St. Tönis Werdenden Müttern die Angst nehmen

St. Tönis · Ulrike Hagen bietet seit 23 Jahren Kurse in Geburtsvorbereitung an. Gerade betreut sie ihren 100. Kurs. So dürfte sie Müttern von etwa 1000 Babys geholfen haben. Sie selber ist Mutter von drei Kindern.

 Im Marienheim gibt Ulrike Hagen (links) gerade ihren 100. Geburtsvorbereitungskurs. Den ersten Kurs gab es 1995 im St. Töniser Krankenhaus. Schon immer war es ihr wichtig, den Schwangeren Mut zu machen und die Angst vor der Geburt zu nehmen.

Im Marienheim gibt Ulrike Hagen (links) gerade ihren 100. Geburtsvorbereitungskurs. Den ersten Kurs gab es 1995 im St. Töniser Krankenhaus. Schon immer war es ihr wichtig, den Schwangeren Mut zu machen und die Angst vor der Geburt zu nehmen.

Foto: Wolfgang Kaiser (woka)

Zwölf Frauen mit runden Bäuchen sitzen auf bunten Matten in einem Raum des ehemaligen Kindergartens Marienheim. In der Mitte liegt eine aus Pappe gebastelte Sonne, an den Wänden hängen Fotos von Babys. Ein Raum zum Wohlfühlen und Entspannen. Mittendrin steht Ulrike Hagen. Sie bietet seit 23 Jahren Geburtsvorbereitungskurse in St. Tönis an. Gerade feiert sie ein Jubiläum: Der aktuelle Kursus ist ihr Hundertster. „Ich warte noch darauf, dass eines der Babys, deren Mütter den Kursus bei mir besucht haben, als werdende Mutter wiederkommt“, sagt die gelernte Geburtsvorbereiterin.

Ihre Kurse hat sie gezählt, nicht aber die Babys, deren Mütter sie betreut hat. „Bei durchschnittlich zehn Frauen pro Kursus dürften es aber an die 1000 Babys sein“, sagt die St. Töniserin. Viele dieser Babys hat sie auch kennengelernt, denn ihr Kurs-Angebot hat sich im Laufe der Jahre stetig erweitert. „Begonnen hat alles mit den Geburtsvorbereitungen im St. Töniser Krankenhaus“, erzählt die Kursleiterin. 1995 sei das gewesen. Ein paar Jahre, ein paar Räume und etliche Babys später kamen Kurse in der Rückbildungsgymnastik, Beckenbodentraining, Babymassage, Babyturnen und die Mütter-Fitness hinzu.

Im Mittelpunkt steht dabei das körperliche und seelische Wohl der Frauen. „Mir ist es auch wichtig, eine Gruppe aufzubauen, in der Freundschaften entstehen können“, sagt die St. Töniserin, die selber dreifache Mutter ist. Viele Frauen seien nach der Geburt erstmal raus aus dem Beruf und verbrächten viel Zeit alleine mit dem Baby. „Da ist es toll, wenn man ein paar andere Mütter hat, mit denen man sich treffen kann.“ Außerdem liegt es ihr am Herzen, den Frauen Mut zu machen. „Geburt und Elternschaft sind heute mit vielen Unsicherheiten und Ängsten verbunden“, weiß die erfahrene Kursleiterin. Das müsse nicht sein. Es gebe viele Tipps und Hilfen rund um die Geburt und auch für die Zeit danach.

Bei Vanessa Tichelkamp ist das angekommen. „Mir hat der Kursus viele Ängste genommen und Sicherheit gegeben“, sagt die werdende Mutter. Auch Kira Schmitz hat durch die Übungen und die Tipps von Uli Hagen das Gefühl, gut auf die Geburt ihres ersten Kindes vorbereitet zu sein.

Annika Sonderland und Corina Schumacher sind auch in den Kursus gegangen, um Kontakt zu anderen Müttern zu finden und sich austauschen zu können.

Und bei den drei Abenden, an denen die werdenden Väter dabei sind, haben auch sie die Gelegenheit, sich auf die Geburt des Kindes vorzubereiten. Da hat sich vieles verändert: „Die Väter“, sagt Uli Hagen, „sind dabei heute viel lockerer als noch vor 20 Jahren.“

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