Schwalmtal 110 Jahre Blütenkranz

Schwalmtal · Die Sänger des MGV Blütenkranz Vogelsrath feiern am Wochenende bei Wassenberg das 110-jährige Bestehen des Vereins mit einem Sommerfest. Dort gibt der Chor mit befreundeten Vereinen Proben seines Könnens.

 Bei der Fahnenweihe im Juni 1935 die Sänger des MGV Blütenkranz. Obere Reihe: Johann Klingen, Matth. Goldschmitz, Ernst Beckmann, Heinrich Schmalohr, Peter Herzog, Johann Dohmen, Peter Gerhards, Heinrich Müller, Hubert Beenen, Gerhard Krienen, Anton Porten, Hubert Gerhards, Peter Gorißen; mittlere Reihe (im Zickzack): Theo Jansen, Heinz Derks, Konrad Königs, Johannes Müller, Wilhelm Schmalohr, Johannes Wasseige, Peter Hommen, Peter Reimes, Fritz Wasseige, Jakob Krienen, Hermann Couhorn, Matth. Berger, Willy Momper, Peter Couhorn, Jakob Rötten; untere Reihe: Adolf Glasmachers, Martin Müller, Josef Evertz, Matth. Schroers, Josef Naphausen, Franz Mevissen.

Bei der Fahnenweihe im Juni 1935 die Sänger des MGV Blütenkranz. Obere Reihe: Johann Klingen, Matth. Goldschmitz, Ernst Beckmann, Heinrich Schmalohr, Peter Herzog, Johann Dohmen, Peter Gerhards, Heinrich Müller, Hubert Beenen, Gerhard Krienen, Anton Porten, Hubert Gerhards, Peter Gorißen; mittlere Reihe (im Zickzack): Theo Jansen, Heinz Derks, Konrad Königs, Johannes Müller, Wilhelm Schmalohr, Johannes Wasseige, Peter Hommen, Peter Reimes, Fritz Wasseige, Jakob Krienen, Hermann Couhorn, Matth. Berger, Willy Momper, Peter Couhorn, Jakob Rötten; untere Reihe: Adolf Glasmachers, Martin Müller, Josef Evertz, Matth. Schroers, Josef Naphausen, Franz Mevissen.

Foto: KN

Schon vor über 100 Jahren sangen die Sänger des MGV Blütenkranz Vogelsrath das Lied "Es löscht das Meer die Sonne aus". Das gehört bis heute zum Repertoire des Männergesangsvereins. Erst kürzlich zu einer Goldhochzeit sangen die Sänger das Stück aus dem Silcher Heft, aus dem sie heute noch Lieder einüben, wie Dirigent Josef Beckmanns berichtet.

Der 82-Jährige ist seit 1973 Dirigent der Blütenkranz-Sänger und weiß: "Friedrich Silcher lebte von 1789 bis 1806. Seine Lieder werden gerne von Männerchören gesungen." Oder die Vogelsrather singen das Sanctus aus der Deutschen Messe von Franz Schubert. In einem Protokoll von 1902 ist zu lesen, dass beim Stiftungsfest des Gesangvereins "Frohsinn" zu Schier "Die Frühlingszeit" und der "Waffentanz" vorgetragen wurden.

Als der Vogelsrather Chor vor 110 Jahren gegründet wurde, scharte der Gründungsvorsitzende Egon Schmalohr die Sänger um sich, nachdem er gründlich und zur allgemeinen Zufriedenheit in einem religiösen Schauspiel die Papsthymne vierstimmig einstudiert hatte und sie gekonnt gesungen wurde. "Das Kind musste einen Namen haben und weil die Mitglieder sich alle recht schön um mich geschart hielten, sollte es ein Kranz werden.

Und weil die Mitglieder im schönen Lebensalter, in der Blüte des Lebens standen, gab ich dem Verein den Namen 'Blütenkranz'", protokollierte er. Schmalohr setzte den Denkspruch noch voran: "Wo man singt, da laß Dich ruhig nieder, Ohne Furcht, was man im Lande glaubt, Wo man singt, da wird kein Mensch beraubt, Denn böse Menschen haben keine Lieder".

Der Chor sang vor dem 1. Weltkrieg mit dem Damenchor "Melodia" meist unter dem Namen "Gemischter Chor Blütenkranz". Erste Proben fanden 1930 statt. Die Zeit bis vor dem 2. Weltkrieg reichte gerade aus, um das Vereinsleben wieder einigermaßen zu festigen und eine neue Fahne zu weihen. Die politischen Ereignisse brachten dann aber erneut eine Zwangspause. Nur durch den großen Einsatz einiger älterer Chormitglieder gelang nach der Währungsreform ein Neuanfang, wieder als reiner Männerchor.

Heute ist der Chor mit dem "blumigen" Vereinsnamen überaltert. Der Vorsitzende Josef Beckmanns ist mit sechzigeinhalb Jahren der Zweitjüngste — nach Dietmar Wels mit 60. Und Nachwuchs ist nicht in Sicht. "Uns hat es in den letzten Wochen ohnehin hart getroffen", seufzt 1. Schriftführer Gerd Jansen. Seit dem letzten Jahr wurden drei Sänger zu Grabe getragen, drei schieden aus Altersgründen aus, die von auswärts kamen.

Die Zukunft des MGV Blütenkranz Vogelsrath sieht nicht rosig aus. "Wir werden nur das noch machen, was wir können. Wir singen bei Geburtstagen, Goldhochzeiten und im Altenheim", sagt 1. Vorsitzender Josef Beckmanns. Es ist nicht daran gedacht, Frauen aufzunehmen.

(off)
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