Tönisvorst Selbstgemachte Geschenke kommen an

Tönisvorst · Eine weihnachtlich geschmückte Innenstadt, ein buntes Angebot und Schnee. Der vom Werbering St. Tönis organisierte zweitägige Adventszauber und das "Vorglühen" am Freitagabend zogen viele Besucher an.

 Begleitet von zwei Engeln besuchte der Nikolaus den Adventszauber auf dem Rathausplatz.

Begleitet von zwei Engeln besuchte der Nikolaus den Adventszauber auf dem Rathausplatz.

Foto: WOLFGANG KAISER

Bei Ute und Stefan Ruch bleiben die Besucher gleich scharenweise stehen. Das liegt an den aus mehreren Holzstücken zusammengesetzten farbigen Brettern mit witzigen Sprüchen. Aussagen wie "Aufstehen, überleben, schlafen" oder "Waschbrettbauch hatte ich schon, steht mir nicht" rufen herzhaftes Lachen hervor. "Die Sprüche fallen uns einfach so ein, und dann geht es mit der Gestaltung los", meint Ute Ruch. Überhaupt ist das Ehepaar kreativ. Vom bunten Vogelhaus über ausgefallene Holzarbeiten bis hin zu Windlichtern, gestaltet mit selbstgesammelten Treibholz von der Nordsee, reicht die Palette an ihrem Stand.

 Der kleine Schneeberg vor dem Rathaus war für die kleinen Besucher wieder ein großer Anziehungspunkt.

Der kleine Schneeberg vor dem Rathaus war für die kleinen Besucher wieder ein großer Anziehungspunkt.

Foto: Kaiser, Wolfgang (wka)

Kreativ ist Angelika Höfer ebenfalls. Die St. Töniserin ist von Schutzengeln umgeben, die in Bilderrahmen stehen und sitzen. Wobei ein jeder Engel, der ein Herz mit dem Wort "Schutzengel" in der Hand hält, seinen persönlichen, von Sternen umrahmten Spruch hat. "Ich habe für die Taufe meiner Nichte ein solches Bild kreiert. Es kam so gut an, dass ich die Idee ausgebaut habe", verrät Höfer. Mit vielen Ideen begeistern auch die Mini-Companys der Fontys Hochschule aus Venlo. Immer wieder trifft der Besucher entlang der St. Töniser Fußgängerzone und der Krefelder Straße auf die kleinen Stände der Studenten. Etageren aus verschieden großen Tellern und Tassen, vom Porzellan kunterbunt zusammengewürfelt, oder zu insektensicheren Trinkgläsern umfunktionierte ehemalige Marmeladengläser wie bei der Mini-Company namens Reecojar, lassen die Besucher stehen bleiben und kaufen. Was man alles aus Palettenholz machen kann, zeigen die beiden Studenten Felix Schmidt und Lukas Breuning. "Wir haben ein Gewürzregal mit an den Deckeln festgeschraubten Gläsern entworfen sowie Weinregale samt Glashalterungen", stellt Schmidt die ausgefallenen Arbeiten vor.

Begleitet von Weihnachtsmusik, teilweise sogar live, weil Kinder musizieren, bummeln die zahlreichen Gäste durch die Innenstadt. Patchworkarbeiten, bunte Hüllen für Smartphones, der bekannte Thermomix, Schmuck, Bekleidung, Lederwaren, Deko-Ideen - die Palette ist breitgefächert und für nahezu jeden Geschmack ist etwas dabei. Ganz gelassen geht es am Stand von Anke Nicolaus zu. Die junge Frau strickt xxl-Werke. "Das gibt Filzpantoffeln in Größe 35", erklärt sie und demonstriert das schon gut 40 Zentimeter lange sockenähnliche Gebilde, das nach einem Waschmaschinengang auf die entsprechende Größe schrumpfen wird. Ihre bereits fertigen Filzpantoffeln als Fliegenpilze, Pippi Langstrumpfs, Nikoläuse, Erdbeeren und Marienkäfer finden einen reißenden Absatz.

Erstaunen ruft die umfilzte Naturseife hervor. Viele wissen nicht, dass diese mitsamt dem Filzkonstrukt genutzt werden kann. Das sei wie ein Waschlappen mit Seife, informiert Nicolaus.

Schönes kaufen und gleichzeitig Gutes tun, dafür steht der Verein Enyemaka Ohaneze, was übersetzt Hilfe für alle heißt. Die 28 Vereinsmitglieder waren fleißig. Sie haben Kuchen, Marmeladen, Plätzen, gebrannte Mandeln, weihnachtliche Gestecke, Socken, Grußkarten und gestrickte Katzen produziert, die nun für ein Ausbildungszentrum in Nigeria verkauft werden. Genießer zieht es zielsicher zur Zuckerbäckerei Büskens. Das große Marzipanschwein nimmt rapide ab und die hausgemachten Trüffel erfreuen sich großer Beliebtheit.

Kulinarisch geht es auch auf dem Rathausplatz zu, wobei der Glühweinduft über allem liegt. Der Schneehaufen lockt die Kinder magisch an. "Der Schneeberg war zu Beginn unseres Adventszaubers mal größer. Aber nachdem Dutzende von Kindern auf ihm herumgetobt haben und es nicht so wirklich winterlich kalt ist, hat er stark abgenommen", meint Andrea Hermes vom Werberingvorstand lächelnd. Nichtsdestotrotz zieht der Schnee weiterhin an. Denn Schneien wird es in diesem Jahr wohl nicht mehr.

(tref)
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