Tönisvorst. Stadtkulturbund will Höhenflug fortsetzen

Tönisvorst. · Die Veranstaltungen im Forum Corneliusfeld waren zu 93 Prozent ausgelastet. Daran will der Stadtkulturbund in der neuen Saison mit einem attraktiven Programm anknüpfen. Fürs Büro in der Alten Schule ist noch kein Ersatz gefunden.

 Die Vorstandsmitglieder des Stadtkulturbundes mit (von links) Joachim Peschke, Ulrich Koenen, Peter Siegel, Dominique Hut und Armin Denz überreichen Bürgermeister Thomas Goßen (Mitte) das druckfrische Programm.

Die Vorstandsmitglieder des Stadtkulturbundes mit (von links) Joachim Peschke, Ulrich Koenen, Peter Siegel, Dominique Hut und Armin Denz überreichen Bürgermeister Thomas Goßen (Mitte) das druckfrische Programm.

Foto: ACHIM HÜSKES

Gestern erhielt Bürgermeister Thomas Goßen das erste Programmheft des Stadtkulturbundes vom Vorstand im Rathaus überreicht. "Das ist immer ein schöner Termin", freute sich Goßen. Sowohl bei der Bilanz der abgelaufenen Spielzeit, als beim Ausblick auf die neue Spielzeit 2014/15 gab es erneut Grund zu Zufriedenheit und Freude. Nach einer Auslastung von 80 bis 85 Prozent in den Vorjahren war in der abgelaufenen Spielzeit ein Spitzenwert von 93 Prozent erreicht worden. Und der ist weniger dem "Jubiläumsjahr" zum 20-jährigen Bestehen zu verdanken, als einem attraktiven Programm, das den Nerv eines breiten Publikums traf. Die hohe Nachfrage, die man dadurch erzielte, ist für den Stadtsportbund Ansporn, daran auch in der neuen Saison anzuknüpfen.

Natürlich können sich Verwaltung und Politik an solch guten Zahlen, zumal im Kulturbereich, berauschen. Doch hier geht es nicht um ein Schielen nach der Quote. Der Stadtkulturbund finanziert das Programm weitgehend aus sich selbst heraus, muss also die Künstlerhonorare und das Drumherum mit den Einnahmen decken. Wenn man mit dem Programm neben den Erwartungen liegt und die Besucher ausbleiben, kann der Verein schnell in eine finanzielle Schieflage kommen.

Doch das dürfte bei dem jetzt vorgelegten Programm sicher nicht der Fall sein. Außerdem sind die 450 Abonnements mit Warteliste schon mal eine sichere Bank. Trotzdem wird man Künstler, die eine Abendgage von 13 000 Euro fordern, in Tönisvorst nicht auf der Bühne erleben. Denn bei einem Platzangebot von 550 Sitzen würden die Eintrittspreise für hiesige Verhältnisse zu hoch werden.

Die einzige Sorge, die im Moment den Vorstand unter Vorsitz von Peter Siegel umtreibt, ist die Unsicherheit, wielange der Stadtkulturbund noch sein angestammtes Büro in der Alten Schule am Kirchplatz nutzen kann und wo dann ein Ausweichquartier gefunden wird, wenn die Alte Schule abgerissen wird und dort ein Neubau mit Wohnungen entstehen wird. Bürgermeister Thomas Goßen konnte gestern noch keinen Termin nennen, sicherte aber dem Kulturbund zu, er werde nicht obdachlos. Die Verwaltung sucht fleißig nach einer Alternative. Goßen hofft, man werde bald etwas finden. Er erwarte, es werde "relativ kalt sein", wenn es Zeit für einen Umzug sei.

Das neue Programm (die RP berichtete) startet am 27. September mit der Komödie "Ziemlich beste Freunde" nach dem gleichnamigen Filmerfolg von Éric Toledano und Olivier Nakache. Timothy Peach und Felix Frenken spielen das ungleiche Paar des querschnittsgelähmten Millionärs Philippe und seinem ungehobelten Pfleger Driss auf der Bühne. Auch das Theaterstück "The King's Speech - die Rede des Königs" wurde 2011 erfolgreich verfilmt. Das Theaterstück über die Geschichte um den stotternden König kommt am 20. Februar nach Tönisvorst.

Bei den Sonderveranstaltungen im freien Verkauf stehen sechs Termine an: Es beginnt am 26. Oktober mit Ingo Appelt, Mit seinem Programm "Liebe deine Nächste" will sich der geläuterte Comedyrüpel in die Herzen der Deutschen predigen. Und dann kommt am 4. Dezember schon wieder der Krippenblues. Franz Goosen erzählt die volle Wahrheit über Weihnachten. Das Neujahrskonzert bestreiten die Mährische Philharmonie Olmütz und die Schweizer Sopranistin Nathaie de Montmollin.

Das neue Jahr eröffnet kabarettistisch Jochen Malmsheimer. Am 23. Januar erfahren die Besucher, was passiert, "Wenn Worte reden könnten oder: 14 Tage im Leben einer Stunde." Für kleine und große Kinder gibt es am 7. März das Kindermusical "Der Zauberer von Oz" als ein Gastspiel des Theaters auf Tour Darmstadt. Besonders stolz ist der Vorstand auf die Entdeckung von "Viva Voce", der angesagten A-Capella-Band, die man sich bereits in Kaarst angehört habe. Nach den "Heißen Zeiten" folgen in "Höchste Zeit" vier Chaos-Ladys in einem flotten Musical voller witzig umgetexteter Popsongs und Schlager. Ob Stephan Bauer es gesehen hat? Jedenfalls fragt er sich am 21. Mai "Warum heiraten? Leasing tut's auch". Am 13. Juni kommt Hagen Rether charmant getarnt mit dem Programm "Liebe" nach St. Tönis.

(RP)
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