Fotos 15-Jähriger droht mit Amoklauf
Mit einer Amokdrohung im Schulbus hat am Freitagmorgen ein 15-Jähriger einen Großeinsatz der Polizei im Schulzentrum Waldniel ausgelöst.
Fahnder nahmen den Jugendlichen und einen weiteren Schüler nach mehrstündiger Suche vorläufig fest. Waffen wurden bei ihnen nicht gefunden.
Unklar blieb zunächst, ob es sich bei der Drohung um die Tat eines weiteren Trittbrettfahrers nach dem Amoklauf von Winnenden handelte. Die Schulen des Schulzentrums wurden deshalb von Spezialkräften abgesichert. Keiner kam mehr rein oder raus.
Der 15-Jährige, der die Drohung ausgesprochen haben soll, geht selbst nicht auf eine der Schulen in Waldniel. Eine 12-jährige Schülerin hatte im Bus das Gespräch des Jungen und einem weiteren Jugendlichen mitangehört und daraufhin die Schulleitung verständigt.
Am Mittag gab die Polizei dann Entwarnung und ließ die Jugendlichen zu den bereits zahlreich vor der Schule wartenden Eltern ins Freie. Eine akute Gefahr für die Schüler habe nicht bestanden, sagte ein Polizeisprecher.
Utz Schmidt, Chef der Kreispolizeibehörde Viersen, erklärte am Nachmittag bei einer Pressekonferenz, dass Gefahr im Verzug gewesen sei. Man habe davon ausgehen müssen, dass ein bewaffneter potenzieller Amokläufer unterwegs war.
Rund 250 Amokdrohungen habe es seit Winnenden allein in NRW gegeben. Das Innenministerium habe angewiesen, alle Drohungen ernst zu nehmen.
Insgesamt vier Stunden waren die Schüler in Waldniel in ihren Klassenräumen eingesperrt. Viele weinten und hatten Panik.
Fürs Wochenende hat die Polizei eine Hotline eingerichtet. Unter 0173-9878802 können Schüler und Eltern psychologische Hilfe bekommen.