Für ein schnelleres Internet Vorst darf weiter auf Glasfaser hoffen

Vorst · Die angestrebten 40 Prozent der Nachfragebündelung wurden in Vorst verpasst, erreicht wurden 30 Prozent. Die Deutsche Glasfaser prüft jetzt intern, ob ein Teilausbau realisierbar ist. Nach den Ferien sollen Ergebnisse vorliegen. 

 Michael Kamps (NEW), Murat Durmaz und Nicole Holländer (Deutsche Glasfaser) und Markus Hergett, Wirtschaftsförderer der Stadt Tönisvorst (v.l.n.r.), stellten Ende 2017 im Haus Vorst ihr Projekt für Vorst vor.

Michael Kamps (NEW), Murat Durmaz und Nicole Holländer (Deutsche Glasfaser) und Markus Hergett, Wirtschaftsförderer der Stadt Tönisvorst (v.l.n.r.), stellten Ende 2017 im Haus Vorst ihr Projekt für Vorst vor.

Foto: Wolfgang Kaiser

Viele hatten den Breitband-Ausbau mit Glasfaserkabeln in Vorst bereits abgeschrieben. Zum Stichtag 30. Juni waren 30 Prozent der Haushalte in Vorst bereit, das Angebot der Deutschen Glasfaser zum Ausbau des Ortsnetzes samt kostenlosen Hausanschluss anzunehmen. Bei der Nachfragebündelung hatte sich die Deutsche Glasfaser allerdings 40 Prozent aller Haushalte vor Ort zur Zielmarke gesetzt. Überraschend heißt es jetzt in einer neuen Pressemitteilung des Unternehmens, geprüft werde ein Teilausbau.

Nicole Holländer, Regionalleiterin Marketing und Vertrieb, ist guter Dinge, dass der Teilausbau für Vorst komme. Schließlich habe der Ausbau in Grefrath auch so angefangen. Als man begonnen habe, seien weitere Interessenten in den anderen Ortsteilen auf den Zug aufgesprungen.

Die vorliegenden Anmeldungen werden jetzt genauer untersucht. Die Ingenieure des Unternehmens versuchen derzeit, für einen Teilausbau Cluster zu bilden. Wo lassen sich Haushalte bündeln und anschließen? Nicole Holländer glaubt, dass anhand des vorliegenden Interesses über 50 Prozent von Vorst mit Glasfaser angeschlossen werden könnten. Welche Straßen und Viertel das sein werden, ist Gegenstand der Planungen im Hause.

Für Markus Hergett, Wirtschaftsförderer der Stadt und Breitbandausbaubeauftragter, ist die Aussicht auf einen Teilausbau in Vorst eine gute Nachricht. Die Möglichkeiten dazu hält er für durchaus realistisch. Dieses Vorgehen sei nichts Neues, sondern auch schon in anderen Orten praktiziert worden. Die Alternative, überhaupt kein Ausbau mit Glasfaser, sei deutlich schlechter.

Bei den Gewerbegebieten sieht es in Sachen Glasfaserausbau deutlich besser aus. Die Deutsche Glasfaser baut die Gewerbegebiete Tempelshof und Höhenhöfe aus, das Gewerbegebiet Tönisvorst-Ost (Maysweg, Mühlenstraße) soll ausgebaut werden. Aktuell werden Gespräche mit Unternehmen im Gewerbegebiet Kempener Straße in Vorst geführt. Zwar sei die Zahl der Firmen dort kleiner, aber die Unternehmen selber größer. Wenn die Gespräche erfolgreich zum Abschluss kommen, wären mit dem vierten Gewerbegebiet über 90 Prozent der Flächen ans Glasfasernetz angeschlossen. Wenn eine Studie, nach der nur 8 Prozent der Gewerbegebiete bundesweit an Glasfaser angeschlossen sind, stimme, sei Tönisvorst sehr gut aufgestellt.

 Kabelbündel aus Glasfaserkabeln vor einer sogenannten Speedpipe (Leerrohr) für ein Glasfasernetzwerk.

Kabelbündel aus Glasfaserkabeln vor einer sogenannten Speedpipe (Leerrohr) für ein Glasfasernetzwerk.

Foto: dpa/Jan Woitas

Auch gerade für die Kempener Straße wäre ein Anschluss an ein Netz in Teilen von Vorst von Vorteil. Für Nicole Holländer hat Vorst jedenfalls eine große Priorität. Die Untersuchungen sollten sehr zügig laufen. Wenn ein Netzplan vorliege, müsse noch ein Generalunternehmen gefunden werden, das im Tiefbau Kapazitäten frei habe. Wenn alles ohne Probleme laufe, könnte im vierten Quartal 2018 begonnen werden. Im Idealfall sind nur die Gehwege betroffen, um Leerrohre zu verlegen. Für die Vorster sieht sie relativ wenig Belastungen durch den Ausbau. In 95 Prozent der Falle sei das Loch im Boden, am Morgen aufgemacht, abends wieder verschlossen. „Wir werden nicht ganz Vorst aufreißen müssen“, beruhigt Holländer.

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