Virtueller Neujahrsempfang Rathausneubau und Fahrradstraßen für Tönisvorst?

Tönisvorst · Zum digitalen Neujahrsempfang hatten die Grünen eingeladen. Bürgermeister Uwe Leuchtenberg (SPD) nutzte die Gelegenheit, um ein paar Punkte seiner politische Agenda 2021 vorzustellen.

 Für die Grünen kommt ein Verwaltungsneubau in der Innenstadt nicht infrage.

Für die Grünen kommt ein Verwaltungsneubau in der Innenstadt nicht infrage.

Foto: Norbert Prümen (nop)

Die Corona-Pandemie hat auch die Amtsgeschäfte des neuen Tönisvorster Bürgermeisters Uwe Leuchtenberg (SPD) ausgebremst, bevor sie in Fahrt kommen konnten. Die Themen aus seinem Wahlkampf hat der 62-Jährige aber nach wie vor auf der Agenda. Beim virtuellen Neujahrsempfang, zu dem die Tönisvorster Grünen eingeladen hatten und an dem rund 25 Lokalpolitiker aller Fraktionen sowie Bürger und Bürgerinnen am Sonntagmorgen teilnahmen, kam Uwe Leuchtenberg auf einige große und kleine Punkte zu sprechen, die für ihn in den kommenden Monaten Priorität haben.

So wolle er die unübersichtliche und gefährliche Verkehrssituation an der Willicher/Krefelder/Ringstraße in St. Tönis angehen mit dem Ziel, Radfahrern und Fußgängern Vorrang einzuräumen. Auch die Aufrechterhaltung des Bürgerservice in St. Tönis und Vorst sei wichtig und durch räumliche Entzerrung, EDV-Ausbau und Terminvergabe jetzt gut geregelt und möglich.

Zuversichtlich zeigte sich der Bürgermeister beim Thema medizinische Grundversorgung: „Das Versorgungszentrum der Alexianer im ehemaligen Krankenhaus an der Hospitalstraße ist auf einem guten Weg.“ Es seien bereits weiter Ärzte und Ärztinnen für Tönisvorst gewonnen worden. Auf die Frage, ob das geschlossene Krankenhaus als Standort für die städtische Verwaltung infrage komme, teilte Leuchtenberg mit, er sei der erste gewesen, der Raumbedarf angemeldet habe, aber die Alexianer würden das Gebäude auch weiterhin für medizinische Zwecke nutzen, alle Räume seien bereits verplant.

Zum Thema Verwaltungsneubau sagte Jürgen Cox von den Grünen: „Wir wollen eine Standortentscheidung noch vor den Sommerferien.“ Für seine Fraktion komme die St. Töniser Innenstadt allerdings nicht in Frage: „Wir wollen die Innenstadt attraktivieren und beleben, deshalb wollen wir Wohnraum für junge Familien schaffen und grüne Lungen in den Innenstädten behalten und ausweiten.“

Bürgermeister Uwe Leuchtenberg gab sich optimistisch, dass mit den neu gegründeten Ausschüssen auch neue Themen in die politischen Diskussionen 2021 Einzug halten werden und die neuen Ratsmitglieder frischen Wind und kreative Ideen mitbringen. Die brauche es etwa bei den Themen Fahrradstraßen, Lärmbelästigung am Pastorswall, Verkehrsführung Friedrichstraße und Neubaugebiete, nannte der Bürgermeister einige Beispiele. Auch der Breitbandausbau sei ein großes und wichtiges Thema, das allerdings beim Kreis angesiedelt sei. „Dass das Tönisvorster Schulzentrum dabei aber nicht an erster Stelle steht, leuchtet mir nicht ein“, sagte Leuchtenberg und versprach, über die Kreispolitiker Druck auszuüben, damit das Schulzentrum so schnell wie möglich ans Glasfasernetz angebunden werde.

Eine Lösung für ein kleineres Problem auf städtischer Ebene sei hingegen bereits gefunden. Im Park am St. Töniser Wasserturm, wo es immer wieder Beschwerden wegen freilaufender Hunde gab, sollen in Kürze Schilder darauf hinweisen, dass entlang der Wege Anleinpflicht herrscht.

Aus dem etwa eineinhalbstündigen Neujahrsempfang nahm der Bürgermeister die Wünsche der Teilnehmenden mit: Miniwälder im Stadtgebiet und dadurch mehr Raum für Erholung, mehr Grün in den Innenstädten, ein besseres Radwegenetz, Unterstützung für den Einzelhandel, die Kulturschaffenden und die kulturellen Angebote in Tönisvorst.

Noch im Januar soll, das kündigte Bürgermeister Uwe Leuchtenberg an, der städtische Haushalt eingebracht werden. Die zwei größten Posten seien die Sanierung einiger Schulgebäude im Stadtgebiet sowie der geplante Verwaltungsneubau.

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