Tönisvorst Zum Wahllokal in Raum C 210

Tönisvorst · Schon einige Tage vor der Landtagswahl haben Schüler des Michael-Ende-Gymnasiums Tönisvorst ihre Stimme abgegeben. Die Schule nimmt zum dritten Mal an der Juniorwahl teil.

 Hauptsächlich die Schüler der Stufen neun bis elf, also die 15- bis 17-Jährigen sind aufgefordert, an der Juniorwahl teilzunehmen.

Hauptsächlich die Schüler der Stufen neun bis elf, also die 15- bis 17-Jährigen sind aufgefordert, an der Juniorwahl teilzunehmen.

Foto: Wolfgang Kaiser

Für den Umweltschutz soll sie sich einsetzen und für soziale Gerechtigkeit. Das sind die Themen, die Nina Dudziak wichtig sind. Die Schülerin des Michael-Ende-Gymnasiums Tönisvorst hat gerade ihr Kreuzchen bei der Partei gemacht, von der sie am ehesten denkt, dass sie ihre Interessen vertritt. "Ich habe mich mit den Programmen der Parteien beschäftigt und mich über die Zeitung und das Fernsehen zu den jeweiligen Themen informiert", sagt die 17-Jährige.

Nina Dudziak ist eine von 480 Tönisvorster Gymnasiasten, die in dieser Woche an der Juniorwahl teilnehmen. "Wir haben das bereits bei der Bundestagswahl und bei der Europawahl angeboten", erzählt Brigitte Bluhm, Lehrerin für Sozialwissenschaften und Politik. Hauptsächlich die Schüler der Stufen neun bis elf, also die 15- bis 17-Jährigen sind aufgefordert, an der Juniorwahl teilzunehmen. "Wir haben aber auch zwei Achter und eine siebte Klasse, die Interesse hatten und jetzt ebenfalls wählen", sagt Lehrerin Bluhm.

Im Politik- und Sowi-Unterricht haben die Schüler sich mit dem deutschen Wahlsystem beschäftigt, mit der Erst- und Zweitstimme, den Aufgaben des Landtags und den wichtigsten Punkten aus den Parteiprogrammen. "Außerdem hat unsere Schülervertretung Info-Stände aufgebaut", sagt Brigitte Bluhm. Justus Jansen, Mitglied der Schülervertretung, hat festgestellt, dass durch die Teilnahme an der Juniorwahl das Thema Politik viel präsenter war als sonst. "Es gab schon einige intensive politische Diskussionen in den letzten Tagen." Der Zehntklässler würde es begrüßen, wenn auch in NRW Jugendliche ab 16 Jahren an den Landtagswahlen teilnehmen könnten. "Das Interesse ist auf jeden Fall da", ist Justus Jansen sicher.

Das sieht auch Isabel Wans so. Die Elftklässlerin kommt gerade aus einer der drei Wahlkabinen, die die Schülervertretung im Raum C 210 aufgebaut hat, und wirft ihren Stimmzettel in die Wahlurne. Mit Überzeugung hat die Schülerin ihr Kreuzchen allerdings nicht gemacht. "Ich habe sowas wie das kleinere Übel gewählt", sagt Isabel, die keiner Partei zutraut, ihre Themen, nämlich Umweltschutz und Gleichberechtigung, wirklich konsequent durchzusetzen.

Markus Jezierski hingegen steht hinter der Partei, der er gerade seine Stimme gegeben hat. Er ist überzeugt von den Ideen zur sozialen Gerechtigkeit und zur Bildungspolitik, die die Partei im Wahlprogramm stehen hat. Für Ronja Schmidt war besonders wichtig, dass eine Partei die Macht bekommt, die für den Erhalt der Demokratie steht. Einen anderen Wunsch aber kann ihre keine Partei erfüllen: "Eine klare Linie in der Bildungspolitik wäre wünschenswert", sagt die 16-Jährige und meint damit besonders die Diskussionen um das Abitur nach acht oder nach neun Jahren.

Die Juniorwahl am Michael-Ende-Gymnasium geht noch weiter. Erst am Donnerstag schließt das Wahllokal im Raum C 210. Die Mitglieder der Schülervertretung werden dann alle Stimmen auszählen. Am Sonntag, wenn auch die offiziellen Wahllokale geschlossen sind, wird das Ergebnis unter www.juniorwahl.de veröffentlicht.

(WS03)
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