Auto-Schau Riesige Straßenkreuzer ließen die Herzen von Auto-Fans höher schlagen

GREFRATH · Die außergewöhnlichen Fahrzeuge waren echte Hingucker. Keiner diskutierte über bessere Luft, die ungereinigten Abgase der Boliden störten niemanden

 Zum 14. Mal fand am Wochenende die US-Car & Bike-Show am Grefrather Eissportzentrum statt.

Zum 14. Mal fand am Wochenende die US-Car & Bike-Show am Grefrather Eissportzentrum statt.

Foto: Wolfgang Kaiser

Die 14. US-Car & Bike-Show am Wochenende auf dem Gelände des Eisstadions war wieder ein voller Erfolg. Mehr noch als bei vielen anderen Veranstaltungen im Freien zählt hier das Wetter: Regen hält viele Oldtimerfans davon ab, ihre chromverzierten Prachtexemplare zu präsentieren. Bei strahlend blauem Himmel fiel es dagegen leicht, den Oldtimer aus der Garage zu holen.

Die rote Auburn-Replica mit den imposanten Rundungen, verteilt auf beeindruckende 5,60 Meter Länge, war einer der vielen Hingucker. Der Besitzer, ein 58 Jahre alter Krefelder, der nicht namentlich genannt werden wollte, gehörte zu den vielen Putzteufeln: Er schien jedes Staubkorn wegwischen zu wollen, das die makellose Schönheit seines Fahrzeugs hätte trüben können. „Nein, bei Regen wäre ich ganz bestimmt nicht gekommen“, erklärte der 58-Jährige.

Oft bildeten Fahrzeug und Besitzer so etwas wie ein Gesamtkunstwerk: Hans-Werner Wübbels aus Düsseldorf war mit seiner seltenen Corvair vorgefahren. Eine Besonderheit ist der luftgekühlte Heckmotor. Mit langem grauen Bart, Cowboyhut und Jeans könnte man sich den 65-Jährigen in jedem Saloon im wilden Westen vorstellen. Der Kfz-Meister wies auf eine Zwei-Klassen-Gesellschaft hin: Die Besitzer der echten US-Oldtimer und die Fahrer der Plastikautos, damit meinte er moderne Ausführungen von Klassikern wie Ford Mustang oder Chevrolet Camaro.

Diese Unterschiede macht die zierliche Frau aus Kerken nicht: Sie war mit einem 54 Jahre alten und 5,66 Meter langen Oldsmobile in Goldmetallic in Grefrath vorgefahren. Im Alltag bewegt sie einen Mustang neuer Bauart. Auf der Rückbank ihres imposanten Oldtimers saß eine Figur, die schnell als Donald Trump identifiziert werden konnte, und wenn die Besitzerin den richtigen Knopf drückte, hörte man, dass der mächtigste Mann der Welt unter Blähungen leidet.

Im Zelt war wieder der rote Teppich ausgerollt worden: Oldtimer-Besitzer konnten hier ihre Prachtstücke bewerten lassen. Die Jury bildeten Ralf Kolata aus Duisburg, Norbert Rennen aus Willich und der Niederländer Gerrit Hillen, der für das von ihm organisierte Oldtimertreffen am nächsten Sonntag in Reuver warb. Bei der Autoschau in Grefrath diskutierte keiner über bessere Luft, die ungereinigten Abgase der Boliden störten niemanden: Einfach mal wieder unbeschwert unvernünftig sein, schien das Motto zu sein.

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