Kreis Viersen 2014 bereits fest im Blick

Kreis Viersen · Der SPD-Kreisvorsitzende Udo Schiefner glaubt, dass die Landtagswahl schon Einfluss auf die Kommunalwahl 2014 haben wird. Nettetals CDU-Vorsitzender Jürgen Boyxen sieht jedoch keinen Zusammenhang.

 Gute Laune und die Zukunft fest im Blick. Die SPD-Politiker Uwe Leuchtenberg, Hans Smolenaers, Udo Schiefner und Ozan Atakani gestern im Forum am Kreishaus.

Gute Laune und die Zukunft fest im Blick. Die SPD-Politiker Uwe Leuchtenberg, Hans Smolenaers, Udo Schiefner und Ozan Atakani gestern im Forum am Kreishaus.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Der SPD-Kreisvorsitzende Udo Schiefner wirkte gestern Abend schon früh schon "tiefenentspannt", wie man so etwas neuerdings wohl sagt. Er wusste, dass die SPD auch im Kreis Viersen erhebliche Zugewinne verbuchte und die CDU Federn lassen würde. Schiefner blickte aber auch schon nach vorne. 2014 stehen Kommunal- und — für ihn persönlich wichtig — Bundestagswahlen an. Der Kempener will unbedingt nach Berlin. Er sah gestern eine realistische Chance für die Sozialdemokraten, im Kreis Viersen die CDU zu überflügeln. Bei den Zweitstimmen war es deutlich gelungen.

Schiefner redete lieber über die Ausstrahlung der Landtagswahl auf die Kommunalwahl. "Der Kreistag wird ab 2014 bunter, weil die basis der CDU bröckelt", sagte er. Die Verluste der Union wertet er anders. "Da sind viele Leihstimmen zur FDP gegangen. Aber davon hat Schwarz-Gelb nichts, weil die CDU unter den Verlusten leidet." Und natürlich sei das Ergebnis ein "Signal an die Berliner Koalition".

Bei Piraten geparkt

Den Aufstieg der Piraten betrachtet der SPD-Kreisvorsitzende als eine temporäre Erscheinung. "Die meisten Stimmen der Piraten sind weitgehend bei Rot-Grün zu Hause und dort nur vorübergehend geparkt. Die Leute werden schnell merken, dass die gar kein Programm haben. Und nur keine Versprechen zu machen, die nicht gebrochen werden können, ist auf Dauer zu dünn."

Der Nettetaler CDU-Vorsitzende Jürgen Boyxen wertet das Ergebnis auf Sicht anders. "Die Landtagswahl wirkt sich nicht auf die Kommunalwahl aus. CDU-Spitzenkandidat Norbert Röttgen kam bei der eigenen Basis nicht an. Mich ärgert, dass es Hannelore Kraft reichte, sich dagegen als rot-grüner Schutzengel zu inszenieren und zu suggerieren: Ich lasse keinen zurück, ich kümmere mich um alle. Das hat ja keinen Inhalt, sondern ist nur die Vermittlung eines Wohlgefühls, ohne zu sagen, wie die rot-grün Regierung das umsetzen wird."

Die Kommunalwahl werde unter anderem Gegebenheiten entschieden, meint Boyxen. "Bis dahin wird noch sehr viel geschehen. Und eine Lehre der vergangenen Jahre ist, dass die Wähler sehr kurzfristig entscheiden. Die CDU muss jetzt dringend Inhalte definieren und vermitteln, die sie den Bürgern in verständlicher und nachvollziehbarer Form vermittelt." Er rechne allerdings damit, dass künftig freie Wählergruppen, sicherlich auch die Piraten, versuchen würden, in die Rathäuser einzuziehen. "Die spannende Frage ist die, ob Piraten oder freie Wählergemeinschaften ausreichend Personal um sich herum sammeln können, damit sie dann in allen Wahlkreisen präsent sein können."

(RP/areh)
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