Tönisvorster Verein Apfelblüte Geburtstag wird 2021 gefeiert: 10 + 1

St. Tönis · Der Verein „Apfelblüte“ blickt etwas traurig auf sein zehnjähriges Bestehen. Das Jubiläum sollte mit Sandkastenaktion und Abschlussfest gefeiert werden. Doch daraus wird nichts. Zunächst.

 Vorsitzende Birgit Koenen und Schatzmeister Albrecht Mensenkamp freuen sich über den zehnten Geburtstag der „Apfelblüte“.

Vorsitzende Birgit Koenen und Schatzmeister Albrecht Mensenkamp freuen sich über den zehnten Geburtstag der „Apfelblüte“.

Foto: Wolfgang Kaiser (woka)

Eigentlich wäre 2020 ein besonderes Jahr für den Tönisvorster Verein „Apfelblüte“. In diesem Jahr wird der Verein, der sozial benachteiligte Kinder unterstützt, nämlich zehn Jahre alt. Was 2010 mit gerade einmal sechs Bürgern startete, ist heute ein Verein mit knapp 50 Mitgliedern.

„Eigentlich wollten wir unsere Sandkastenaktion wieder durchführen. Wir hatten geplant, am Ende mit Helfern und Unterstützern ein Fest zu feiern“, sagt Vereinsvorsitzende Birgit Koenen. Doch daraus wird nichts. Die Stadt Tönisvorst gab aufgrund der Corona-Pandemie keine Genehmigung für den riesigen Sandkasten, den die Apfelblüte seit zwei Jahren während der Sommerferien auf dem Alten Markt aufbaut, um Kindern, die daheim bleiben, einen besonderen Spielspaß zu ermöglichen – vor dem Hintergrund, dass die Spielplätze auch wieder geöffnet sind, eine Entscheidung, die für den Verein nicht ganz nachzuvollziehen ist.

„Wir bedauern es sehr. Es ist schade für die Kinder und deren Familien. Und auch wir hätten zum Abschluss gerne ein wenig unser Jubiläum gefeiert“, sagt Schatzmeister Albrecht Mensenkamp. So blickt der Verein lediglich zurück – ohne Fest, aber dennoch auf zehn erfolgreiche Jahre. Dank vieler Spender und Unterstützer war es der Apfelblüte möglich, 200 individuelle Förderungen und viele weitere Gruppenförderungen zu ermöglichen. Die Palette der Hilfen ist dabei breit. Sie reicht von Zuschüssen zu Klassenfahrten über die Beschaffung von Schulmaterialien bis zur Kostenübernahme von Nachmittagsbetreuung. Die Tönisvorster Jugendeinrichtungen freuten sich über Nähmaschinen und Fitnessgerätschaften, und in den Kitas strahlten Kinderaugen über Bewegungselemente und Spielzeug.

„Wir haben auch schon Winterbekleidung gekauft und mal eine Brille für ein Kind bezahlt, weil diese kaputt gegangen war und das Geld für eine neue fehlte“, sagt Koenen. Der Verein beteiligt sich an den Kosten des „Frühstück vor 8“ im Schulzentrum Corneliusfeld, bezuschusst Mittagessen in Kitas und macht das gesunde wöchentliche Kochen in der Vorster Kinder- und Jugendeinrichtung „Das Wohnzimmer“ möglich.

„Wir haben uns in den Jahren ein Netzwerk aufgebaut, zu dem Schulen, Kitas, Freizeiteinrichtungen und vor allen Dingen die Schulsozialarbeiter gehören. Wir werden auf Notstände hingewiesen und können helfen“, sagt Mensenkamp.

Das war in den ersten Jahren noch nicht so einfach. Es war schwierig, als helfender Verein bekannt zu werden, da die Apfelblüte sich ja gerade durch Diskretion und Anonymität in der Hilfe auszeichnet. Über die Familien, denen man hilft, wird schließlich nicht gesprochen. „Wir haben heute einen guten Bekanntheitsgrad erreicht und können dank Spenden von Firmen, Sparschweinaktionen bei Geburtstagen, Jubiläen und dergleichen sozial benachteiligten Kindern helfen wie auch unterschiedlichsten Einrichtungen Wünsche zugunsten von Kindern und Jugendlichen erfüllen“, sagt Koenen.

Die Vorsitzende erinnert daran, dass niemand, der in einer Notsituation steckt, zögern sollte, einen Förderantrag zu stellen. Über die Internetseite der Apfelblüte geht das einfach und unkompliziert. Der Verein hilft nach einer kurzen Überprüfung schnell und unbürokratisch. Allein im vergangenen Jahr wurden 22 Förderanträge positiv beschieden. „Das waren 100 Prozent“, sagt Mensenkamp.

Das Engagement des Vereins wurde schon des Öfteren ausgezeichnet. So gab es unter anderen die Auszeichnung Helferherzen von dm. In Sachen Jubiläum hat die Apfelblüte eine Idee: „Wir feiern im nächsten Jahr zehn plus eins. So mache ich es mit meinem Geburtstag auch“, sagt Koenen und lächelt.

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