Tönisvorst Wenig Zulauf bei der Mittsommernacht

Tönisvorst · Bei der dritten Auflage der Mittsommernacht haben sich am Freitagabend erstaunlich wenige St. Töniser in die Innenstadt verlaufen. Händler und Besucher machten die WM-Spiele und das schlechte Wetter verantwortlich.

 Das portugiesische Restaurant da Silva's, draußen an der L 362 (Unterweiden) gelegen, nutzte die Chance, sich bei der Mittsommernacht mitten in St. Tönis zu präsentieren. Gestern war das da Silva's wieder Oldtimertreffpunkt.

Das portugiesische Restaurant da Silva's, draußen an der L 362 (Unterweiden) gelegen, nutzte die Chance, sich bei der Mittsommernacht mitten in St. Tönis zu präsentieren. Gestern war das da Silva's wieder Oldtimertreffpunkt.

Foto: Achim HÜSKES

Rund um das Restaurant Haus Wirichs wird es laut: Die Gastronomie hat ihren Biergarten erweitert. Wo sonst nur vereinzelte Tische im Freien stehen, hat das Haus mit italienischer Küche seine Terrasse mit einem eisernen Staket umbaut und Nationalflaggen daran befestigt. Natürlich hängt dort ein Stück Stoff mit den schwarz-rot-goldenen Farben unserer Nationalmannschaft darauf, aber auch eine italienische Flagge als Zeichen des Nationalstolzes von Inhaber Rino Carunara und seines Teams. Passend dazu läuft auf mehreren Flachbildfernsehern das WM-Spiel der "Squadra Azzurra" gegen Costa Rica. Abwechselnd haben die Gäste Torjubelschreie auf den Lippen, um doch wieder entsetzt zu stöhnen, wenn die Italiener mal wieder eine aussichtsreiche Gelegenheit ausgelassen haben. Einer von den über 30 Fußballfans ist Joachim Zimmermann, der sich das Spiel mit mehreren Freunden an einem Stehtisch anschaut. "Die Frauen toben sich in den Geschäften aus, und wir schauen uns hier das Spiel an", erzählt der 49-Jährige.

Insofern bietet die Mittsommernacht des St. Töniser Werberings für die Familie genau die richtige Mischung. Mehrere gelbe Plastiksessel stehen verteilt in der Stadt und laden zum Verweilen ein. Dutzende Bambuspflanzen verbreiten tropisches Flair. Einige Geschäfte haben an diesem Abend bis 22 Uhr geöffnet, doch nicht alle Händler halten sich daran. Auch der Besucherstrom hält sich mit Ausnahme der Lokalitäten und Geschäfte rund um den Rathausplatz in engen Grenzen. "Wir hätten die Fußball-WM wohl in unsere Terminplanung mit einbeziehen und ein anderes Datum wählen sollen", zeigt sich Andrea Hermes vom Werbering selbstkritisch. Generell sieht sie deshalb auch keinen Grund, das Konzept der Veranstaltung infrage zu stellen. Teil des Konzepts sind auch mehrere Musikbühnen in der Innenstadt.

Die Vorankündigung des Abends hat auch Dieter und Ursula Riede neugierig gemacht. "Wir schlendern einfach mal ein bisschen durch die Stadt. Vielleicht treffen wir ja Bekannte oder setzen uns in eine Gastronomie", erzählen die Eheleute. Am Stand von Antonio und Paolo da Silva könnten sie beispielsweise frisch gegrillte Sardinen essen. "Dazu schmeckt ein leckerer Vino Verde", empfehlen die Portugiesen. Dirk und Sieglinde Kämper sitzen an einem der zwei aufgebauten Tische und lassen ihren Arbeitstag bei Bier und Rotwein ausklingen. "Hier können wir das Treiben ganz gut beobachten. Leider ist es vergleichsweise leer. Vielleicht war es einigen anderen Leuten doch etwas zu kühl hier draußen", äußert der 47-jährige Kämper eine Vermutung.

Wenige Meter weiter steht Andreas Lessenich vor seinem Spielwarengeschäft und präsentiert ein Geschicklichkeitsspiel, das im Freien gespielt werden kann. "Es heißt Mölkky und stammt aus Finnland. Mit einem Wurfholz müssen die Mitspieler auf zwölf hochkant stehende Spielhölzer werfen, wofür es Punkte gibt. Das wurde auch schon in der beliebten Fernsehshow Schlag den Raab gespielt", erklärt Lessenich. Währenddessen warten die Fußballinteressierten bei Haus Wirichs auf den Anstoß der nächsten Partei. Im Spiel Schweiz gegen Frankreich mit sieben Toren wird es noch einmal richtig laut rund um den Rathausplatz.

(HM03)
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