Konzert Gospel trifft Schlager

Vorst · Die Chöre „Spirit and Soul“ der evangelischen Kirchengemeinde Anrath-Vorst und der Chor Cäcilia 1888 aus Stenden luden zu einem umjubelten Konzert in die Vorster Lutherkirche ein.

 Den beiden Chören und ihrem musikalischen Leiter Ioannis Zedamanis ist ein abwechslungsreiches Konzert mit vielen tollen Rhythmen und positiven Liedern gelungen.

Den beiden Chören und ihrem musikalischen Leiter Ioannis Zedamanis ist ein abwechslungsreiches Konzert mit vielen tollen Rhythmen und positiven Liedern gelungen.

Foto: Norbert Prümen

Schon lange vor dem Ende des Konzerts, das die beiden Chöre „Spirit and Soul“ der evangelischen Gemeinde Anrath-Vorst und Cäcilia 1888 aus Stenden gestalten, stehen die Zuhörer auf, um zu applaudieren. Ulla Schürmanns und Birgit Ditges haben gerade „Chasing cars“ von Snow Patrol im Duett gesungen, ein wunderbares Liebeslied mit der Aufforderung, gemeinsam Zeit zu verbringen und die Welt zu vergessen.

Das hätte auch das Motto des Konzerts in der evangelischen Lutherkirche Vorst sein können, denn bei dem bunten Mix aus modernen christlichen Liedern, Gospels, Schlagern und Popsongs lässt sich die Welt für eine Weile ganz wunderbar vergessen. „Jeder ist eingeladen, mitzusingen und mitzuklatschen“, sagt Ioannis Zedamanis, Leiter der beiden Chöre, zu den rund 150 Zuhörern. Musik sei etwas, bei dem man mitmachen könne und solle. Tatsächlich aber beschränken sich die meisten Konzertgäste aufs Zuhören. Niemand möchte die perfekte Harmonie der Stimmen stören.

Etwa 20 Frauen und sechs Männer, alle in Schwarz gekleidet, aber mit farbigen Tüchern und Krawatten um den Hals, stehen im Altarraum und singen, während Chorleiter Zedamanis die Stücke am Keyboard begleitet. Das zweistündige Konzert beginnt mit christlichen Liedern wie „Freedom is coming“, „Order my steps“, einem kraftvollen „You raise me up“, bei dem besonders die Männerstimmen gut zur Geltung kommen, und dem sehr beschwingten „God’s been so good to me“. Leonard Cohens „Halleluja“ bildet den gelungenen Abschluss dieser Reihe.

Vor der Pause hat dann zunächst Ulla Schürmanns einen Soloauftritt. „Angel“ von Sarah McLachlan hat sich die Sängerin ausgesucht, kein leichtes Stück, das sie aber mit Bravour meistert. „Ursprünglich wurde das Lied geschrieben, um einen Verstorbenen zu verabschieden“, erklärt Ulla Schürmanns, „ich verstehe es aber so, dass man seine Sorgen vergessen und einfach mal auf Gott vertrauen soll.“ Und mit eben dieser Leichtigkeit interpretiert die Solistin das Stück. Bei den Zuhörern kommt das sehr gut an.

Auch Birgit Ditges hat mit dem Stück „Wir alle“ von Albert und Andrea Frey einen Soloauftritt, für den sie viel Beifall bekommt. „Es ist ein altes Lied, aber es ist leider immer noch aktuell“, sagt die Sängerin. Es gehe darum, dass vor Gott alle Menschen gleich seien, dass Gott das Innere sehe und nicht die Schale. „Gottes Reich hat andere Grenzen, er sieht die Herzen und nicht, was vor Augen ist“, heißt es in einer Liedzeile.

Nach der Pause geht es mit einem bunten und internationalen Musik-Mix weiter. Nenas „Wunder geschehen“ gehört ebenso zum Repertoire der beiden Chöre wie „Here comes the sun“ von den Beatles, das afrikanische Lied „Siyahamba“, der amerikanische Folksong „Mighty Wind“, der Schlager „Que sera sera“ und das Gospelstück „Open your eyes“. Alles in allem ist den beiden Chören und ihrem musikalischen Leiter ein abwechslungsreiches Konzert mit vielen tollen Rhythmen und positiven Liedern gelungen, das die Zuschauer beschwingt verlassen.

Wer den Chor „Spirit ans Soul“ der evangelischen Kirchengemeinde Anrath-Vorst noch einmal erleben möchte, muss sich gedulden. „Wir geben nur alle eineinhalb Jahre ein Konzert“, sagt Birgit Ditges. Früher habe man auch bei Hochzeiten und anderen Feiern gesungen, aber: „Uns fehlen die Mitglieder, vor allem die männlichen.“

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