Kunstausstellung Was braucht der Mensch zum Glück?

Tönisvorst · Werke der Künstlergruppe "facette" sind bis 6. Juni bei Action Medeor in Vorst zu sehen.

 Stellen bei Action Medeor in Vorst aus (von links): Mechtild Kampmeier, Isabell Flatau, Andrea Thielen-Hirt, Claudia Janßen und Ursula Jochheim.

Stellen bei Action Medeor in Vorst aus (von links): Mechtild Kampmeier, Isabell Flatau, Andrea Thielen-Hirt, Claudia Janßen und Ursula Jochheim.

Foto: Hüskes

Eine weiße Taube, die in die Freiheit entlassen wird. Ein kleiner Sämling, der geschützt in zwei Händen wächst. Gedanken, die frei sind und wie Vögel aus dem Kopf heraus fliegen. Isabell Flatau aus St. Tönis hat sich damit beschäftigt, was ihr wichtig ist und diese Gedanken in Zeichnungen festgehalten. "Was braucht der Mensch?" ist die Überschrift zu einer Ausstellung, die von fünf Hobbykünstlerinnen aus St. Tönis, Willich, Krefeld, Meerbusch und Nettetal konzipiert wurde. Sie gehören der Gruppe "facette" an. Zu sehen sind ihre Werke bis zum 6. Juni im Foyer von Action Medeor an der St. Töniser Straße in Vorst.

"Wenn man darüber nachdenkt, was Grundbedürfnisse sind, kommt man eher selten auf das neueste Smartphone oder das schickste Auto", sagt Norbert Vloet, Leiter Bildungsarbeit bei Action Medeor. Auch in den Werken der Künstlerinnen, die auf Papier und Leinwand entstanden sind, spiegelt sich das. "Ich habe diesen stolzen Hahn gezeichnet", sagt Claudia Janßen aus Willich, "eigentlich ist er gesellig, aber hier ist er weit weg von seinen Hennen." Damit wolle sie, erklärt Janßen, ihr Bedürfnis nach Privatsphäre ausdrücken.

Die zweite Zeichnung, mit der die Willicherin zur Ausstellung beiträgt, zeigt zwei kleine Vögel, die eng beieinander auf einem blühenden Ast sitzen. "Das symbolisiert für mich soziale Wärme, Geborgenheit", erklärt Janßen, die sagt, sie habe bei den beiden Bildern an die Situation der Flüchtlinge gedacht, die diese Grundbedürfnisse - Privatsphäre und soziale Wärme - in den engen Notunterkünften nicht stillen können.

Auch Ursula Jochheim sagt, Ruhe zu haben gehöre zu ihren Grundbedürfnissen. "Und weil ich diese Ruhe vor allem in der Natur finde, sieht man auf meinen Leinwänden Landschaften." Die Werke der Krefelderin strahlen dabei in leuchtenden Farben und vermitteln Kraft und Lebensfreude. Andrea Thielen-Hirt aus Nettetal hingegen hat drei kleine Leinwände nebeneinander gehängt, die miteinander korrespondieren. "Zum Glück..." steht auf der ersten, "...brauchst Du Freiheit...", auf der zweiten und "...zur Freiheit brauchst du Mut" auf der dritten.

Mechtild Kampmeier hingegen hat mit zarten Strichen unter anderem ein Werk von Caspar David Friedrich nachgezeichnet. Auch ihr geht es um die Ruhe und den Frieden, die dieser "Morgen im Gebirge" ausstrahlen.

(WS03)
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