Unternehmen wandern ab SPD will mehr Flächen fürs Handwerk

Tönisvorst · Einen „Handwerkerhof“ können sich die Tönisvorster Sozialdemokraten im Gebiet am Pegels Landmarkt vorstellen. Ohne Handwerker und Gewerbetreibende funktioniere die Stadt nicht, sagen sie.

  Auf dem ehemaligen Cray-Valley-Gelände an der Mühlenstraße in St.   Tönis tut sich seit Jahren nichts. Alternativen müssten her, sagt die SPD.

Auf dem ehemaligen Cray-Valley-Gelände an der Mühlenstraße in St. Tönis tut sich seit Jahren nichts. Alternativen müssten her, sagt die SPD.

Foto: Marc Schütz

Die Tönisvorster SPD möchte dafür sorgen, dass es in der Stadt mehr Gewerbeflächen gibt – denn die sind Mangelware. „Wir müssen dringend etwas tun, die Leute hauen ab“, sagt SPD-Fraktionsgeschäftsführer Hans-Joachim Kremser. Die Idee der Sozialdemokraten: In der Umgebung des Landmarkts Pegels, nördlich des Krefelder Wegs, im Bereich der L379, könnten Gewerbeflächen ausgewiesen werden, um dort einen Ort zu schaffen, an dem Handwerksfirmen und Gewerbe ein Miteinander finden, ähnlich einem Gründerzentrum, „in dem sich Handwerker selbstständig machen und dort wachsen können“, erläutert Kremser. „Wir wollen dort nicht alles zubetonieren“, betont er. Und es gehe auch nicht darum, dort den großen Gewerbesteuerzahler anzusiedeln.

Einen entsprechenden Antrag hat die SPD jetzt gestellt; dieser soll zunächst im Ausschuss für Planung, Regionalplanung und Infrastruktur, dessen Vorsitzender Kremser ist, behandelt werden. Der Haken: Die Flächen, um die es geht, sind im Regionalplan derzeit noch als landwirtschaftliche Flächen ausgewiesen. Die Sozialdemokraten bringen daher einen Flächentausch ins Spiel, über den mit der Bezirksregierung gesprochen werden müsste. Am großen Kreisverkehr am Burger-King-Restaurant und in der Erweiterung des Gewerbegebiets Tempelshof seien Gewerbeflächen ausgewiesen, die aber nicht als solche genutzt würden und von der Stadt nicht zu erwerben seien, weil die Eigentümer nicht verkaufen wollen, sagt Kremser.

„Seit vielen Jahren stagniert die lange überfällige Entwicklung an Flächen für Gewerbe und Handwerk in Tönisvorst“, schreibt die SPD in ihrem Antrag. Sei es der Bereich Tack, wo restriktive Regelungen des Wasserschutzes eine Entwicklung sehr stark einschränken, oder der Bereich Cray Valley mit Altlasten und den sich endlos hinziehenden Gesprächen mit den Eigentümern: An beiden Stellen sei in den vergangenen Jahren keine Entwicklung festzustellen. Die Folge, so die SPD: Viele ortsansässige Unternehmen denken darüber nach, „in den Nachbarschaftskommunen entsprechende Flächen nachzufragen und die Gewerbe dann dorthin auszulagern.“ Für Kremser ein Unding: „Wir müssen sicherstellen, dass es weiterhin den Handwerker um die Ecke gibt.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort