Kreis Viersen 235 Teilnehmer bei "Jugend musiziert" am Wochenende

Kreis Viersen · Zum 51. Mal richten die Stadt Mönchengladbach und der Kreis Viersen den Regionalwettbewerb "Jugend musiziert" aus. Am Wochenende stellen sich 235 Kinder und Jugendliche den Urteilen der Fachjurys.

 Im Haus Erholung in Mönchengladbach stellten sich einige der jungen Teilnehmer vor.

Im Haus Erholung in Mönchengladbach stellten sich einige der jungen Teilnehmer vor.

Foto: Detlef Ilgner

Ella Thomas (9) aus Kempen hat ihre Volksharfe mit ins Haus Erholung in Mönchengladbach gebracht, fürs Gruppenfoto für "Jugend musiziert". Aber sie braucht das Instrument zum Einspielen und auch zum Auftritt am 1. Februar. Ella ist eine von neun Harfenspielerinnen, die für den Regionalwettbewerb gemeldet sind.

"Mit sechs bekam ich endlich meinen Kontrabass"

Am Sonntag sind in der Kategorie "Streicher-Ensemble, gemischt" Gloria Reiners (Violine), Charlotte Heimgärtner (Violine) und Lisa Koenen (Kontrabass) an der Reihe. "Ich wollte schon mit fünf Jahren Kontrabass lernen", erzählt die zehnjährige Lisa aus Mönchengladbach, "doch meine Mutter meinte, ich soll mit einem kleineren Instrument anfangen. Dann lernte ich Blockflöte. Aber mit sechs bekam ich dann endlich meinen Kontrabass."

Zum musikalischen Kräftemessen treffen sich am Wochenende 235 Nachwuchsmusiker im Haus Erholung. Christian Malescov, Leiter der städtischen Musikschule Mönchengladbach, ist begeistert davon: "Beim Kräftemessen in einem Wettbewerb wächst man an sich selbst. ,Jugend musiziert' ist mehr als eine Talentauslese, die Kinder bereiten sich über Monate darauf vor, arbeiten sich in der Musik hoch." Daher sei eine Musikschule immer auch eine "Lebensschule". Malescov resümiert die "Grundbotschaft von ,Jugend musiziert'" so: "Impulse gewinnen für ein ganzes Leben." Das bestätigt Malescovs Kollege im Regionalausschuss des Wettbewerbs, Ralf Holtschneider, Leiter der Musikschule des Kreises Viersen.

"Dabeisein ist alles"

"Dieser 51. Wettbewerb steht vor allem unter dem olympischen Gedanken ,Dabeisein ist alles'. Er ist das Flaggschiff der Förderung der musizierenden Jugend in Deutschland", preist Holtschneider den soziokulturellen Stellenwert des Musikwettbewerbs. Leider sei es für Kinder, bedingt durch die G8-Reform und Ganztagsunterricht in den Schulen, schwieriger geworden, noch genügend Zeit fürs Instrument abzuzweigen.

Für den 1. und 2. Februar rechnet Holtschneider mit 1000 Besuchern an beiden Tagen. Im nächsten Jahr wird dann turnusgemäß der Kreis Viersen den Wettbewerb als Gastgeber ausrichten. Auf die "enge und gute Zusammenarbeit der beiden Musikschulen" machte der Schirmherr, Mönchengladbachs Oberbürgermeister Norbert Bude, aufmerksam. Folgerichtig kommen die Zuwendungen der Sponsoren sowohl aus der Vitusstadt als auch aus dem Kreis Viersen. Hauptförderer sind auch dieses Jahr wieder die Sparkasse Krefeld/Kreis Viersen und die Stadtsparkasse Mönchengladbach.

Diesmal auch Neue Musik zu hören

Zur Ausschreibung gehört diesmal unter anderem auch Neue Musik. Gleich an vier Klavieren werden Leonie Hümmeler, Raphael Kemmer, Victor Rubow und Isabella Holzke am Samstag, 16 Uhr, im Balderichsaal die "Verwandlungen" von Walter Ellerbrock (64) aufführen. "Das ist unser Lehrer", berichtete Leonie. 16 Klaviere insgesamt stellt der Mönchengladbacher Klavierbaumeister Heinz Joseph Kalscheuer (51) für die Vorspiele zur Verfügung. "Ich war 1973 bis 1979 selbst Schüler der hiesigen Musikschule", nennt Kalscheuer einen Grund für seine Unterstützung.

(RP)
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