Tönisvorster Wehr- und Löschzugführung werden getrennt Lösung im Feuerwehrstreit

Tönisvorst · Nach fast dreimonatiger Sitzungspause ist der Hauptausschuss als erstes politisches Gremium wieder zusammengekommen. Auf der Tagesordnung stand auch die Problematik in der Freiwilligen Feuerwehr Tönisvorst.

 Die Tönisvorster Feuerwehr bei einem Einsatz in Vorst. Dort stand 2018 ein Wohnmobil im Vollbrand, eine Gasflasche explodierte.

Die Tönisvorster Feuerwehr bei einem Einsatz in Vorst. Dort stand 2018 ein Wohnmobil im Vollbrand, eine Gasflasche explodierte.

Foto: Günter Jungmann

Seit Monaten schwelt ein Konflikt innerhalb der Freiwilligen Feuerwehr Tönisvorst. Der Hauptausschuss hat jetzt einen Beschluss gefasst, der dem ein Ende setzen soll. Auf Antrag der Fraktionen SPD, Bündnis 90/Die Grünen und GUT stand das Thema auf der Tagesordnung. Diskutiert wurde über den Punkt nicht, der Beschluss fiel ohne Erläuterungen einstimmig nach Beschlussempfehlung der Verwaltung. Und die lautet: „Auf Vorschlag des Leiters der Feuerwehr (Anmerkung der Redaktion: Rolf Peschken) wurde im Kreis der aktuellen und künftigen Funktionsträger der Freiwilligen Feuerwehr beschlossen, dass die bisher in Personalunion wahrgenommen Funktionen der stellvertretenden Leiter der Feuerwehr und Löschzugführungen getrennt werden.“

Damit folgen Feuerwehrführung, Verwaltung und Politik dem Vorschlag des Vorster Löschzugs. Der hatte angeregt, Wehrführung und Löschzugführung zu trennen. Lange waren Hans-Gerd Wolters, Löschzugführer von St. Tönis, und Toni van Cleef, Löschzugführer von Vorst, gleichzeitig auch die Stellvertreter des Wehrführers Rolf Peschken. Dieses Doppelamt wurde von den Vorstern als ungünstig gesehen. Sie wollten die Regelung ändern. Aber das geschah nicht.

Ob Toni van Cleef aus diesem Grund im November zurücktrat, ist nicht bekannt. Es darf vermutet werden. Mit ihm legten jedenfalls mehrere Vorster Feuerwehrleute ihre Ehrenämter nieder. Der Löschzug ist seitdem ohne Führung. Allerdings hat sich mit Kai Hebben und Stephan Kottal ein neues Team gefunden, das bereit ist, Verantwortung zu übernehmen. Ihre Bedingung: Löschzugführung und stellvertretende Wehrführung werden getrennt.

Aus Vorst würde Albert Roesges die stellvertretende Wehrführung übernehmen. In St. Tönis hatte sich Frank Meier dazu bereit erklärt. Dazu müsste Hans-Gerd Wolters seinen Posten als stellvertretender Wehrführer aber aufgeben, und das wollten Teile des St. Töniser Löschzugs und der Löschzugführer selber lange nicht. Sowohl Wehrführer Rolf Peschken als auch Bürgermeister Thomas Goßen hatten versucht, eine Einigung herbeizuführen – lange ohne Erfolg. Die Vorster hatten deshalb den Druck erhöht: Sie warnten den Bürgermeister in E-Mails, die der Redaktion vorliegen, dass „die Einsatzfähigkeit des Löschzugs Vorst extrem gefährdet“ sei und mehrere Mitglieder angekündigt hätten, ihr Ehrenamt niederzulegen.

Nun hat also jemand, vermutlich der Leiter der Feuerwehr, ein Machtwort gesprochen und dafür gesorgt, dass der St. Töniser Löschzugführer das Amt des stellvertretenden Wehrführers niederlegt und damit ermöglicht, dass die Ämter Löschzugführung und stellvertretende Wehrführung von zwei verschiedenen Personen ausgeübt werden. Wann die neue Regelung umgesetzt werden soll, geht aus den Unterlagen allerdings nicht hervor.

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