Weniger Steuereinnahmen in Tönisvorst Corona-Pandemie sprengt Planung des städtischen Haushalts

Tönisvorst · Die Stadt Tönisvorst hat schon jetzt 1,2 Millionen Euro weniger Gewerbesteuer eingenommen als im vergangenen Jahr. Zudem sind die Ausgaben gestiegen - bedingt durch die Corona-Krise.

 Nicole Waßen ist Kämmerin der Stadt Tönisvorst.

Nicole Waßen ist Kämmerin der Stadt Tönisvorst.

Foto: Heribert Brinkmann

(wic) Das waren hohe Ausgaben, die die Politiker im Hauptausschuss per Dringlichkeitsentscheidung genehmigen sollten. Die Corona-Pandemie wirft die Haushaltsplanung der Kämmerin Nicole Waßen komplett über den Haufen. So fließen außerplanmäßig mehr als 440.000 Euro alleine in die Schulen, Kindertagesstätten, städtischen Einrichtungen und Verwaltungsgebäude. Bezahlt werden von dem Geld die Reinigung der Gebäude, die Wiederaufnahme des Betriebs, der Infektionsschutz und der private Sicherheitsdienst, der aufgrund mehrerer Einbrüche und Zerstörungen an den ungenutzten städtischen Gebäuden zur Unterstützung des kommunalen Ordnungsdienstes engagiert worden ist. Auch die Feuerwehr und der Notarztdienst haben einen höheren Bedarf an Infektionsschutzmaterial aufgrund der Corona-Pandemie.

Was die Pandemie die Stadt letztlich koste, könne man noch nicht sagen, informierte Bürgermeister Thomas Goßen. Zu den Mehrbelastungen rund um den Infektionsschutz kämen noch stark sinkende Steuereinnahmen. Alleine bei der Gewebesteuer habe die Stadt in diesem Jahr bereits 1,2 Millionen Euro weniger eingenommen als im vergleichbaren Zeitraum 2019. Auch bei der Einkommen-, Umsatz- und Vergnügungssteuer verzeichnet die Verwaltung ein dickes Minus. „Im besten Fall nehmen wir dieses Jahr 2,7 Millionen Euro weniger Steuern ein, im schlechtesten Fall belaufen sich die Steuerausfälle auf 4,3 Millionen“, erklärte der Bürgermeister.

Hinzu kommen Ausfälle bei den Elternbeiträgen für die schulischen Betreuungsangebote, die Kindertagesstätten und weniger Einnahmen aus der Vermietung städtischer Ladenlokale, Gaststätten, Aulen. „Wir können die Entwicklung für die Zukunft nicht absehen“, sagte Goßen. Fest stehe aber, dass das durch Covid-19 verursachte Minus im städtischen Haushalt über 50 Jahre abgeschrieben werden könne, sodass die Kommune nicht ins Haushaltssicherungskonzept rutsche. „Und fest steht außerdem, dass uns in den kommenden Jahren eine sehr schwierige Haushaltssituation begleiten wird, denn wir werden dauerhaft weniger Geld zur Verfügung haben“, prognostizierte der Tönisvorster Bürgermeister Thomas Goßen.

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