Feuer in neunstöckigem Gebäude Viersener Feuerwehr rettet 104-Jährige bei Hausbrand

Süchteln · In der Nacht ist im Keller eines Hochhauses in Viersen ein Feuer ausgebrochen. Das Haus musste evakuiert werden. Unter den Bewohnern war auch eine 104 Jahre alte Frau. Die Polizei vermutet Brandstiftung.

Feuerwehr evakuiert Haus in Viersen wegen Kellerbrand
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Feuerwehr evakuiert Haus in Viersen

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Um 1.38 Uhr in der Nacht zu Mittwoch ist die Feuerwehr über den Brand in einem neunstöckigen Gebäude an der Friedrich-Ebert-Straße in Süchteln informiert worden. Nach einem Brand im Keller hatte sich der beißende Rauch über das Treppenhaus im Gebäude verteilt. Bereits um 2.01 Uhr konnten die Wehrleute das Feuer löschen. Einige Hausbewohner waren vor Eintreffen der Feuerwehr durch den Hausflur geeilt, um das Gebäude zu verlassen. Laut Angaben des Rettungsdienstes trug niemand Verletzungen davon.

Auch eine 104 Jahre alte Frau war unter den Bewohnern. Sie wurden laut Angaben der Feuerwehr nicht verletzt, kam aber mit dem Rettungswagen in ein Krankenhaus. "Wir wollten sie in dem hohen Alter bestens versorgen", sagte ein Sprecher am Morgen. "Wir haben ihr ein schönes Zimmer organisiert." Die Frau habe in den kommenden Tagen Geburtstag.

Die Trupps aus Feuerwehr und Rettungsdienst hatten jede Wohnung nach anwesenden Anwohnern durchsucht und deren Zustand überprüft. Laut dem Strombetreiber NEW Netz sei die Stromverteilung des Gebäudes, die sich im Keller befinde, jedoch durch den Brand derartig in Mitleidenschaft gezogen worden, dass es immer wieder zu Kurzschlüssen gekommen sei.

Daraufhin sei das Gebäude komplett von der Stromversorgung getrennt worden. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich die Leitung der Gemeinschaftshauptschule Süchteln bereit erklärt, die Turnhalle zur Unterbringung von Menschen bereitzustellen. Für den Transport stellte die NEW einen Bus zur Verfügung, einen Fahrer mit entsprechender Fahrerlaubnis rekrutierte die Wehr aus ihren eigenen Reihen. 14 der 59 Menschen wurden auf diese Weise transportiert.

In der Halle hatte das DRK Feldbetten und Getränke bereitgestellt. Die anderen Hausbewohner waren bei Freunden und Verwandten untergekommen.

Am Morgen schickte die GWG des Kreises Viersen, der das Gebäude gehört, Handwerkerteams los, um die Schäden an den Versorgungsleitungen zu untersuchen und zu reparieren. Neben der Stromversorgung waren auch die Wasserleitungen betroffen. Die Kunststoff-Leitungen waren während des Feuers geschmolzen, das dort austretende Wasser hatte die Löscharbeiten unterstützt.

Am Vormittag konnte Mike Zander von der GWG zunächst nicht abschätzen, wann die Menschen in ihre Wohnungen zurückkehren können. "Wir hoffen, dass das im Laufe des heutigen Tages sein wird", sagte er.

Die Polizei geht inzwischen von Brandstiftung aus. Im Keller des Hauses seien sehr wahrscheinlich in den späteren Abend- oder Nachtstunden Gegenstände angesteckt worden. Es ist nicht der erste Brand in dem 32-Parteien-Haus an der Friedrich-Ebert-Straße. Immer wieder gab es kleinere Brände, die zum Teil eine technische Ursache hatten. Im August 2013 hatte es schon einmal in einem Kellerraum gebrannt, Ausgangspunkt damals war eine Kühltruhe gewesen. Bei diesem Brand waren drei Menschen verletzt worden.

Aktuell ermittelt die Polizei außer zum Brand in dieser Nacht noch in zwei Fällen. Am 2. September hatten in einem Hausflur Inliner gebrannt, die von einem Nachbarn gelöscht worden waren. Am 24. September brannte, ebenfalls im Flurbereich, ein Handtuch. In der Nacht zu Mittwoch hatten die Feuerwehrleute, die als erste in das Gebäude gingen, die Tür zu dem Kellerraum, in dem der Brand ausgebrochen war, aufgebrochen vorgefunden. Noch in der Nacht war eine Person als Zeuge mit zur Polizeiwache genommen, dort befragt und anschließend wieder entlassen worden.

(hah)
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