Viersen 350 000 Watt am Hohen Busch

Viersen · Nicht nur der Soundcheck gehört zu den Vorbereitungen beim Festival "Eier mit Speck". Auf dem Festivalgelände stellt die Fachfirma "Rockline" jeden einzelnen der 150 Schweinwerfer per Hand ein, bevor es losgeht.

 Jeder der zwischen acht und 40 Kilogramm wiegenden Schweinwerfer wird haargenau eingestellt. Ob die LED-Varianten, die Blitzer, die Profiler, die Moving Heads, wie die sich bewegenden Lichter genannt werden, die Blinder oder die Stufenlinsen – Handarbeit ist jetzt angesagt.

Jeder der zwischen acht und 40 Kilogramm wiegenden Schweinwerfer wird haargenau eingestellt. Ob die LED-Varianten, die Blitzer, die Profiler, die Moving Heads, wie die sich bewegenden Lichter genannt werden, die Blinder oder die Stufenlinsen – Handarbeit ist jetzt angesagt.

Foto: Busch

Ein einzelner Strahler huscht über den Bühnenrand. "Gut so?", will Guido Hausmann wissen, der hoch oben an der linken Außenfläche der Bühne hängt und den Strahler per Hand justiert. "Du musst den Bühnenrand noch ein bisschen mehr abschatten", kommt die Antwort von unten. Ein einzelner Handgriff bringt den gewünschten Effekt. Guido Hausmann, der Geschäftsführer von "Rockline" aus Issum, die für die komplette Bühne samt Licht zuständig ist, klettert die Leiter wieder hinunter. Feierabend ist aber noch lange nicht, wenngleich seine achtköpfige Crew schon seit vergangenen Samstag auf dem Festivalgelände von "Eier mit Speck" arbeitet.

"Wir haben heute vor einer Woche angefangen die Bühne aufzubauen. Die eigentliche Bühne samt der Podesterie steht schnell, das geht in rund 20 Stunden. Aber die Lichtinstallation hat vier Tage in Anspruch genommen und das von zwölf Uhr mittags bis morgens um 5 Uhr", verrät Guido Hausmann, während er schon die nächsten Anweisungen über die Bühne ruft. Jeder einzelne der 150 Schweinwerfer wird beim heutigen Lichtcheck, einen Tag vor Festivalbeginn, nochmals überprüft und per Hand eingestellt.

Das Walkie Talkie in der Hand von Guido Hausmann piepst. Sohn Dominic Hausmann braucht den Chef. Der Lichtoperator will wissen, wie es weitergeht. Dominic Hausmann sitzt auf der einige Meter entfernten kleinen Bühne mitten auf dem Festivalgelände, dem Herzstück des Festivals. Denn hier befindet sich neben der Tontechnik der Lichtcomputer, die Grand-MA Fullsize.

Auf den fünf Computerbildschirmen vor ihm leuchten diverse Zeichen auf, die Finger des jungen Mannes fliegen über die Anlage. Für einen Laien ist es nahezu unverständlich, was sich hier abspielt. "Wenn alles an ist haben wir hier 350 000 Watt. Wir verbrauchen in acht Stunden soviel Strom wie ein 1000-Seelen-Dorf in einer Woche", sagt Dominik Hausmann.

Die nötige Energie dafür liefern sechs große Dieselaggregate. Über acht Kilometer Kabel sind die unterschiedlichen Schweinwerfer an die Stromversorgung gekoppelt. Auf der 120 Quadratmeter großen Bühne sind mittlerweile die Profiler, wie die Spots genannt werden mit denen einzelnen Bereiche wie der Sänger oder der Schlagzeuger angeleuchtet werden können, an der Reihe. Auf dem Rollraiser, einem beweglichen Podest, auf dem später die Schlagzeuger sitzen werden, steht eine hohe Leiter.

Immerhin müssen die Mitarbeiter von "Rockline", allesamt Fachkräfte für Veranstaltungstechnik, sieben Meter hoch, um die Profiler an der Traverse zu erreichen. Dominic Hausmann schaltet, die Veranstaltungstechniker stellen ein und Guido Hausmann gibt sein o.k.. Jeder der zwischen acht und 40 Kilogramm wiegenden Schweinwerfer wird haargenau eingestellt. Ob die LED-Varianten, die Blitzer, die Profiler, die Mowing Heads, wie die sich bewegenden Lichter genannt werden, die Blinder oder die Stufenlinsen — Handarbeit ist jetzt angesagt.

Während sich die Dunkelheit langsam in Viersen über den Hohen Busch senkt und das Gelächter sowie die Musik aus der Konserve aus der Zeltstadt über den Festivalplatz schallt, dreht "Rockline" voll auf. Lichtkegel in den unterschiedlichsten Farben rollen über die Bühne, die Sekunden später von einem Blitzgewitter an gleißendem Licht abgelöst werden. Nebel wabbert über den Bühnenboden, denn auch vier Nebelmaschinen und vier Hazer, die für den feinen Dunst zuständig sind, gehören zur Ausrüstung. Eins ist klar, neben der Musik erwartet die Besucher eine gigantische Lichtshow an den Festivaltagen.

(tref)
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