Wie sieht Tönisvorst in 25 Jahren aus? Kommt Forstwald wieder zurück?
TÖNISVORST · Wie sehen unsere Städte in 25 Jahren aus? Wir starten die nicht ganz bierernst gemeinte Serie mit Tönisvorst.
Wie unsere Stadt in 25 Jahren aussieht? Der Bürgermeister und die stärkste Fraktion werden weiterhin von der Union gestellt. Im Stadtrat gibt es nun zwei parteilose Senioren, die sich für die Interessen der Menschen ab 60 einsetzen, und die „Junge Liste“ mit zwei Vertretern der Unter-30-Jährigen. Jede zweite Stadtratssitzung findet digital statt, so kann jedes Ratsmitglied bequem von zu Hause aus mit Datenbrille und Tablet die Sitzung verfolgen. Die Abstimmungsergebnisse werden direkt auf der Seite der Stadt veröffentlicht. Aktuell liegt die Abstimmung über die Eingemeindung von Forstwald auf dem Tisch. Damit bekommen wir nicht nur einen direkten Bahnanschluss, damit sind die eh schon über Laschenhütte verbundenen Stadtteile auch verwaltungstechnisch besser aufgeschlossen. Grundlage war die ungültige Übereignungsurkunde, bei der die ehemaligen Vorster Flächen an Krefeld gegangen sind, verbunden mit der desolaten Finanzlage der Stadt Krefeld.
Hefe van Haag ist vor fünf Jahren wieder zurück an den Standort Tönisvorst gekommen, da nun nicht mehr nur die Gewerbesteuer ausschlaggebend für die Standortwahl ist, sondern die Mitarbeiter in Tönisvorst. Das Gewerbegebiet konnte sich etwas erweitern, und so finden sich gute Handwerksunternehmen mit digitaler Produktionslinie neben Hidden Champions der Digitalwirtschaft. Mit der Umstellung vor 25 Jahren auf Glasfasertechnik wurde der Grundstock für die Neuansiedlungen gelegt. Doch nicht nur diese guten Rahmenbedingungen haben den Ausschlag für neue Firmen gegeben, vielmehr ist die hohe Lebensqualität mit noch bezahlbarem Wohnraum und ein optimiertes Angebot für die Kinderbetreuung, Freizeitgestaltung ein Markenkern geworden.
Prägend für die Gemeinde bleiben aber die Landwirtschaft und der eher ländliche Charakter. Die Direktvermarktung von regionalen Erzeugnissen wird immer attraktiver und die Zahl von kleinen Hofcafés hat zugenommen. Tönisvorst entwickelt sich zum Naherholungsgebiet von Düsseldorf und den angrenzenden Großstädten. Durch die vielen Apfelplantagen und weiter wachsenden Sonderkulturen gibt es schöne Rundwege für Wanderer und Radfahrer, die unsere Region genießen wollen. Mit einem eigenen Apfelwein und einem Calvados ist Tönisvorst weit in der Republik bekannt, und das „Tönisvorster Hell“ trinkt man sogar in München.
Zwischen Vorst und St. Tönis gibt es einen leuchtenden Fahrradweg. Dieses Konzept will die Sicherheit auf den „dunklen“ Wegen erhöhen. Über Bewegungsmelder leuchtet der Fahrradweg, und die LED-Laternen gehen nur für den benötigten Fahrabschnitt an.
Nach vielen Diskussionen konnte vor einigen Jahren das neue Verwaltungsgebäude eröffnet werden. Integriert sind dort einige Konferenzräume, die von Firmen und Vereinen für kleinere Treffen und Besprechungen angemietet werden können. Neben dem Schwimmbad ist eine Kletterhalle entstanden, über die Grenzen der Stadt ist Tönisvorst für seine vielfältigen Freizeitmöglichkeiten bekannt.
Krankenhaus und Altenheim sind weiter ausgebaut worden, und es gibt wieder einen Kreißsaal. Ferner konnte die ärztliche Versorgung nicht nur sichergestellt werden, sondern darüber hinaus mit einigen Spezialisten das Angebotsspektrum deutlich erweitert werden. Die Stadtbibliothek ist dank der Digitalisierung abgeschafft worden, und in diesen Räumen befindet sich nun ein kleines Café, ebenso sind die Erdgeschoss-Räume der Volksbank zum Marktplatz hin in kleine Restaurants umgewandelt worden, so dass der Platz bis in den Abend hinein als Treffpunkt genutzt wird.
Zu Weihnachten gibt es rund um die Kirche einen festen Weihnachtsmarkt, der mit seinen kleinen Holzbuden neben dem Kempener Markt einer der schönsten Weihnachtsmärkte am Niederrhein ist.