Seniorenverein in St. Tönis Arbeit der „Alter-nativen“ ruht weitgehend

Tönisvorst · Weil die Mitglieder und Nutzer der Angebote zu einer der Corona-Risikogruppen gehören, kann der Seniorenverein derzeit keine Veranstaltungen anbieten. Lediglich einige Kurse laufen.

 Vorsitzender Peter Pliester zwischen den weit auseinander gerückten Tischen in den Vereinsräumen im Mertenshof.   RP-Foto: Senf

Vorsitzender Peter Pliester zwischen den weit auseinander gerückten Tischen in den Vereinsräumen im Mertenshof. RP-Foto: Senf

Foto: Emily Senf

Über Wochen und Monate haben die aktiven Mitglieder der „Alter-nativen“ Vieles gemacht, was sonst liegengeblieben ist. „Aber irgendwann war jede Schublade dreimal ausgewischt“, sagt der Vorsitzende des Seniorenbüros, Peter Pliester. Weil die Mitglieder und Nutzer des Veranstaltungsangebots aufgrund ihres Alters zu einer der Corona-Risikogruppen zählen, ruht die Arbeit des Vereins derzeit nahezu. Frühstück, Kneipenquiz, Lesungen – „im Moment ist hier gar nichts“, sagt Pliester.

Einzig die bestehenden Gruppen etwa des Englisch- und des Computerkurses treffen sich wieder in den Räumen im Mertenshof in St. Tönis. Maximal zehn Personen dürfen sich an den großen Tisch hinter der Glaswand setzen. An die Durchführung des beliebten Marktfrühstücks, für das ohne Anmeldung kein Platz mehr zu ergattern war, ist dagegen nicht mal zu denken. Das Café ist geschlossen. Seine fünf Mitarbeiter hat der Verein in Kurzarbeit geschickt.

Die „Alter-nativen“ haben sich 1994 gegründet. Während der Mertenshof umgebaut wurde, war der Verein fast zwei Jahre lang in Containern untergebracht. Im Juni 2018 zog er in die neuen Räume um.

In all der Zeit habe sich Vieles geändert, berichtet Pliester, der seit sieben Jahren Rentner ist und 2017 den Vorsitz übernommen hat. Früher seien die Menschen beim Renteneintritt müde vom Arbeitsleben gewesen. „Wer heute mit 65 in Rente geht, der fängt gerade erst an“, sagt der 71-Jährige. „Und der braucht uns auch nicht.“ So belaufe sich das Durchschnittsalter bei den „Alter-nativen“ auf 80. Mit Veranstaltungen wie dem Kneipenquiz erreiche man aber auch Jüngere, die erst an die 60 sind. „Die wollen wir binden, denn sie sind die Alten von morgen“, sagt der Vorsitzende.

Karneval habe der 140 Mitglieder starke Verein noch gefeiert, danach war wegen der Corona-Krise Schluss. Ausgefallen sind das Frühlings- und das Sommerfest. Wohl nicht stattfinden würden zudem die St.-Martin-Feier und der Adventsbasar, sagt Pliester. Auch am „lebendigen Adventskalender“ wolle man in diesem Jahr nicht teilnehmen.

Um nicht ganz aus dem Kopf der Tönisvorster Senioren zu verschwinden, soll aber weiterhin die vierteljährliche Zeitung erscheinen. Und: „Sobald wir wieder öffnen können, haben wir sofort ein Programm für die Menschen“, verspricht Pliester.

(emy)
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