Schwalmtal 80 000 Euro für BuT-Helfer

Schwalmtal · Die Gemeinde Schwalmtal erhält für die Umsetzung des Bildungs- und Teilhabepakets 80 000 Euro. Damit sollen Schulsozialarbeiter finanziert werden, die zwischen Vereinen und bedürftigen Familien vermitteln.

Damit Kinder aus bedürftigen Familien in der Schule ein warmes Mittagessen erhalten, an Ausflügen und Klassenfahrten teilnehmen oder Musikunterricht und Nachhilfestunden nehmen können, hatten die Kommunen im vergangenen Jahr immer wieder für das Bildungs- und Teilhabepaket (BuT) geworben, das zum Teil rückwirkend zum 1. Januar 2011 in Kraft getreten war. Für Leistungen aus diesem Paket mussten Eltern Anträge einreichen — beim Kreis Viersen, bei der Gemeinde oder beim Jobcenter. Doch auch, wenn sich viele schon gemeldet haben: Alle Kinder aus bedürftigen Familien werden trotz Werbung nicht erreicht. Nun sollen an den Schulen Stellen für Schulsozialarbeiter eingerichtet werden, die den Eltern helfen sollen, die Anträge für Leistungen aus dem BuT zu stellen und weitere Kooperationspartner, zum Beispiel Vereine, zu gewinnen.

Potenzial ist da

Für die Einrichtung der Stellen erhält der Kreis Viersen insgesamt rund 1,1 Millionen Euro. Je nachdem, wie viele Schüler eine Kommune als Schulträger aufweist, erhalten die kreisangehörigen Kommunen aus diesem Topf Geld. Schwalmtal bekommt 80 000 Euro, mit denen in den kommenden drei Jahren, von 2012 bis 2014, anderthalb Schulsozialarbeiter-Stellen finanziert werden sollen. Die Europaschule hat bereits einen Schulsozialarbeiter mit halber Stelle, dort wäre eine Aufstockung denkbar. Auch Realschule, Gymnasium und die Schule an der Schwalm haben laut Werner Bongartz vom Schul- und Sozialamt der Gemeinde Schwalmtal bereits Anträge gestellt, einen Schulsozialarbeiter zu erhalten.

"Potenzial" in Schwalmtal ist da: Nach Auskunft des Jobcenters sind 339 Kinder aus Hartz-IV-Familien in Schwalmtal anspruchsberechtigt, doch bislang gingen nur 154 Anträge ein — für das Mittagessen in der Schule (44 Prozent der Anträge), Vereinsbeiträge oder Musikunterricht (26 Prozent), für Ausflüge und Klassenfahrten (13 Prozent), Schülerbeförderungskosten (neun Prozent) und Lernförderung (fünf Prozent). Das Schulbasispaket — Geld für die Erstausstattung von Schülern — erhielten 240 Schwalmtaler Kinder über das Jobcenter, ohne dafür einen Antrag stellen zu müssen. Beim Sozialamt des Kreises Viersen, an das sich Wohngeld- und Kinderzuschlagsberechtigte wenden, gingen rund 400 Anträge aus Schwalmtal ein: 34 Prozent für das Schulbasispaket, 14 Prozent für Klassenfahrten, 13 Prozent für Vereinsbeiträge und elf Prozent für die Schulverpflegung. Nur vier Prozent entfielen auf Nachhilfekosten.

Weil auch die Gemeinde Schwalmtal Anträge weiterleitet, landeten 91 Anträge dort in der Wohngeldstelle. Der Familienbeauftragten Claudia Schinken zufolge beantragten die meisten Leistungen aus dem Schulbasispaket (75 Prozent), an zweiter Stelle lag die Mittagsverpflegung in der Schule (38 Prozent).

(RP/rl)
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