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Steinpfad in Vorst Ein neuer Platz für das Friedensdenkmal

Vorst · Viele Jahre stand die vom Vorster Pfarrer Johannes Schuurman geschaffene Skulptur im Vorgarten des Pfarrhauses, musste aber einem Neubau weichen. Der Heimatverein kümmerte sich um einen neuen Standort.

Heinrich Stieger (von links), Uwe Leuchtenberg und Heinz-Josef Köhler präsentieren das Friedensdenkmal am neuen Standort am Steinpfad.

Foto: Dirk Krämer

Ist es ein Friedensengel, der schützend die Welt umarmt, oder ist es eine Friedenstaube? „Da gehen die Meinungen auseinander, das liegt im Auge des Betrachters“, sagt Heinrich Stieger, Zweiter Vorsitzender des Heimatvereins Vorst. Das Friedensdenkmal, um das es geht, hat nun wieder einen festen Platz in Vorst: in einem Beet auf dem Steinpfad. Am Sonntag, bevor das Vorster Apfelfest startete, wurde es offiziell eingeweiht. „Das war eine ideale Gelegenheit, weil der Ort voller Menschen war“, sagt Stieger.

Der Vorster Heimatverein hatte sich des Projektes angenommen, für die von Johannes Schuurmann in den 80er-Jahren geschaffene Skulptur einen neuen Ort zu finden. Schuurmann war von 1973 bis 1991 Pfarrer der katholischen Kirchengemeinde St. Godehard Vorst, „und er hatte eine ausgeprägte künstlerische Ader“, sagt Heinrich Stieger. Mehrere Schnitzereien in der Kirche zeugen bis heute davon. 1984 wurde die Edelstahl-Skulptur mit dem Titel „Friede“ im Vorgarten des Pfarrhauses aufgestellt, musste aber vor einigen Jahren für die Neubauten der Gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft (GWG) Kreis Viersen an der Kuhstraße weichen.

„Das war schade, und wir vom Heimatverein, dessen Aufgabe es auch ist, den Ort zu verschönern und an die Geschichte zu erinnern, haben uns gedacht, dass wir etwas tun müssen“, sagt Stieger. Also nahm man Kontakt zur Gemeinde auf und fand die Skulptur schließlich im Speicher der Sakristei wieder. „Wir haben die Pfarre gefragt, ob sie uns die Skulptur überlässt, damit wir sie wieder aufstellen“, sagt Stieger. Man stieß auf offene Ohren, und nun ging es daran, einen geeigneten Ort dafür zu finden. „Wir haben uns das Beet am Steinpfad ausgeguckt und Kontakt zur Stadt Tönisvorst, die Eigentümerin der Fläche ist, aufgenommen“, so Stieger weiter. Danach ging es daran, mit Verwaltung und Politik die Genehmigung zu erwirken.

Doch damit allein war es nicht getan, schließlich sollte die Skulptur ordentlich in Szene gesetzt werden. Die Firma Holcim Kies und Splitt spendete einen 1,8 Tonnen schweren Findling, auf dem die Friedensskulptur thronen sollte, Gartenbau Pricken richtete das Beet her und kümmerte sich darum, den schweren Findling zu bewegen, und der Steinmetz Manfred Messing aus Kempen fertigte eine haltbare Verbindung zwischen Stein und Skulptur. Der Heimatverein reinigte die Skulptur und arbeitete sie wieder auf. „Insgesamt haben die Vorbereitungen rund zwei Jahre gedauert“, sagt Heinrich Stieger.

Am Sonntag schließlich wurde die Skulptur eingesegnet, wozu der Heimatverein-Vorsitzende Heinz-Josef Köhler Gemeindereferentin Regina Gorgs und Katharina Knappe vom Kirchenvorstand St. Godehard sowie Diakonin Alexandra Thevissen von der evangelischen Kirchengemeinde Anrath-Vorst begrüßte, die Gebete sprachen und Gedanken zum Thema Frieden mit den Anwesenden teilten. Auch Tönisvorsts Bürgermeister Uwe Leuchtenberg (SPD) nahm teil.

Beim Heimatverein freut man sich, dass die Skulptur des langjährigen Vorster Pfarrers Johannes Schuurman nun wieder einen festen Platz im Ort hat und an das Wirken des Geistlichen erinnert. „Armut ist dazu da, überwunden zu werden“ war die feste Überzeugung des 1927 im niederländischen Heerlen geborenen Schuurman, der zunächst als Kaplan in verschiedenen Pfarrgemeinden des Bistums Aachen tätig war und 1965 seine Arbeit in Chile fortsetzte (siehe Info), bevor er zurück nach Deutschland kam, um hier 20 Jahre lang als Pfarrer zu arbeiten. 1993 kehrte er nach Chile zurück.

Die Vorsterin Maria Christine Salms setzte sich dafür ein, dass Schuurmans Wirken in Chile und Lateinamerika über seinen Tod hinaus Bestand hat. Anliegen, einen besonderen Menschen nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Die Gründung einer Treuhandstiftung unter dem Dach der Caritas-Stiftung Deutschland war dafür aus ihrer Sicht die beste Lösung, womit die Johannes-Schuurman-Stiftung entstand.