Er habe lediglich ein Messer in der Hand gehabt, um sich zu schützen, erklärte er wenig überzeugend. Mit seinen Komplizen sei er an dem Abend in das Haus gegangen. Von vornherein habe man beabsichtigt, den Geschädigten "abzuziehen". An ihrem Vorhaben hielten die Männer auch fest, als sie sahen, dass der Tönisvorster Besuch hatte. Man habe schon durch das Wohnzimmerfenster erkennen können, dass sich mehrere Personen in der Wohnung aufhielten. Auch habe man von draußen sehen können, dass ein Messer auf dem Tisch lag. Das sei möglicherweise genutzt worden, um Drogen zu portionieren. Unbemerkt war der Angeklagte in die Küche gelangt und hatte sich ein Küchenmesser aus dem Messerblock angeeignet. Auch einer der Komplizen habe ein Messer gegriffen. Dann seien sie ins Wohnzimmer gegangen und hätten die Herausgabe von Geld gefordert, so der Vorwurf der Staatsanwaltschaft. Der Angeklagte beteuerte, es sei ihm lediglich um Drogen gegangen. Er habe darauf spekuliert, "etwas Gras" zu erbeuten. Als die Männer die Wohnung durchsucht und rund 65 Gramm der weichen Droge fanden, hatten sie auch die Geldbörse mit rund 200 Euro und weitere Gegenstände eingesteckt. Später habe er erfahren, dass seine Komplizen ihn lediglich "angeheuert" hatten, weil sie den Tönisvorster als Konkurrenz betrachteten. Sie hätten verhindern wollen, dass der Mann mit Drogen handele, damit sie selber bessere Chancen zum Verkauf haben.

Gemeinsam mit vier mutmaßlichen Tankstellenräubern muss der 21-Jährige sich vor dem Landgericht außerdem wegen weiterer Taten verantworten. Der Prozess wird fortgesetzt.