. Natürlich sei man seit vielen Jahren immer gerne in der Halle in Waldniel zu Gast.

Doch sie ist glücklich über die unkomplizierte Verlegung des Konzertes; dies machten der Wegberger Kulturverein Opus 512 und die Pfarrei St. Martin möglich. „Wir helfen gerne und freuen uns auf ein wunderbares Konzertereignis“ sagt Heinrich Heinen, Geschäftsführer des Vereins.

Der Chor Stimmlich wird sich mit einer Spende aus dem Reinerlös des Konzertes beim Kulturverein für die schnelle Unterstützung bedanken. Dieses Geld  kommt gemeinnützigen Vereinen wie dem Förderverein Abbe George zugute. Wer nicht selbst nach Wegberg fahren kann, für den hat der Chor einen kostenfreien Fahrdienst organisiert. Das vorweihnachtliche Konzert des Frauen-Ensembles ist für viele Menschen eine Tradition.

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