Tönisvorst Werkstatt mit Auszeichnung wird 50

Tönisvorst · Am Samstag feiert die St. Töniser Autowerkstatt Kohnen Jubiläum. Vor 50 Jahren eröffnete Firmengründer Lorenz Kohnen die Kfz-Werkstatt. Heute führt Sohn Christoph das Familienunternehmen mit zwölf Mitarbeitern.

 Christoph Kohnen (links), mit Geselle Lennart Huber und Automobilkauffrau Eva-Katharina Ralla, führt an der Mühlenstraße in St. Tönis eine freie Autowerkstatt für alle Marken.

Christoph Kohnen (links), mit Geselle Lennart Huber und Automobilkauffrau Eva-Katharina Ralla, führt an der Mühlenstraße in St. Tönis eine freie Autowerkstatt für alle Marken.

Foto: NORBERT PRÜMEN

Christoph Kohnen liebt seinen Beruf. "Das Aufgabenfeld ist sehr abwechslungsreich, weil sich die Technik ständig verändert", sagt der 51-Jährige, der sowohl als Kfz-Mechaniker, als auch als Kfz-Elektriker eine Ausbildung absolviert hat. "Unter den Handwerksberufen ist unser Handwerk eines der anspruchsvollsten", ist der erfahrene Meister sicher. Seit Januar 1999 führt Christoph Kohnen die freie Autowerkstatt an der Mühlenstraße in St. Tönis.

 Dieses private Foto entstand 1993, als Christoph Kohnen als Meister in die von Vater Lorenz gegründete Autowerkstatt eingestiegen ist.

Dieses private Foto entstand 1993, als Christoph Kohnen als Meister in die von Vater Lorenz gegründete Autowerkstatt eingestiegen ist.

Foto: KOHNEN

In der Branche aber ist der 51-jährige Kfz-Meister schon viel länger tätig, denn sein Vater Lorenz Kohnen, der 2008 verstarb, hat bereits 1967 an der Ecke Willicher Straße/ Benrader Straße eine Autowerkstatt eröffnet. "Die Werkstatt war rund 500 Quadratmeter groß und hatte in den ersten 15 Jahren noch eine Tankstelle mit zwei Zapfsäulen", erinnert sich der Sohn. Mit 30 Jahren hatte Lorenz Kohnen sich selbstständig gemacht. Einen Gesellen und immer einen Lehrling - der nicht selten die Prüfung als Innungsbester abschloss - hatte der Kfz-Meister stets in seinem Team, zu dem auch Ehefrau Anna gehörte, die das Büro führte.

"Auch mein Vater hat seinen Beruf geliebt, und er war ein wirklich guter Techniker", sagt der Sohn. Und der muss es wissen, denn nach den beiden Lehren in anderen Betrieben und der Meisterschule stieg Christoph Kohnen 1993 in das Familienunternehmen ein. Nun hatte die Autowerkstatt Kohnen zwei Meister und wurde bald zu klein. 1995 kaufte die Familie deshalb das städtische Grundstück an der Mühlenstraße und baute neu. Statt 500 Quadratmeter hatte die Werkstatt jetzt 2000 Quadratmeter und aus dem ehemals fünfköpfigen Team wurde bald ein zwölfköpfiges, zu dem aktuell auch vier Frauen gehören.

Eine davon ist Nina Birkhoff, die sich um den Verkauf von Neu- und Gebrauchtwagen kümmert. "Seit 2013 haben wir das Angebot dazu genommen", sagt Kohnen. Die gelernte Automobilverkäuferin sucht deutschlandweit nach dem passenden Auto für die Kunden. Bei Gebrauchtwagen prüft ein Gutachter das Angebot, bevor Firma Kohnen das Auto kauft und nach St. Tönis bringt.

Auch andere Bereiche, wie etwa der Reifenservice haben im Laufe der Jahre an Bedeutung gewonnen. "Vor allem aber die Büroarbeit hat stark zugenommen", sagt Kohnen, der dafür seine Frau Vera und die Automobilkauffrau Eva-Katharina Ralla eingestellt hat. Außerdem bildet die Firma mit Lucie Corsten zurzeit den zweiten weiblichen Lehrling zur Automobilkauffrau aus. "Durch die gute Arbeit im Büro sind wir viel professioneller geworden", findet der Meister, der davon überzeugt ist, dass sich Erfolg nicht von alleine einstellt, sondern etwas sei, auf das man hinarbeiten müsse.

Denn nicht immer sah es gut aus für die St. Töniser Werkstatt. "Anfang der 2000er Jahre gab es Monate, da wussten wir nicht, wovon wir die Mitarbeiter bezahlen sollen", erinnert sich der Firmenchef. Aber das Team habe immer zusammengehalten - zwei der heutigen Mitarbeiter sind seit 18 Jahren im Unternehmen tätig - und so die Durststrecke gemeinsam überstanden. Mit dem Beitritt zum Verbund der Automeister ging es dann schnell wieder bergauf. "Der Zusammenschluss übernimmt das Marketing und berät zum Beispiel bei betriebswirtschaftlichen Fragen", erzählt Kohnen. Außerdem gebe es Schulungen und einen regen Erfahrungsaustausch unter den angeschlossenen Werkstätten.

Zum Jubiläum, das am Samstag gefeiert wird, blickt Christoph Kohnen auch auf die Erfolge seiner Laufbahn: 2005 wurde der St. Töniser zum besten Automeister in Deutschland gekürt, 2013 wurde die Werkstatt vom Kfz-Verband als eine der fünf besten freien Werkstätten des Landes ausgezeichnet. Und den Prüftest, den die Dekra alle zwei Jahre unangekündigt in der Werkstatt durchführt, bestand Kohnen jedes Mal, in vier von fünf Fällen sogar mit Auszeichnung.

(WS03)
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