Tönisvorst St. Tönis funkelt schön im Lichterglanz

Tönisvorst · Auch in der Apfelstadt zogen erst 700 Kindergartenkinder und dann 1300 Schüler mit bunten Fackeln durch den Ort.

 Am Dienstagabend zogen 1300 Grundschulkinder und Schüler der fünften und sechsten Klassen durch die St. Töniser Innenstadt. Der Zugweg führte sie dabei zweimal durch die Hochstraße.

Am Dienstagabend zogen 1300 Grundschulkinder und Schüler der fünften und sechsten Klassen durch die St. Töniser Innenstadt. Der Zugweg führte sie dabei zweimal durch die Hochstraße.

Foto: Wolfgang Kaiser

Dieser Moment sorgt jedes Jahr aufs Neue für Gänsehaut: Die Grundschulkinder und die Schüler der Klassen 5 und 6 der weiterführenden Schulen stehen am Fuß des kleinen Hügels in der Freizeitanlage Pastorswall. Heinz Kämmer, seit mehr als 20 Jahren der St. Martin von St. Tönis, sitzt auf einem weißen Pferd. Es steht auf der Kuppe des Hügels. Vor ihm auf dem Boden kniet Jupp Beudels, der bereits ebenso lange den Bettler spielt. St. Martin sagt: "Seht die Kinder, seht die Lichter..." Das ist das Stichwort, in diesem Augenblick strecken sich 1300 Laternen in den Himmel. Den Erwachsenen, die zum ersten Mal den Zug der Schulkinder als Begleitpersonen betreuen und die in dieser Position dabei sein dürfen, entfährt ein Raunen. Dieser Anblick ist einfach ergreifend.

Am Dienstagabend waren sie wieder unterwegs, die Schulkinder von St. Tönis mit ihren bunten Laternen, die mit Frischhaltefolie und Tüten gegen den Nieselregen geschützt waren. Eine gute Stunde lang zogen sie durch den Ortskern. Begleitet von neun Kapellen sangen sie munter all die Lieder, die sie schon seit der Kindergartenzeit in- und auswendig kennen. Zum ersten Mal ging der Zug zweimal durch die Hochstraße, wo etliche Schaulustige die Kinder begrüßten und in die Lieder einstimmten.

Aber auch die anderen Straßen des Zugwegs sind gut gefüllt. Überall stehen Menschen vor den Häusern oder lehnen sich aus ihren Fenstern, wenn die singenden Kinder vorbeikommen. In der Blumenstraße sind gleich mehrere Häuser besonders schön geschmückt. In der Schulstraße bietet eine Frau den Kindern und ihren Begleitern selbstgemachte Püfferkes zur Stärkung an.

Angeführt wird der Zug von Heinz Kämmer im roten Mantel hoch zu Ross. Neben ihm reiten Herolde vom Reitverein Seydlitz. Auch Bürgermeister Thomas Goßen, Vertreter der Parteien, der Kirchen und des Martinskomitees gehen mit. Im Mittelpunkt aber stehen die Schüler mit ihren bunten Lichtern. Mühlen wurden gebastelt und kleine rote Feuerdrachen. Die Grundschule Corneliusstraße hat große Buntstifte als Laternenmotiv ausgewählt. Die Kinder der Hülser Straße, die zurzeit Austauschschüler aus Finnland, Malta, Zypern und Italien zu Besuch haben, haben ihre Laternen mit Fahnen dieser Länder bemalt.

Das Michael-Ende-Gymnasium ist mit einem riesigen weißen Glücksdrachen vertreten und als Europaschule mit Laternen, die Symbole wie den Eiffelturm, den Kölner Dom, eine spanische Flamencotänzerin und belgische Pommes zeigen. Auch die neue Sekundarschule ist mit ihren 104 Schülern des ersten Jahrgangs vor Ort. Nach der Martinsszene am Pastorswall stimmen alle Schüler gemeinsam das Martinslied an.

Bevor die Kinder zurück in ihre Klassen gehen, wo prall gefüllte Tüten mit vielen Leckereien und einem großen Weckmann auf sie warten, fallen zum krönenden Abschluss die Sterne vom Himmel: 15 Minuten lang schießen Pyrotechniker ein Feuerwerk in den Abendhimmel, das für viele "Ahs" und "Ohs" sorgt.

(WS03)
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