Tönisvorst Leichtathletin sprengt Abitur-Weitentabelle
Tönisvorst · Seit diesem Schuljahr ist es am Michael-Ende-Gymnasium Tönisvorst wieder möglich, Sport als Abiturfach zu wählen. Die Leichtathletin Annkathrin Hoven musste nicht lange überlegen, ob sie diese Chance nutzt.
Die Abiturientin belegte im vorigen Jahr den fünften Platz bei den Europameisterschaften der weiblichen Jugend unter 18 Jahren im Siebenkampf. Und auch in der sportpraktischen Prüfung zeigte sie ihr Können. Dazu wählte sie einen Dreikampf aus Kugelstoßen, Weitsprung und 800-Meter-Lauf.
Schon beim Kugelstoßen kam die ganze Klasse der Jugendlichen zum Ausdruck: Annkathrin Hoven stieß die vier Kilogramm schwere Damenkugel 10,50 Meter weit. „Leider hört die offizielle Weitentabelle des Abiturs bei 8,35 Meter auf“, merkt Sportlehrer Stephan Küpper schmunzelnd an. Auch beim 800-Meter-Lauf und beim Weitsprung übertraf die Jugendliche deutlich die gesetzten Normen, obwohl sie nicht den vollen Anlauf ausschöpfte. Ihre Bestmarke von 6,08 Meter im Weitsprung konnte sie nicht übertreffen. „Das war aber auch nicht nötig, denn das ‚sehr gut plus‘ gibt es bereits bei 4,45 Metern“, sagt Küpper.
Gemeinsam mit Annkathrin Hoven absolvierten Nils Bongartz, Lars Koch und Nick Wellen die Prüfung in den Disziplinen Leichtathletik und Badminton. „Die Jungen entschieden sich alle für den 5000-Meter-Lauf, der im Sport-Abitur als Ersatz für den Dreikampf gewählt werden kann“, berichtet Sportlehrer Küpper. Nach zwölfeinhalb Stadionrunden hatten die jungen Männer es dann geschafft und kamen erschöpft ins Ziel. Um Sport als Abifach anbieten zu können, hatten die Lehrer der Sportfachschaft eine über hundertseitige Bewerbung an die Bezirksregierung verfasst. Die Abiturienten bedankten sich für die Mühe mit guten Leistungen und strahlenden Gesichtern.
