Tönisvorst Schüler beraten andere Schüler

Tönisvorst · "Gerade in der heutigen Zeit ist es wichtiger denn je, sich mit den Medien auszukennen. Es ist hervorragend, dass hier Schüler die tragenden Elemente sind", sagt Dr. Martin Landman. Dabei schaut der Schulleiter der Anne-Frank-Gesamtschule voller Stolz zur Bühne im Forum des Schulzentrums Corneliusfeldes, wo vier seiner Schüler mit weiteren Schülern von zehn Schulen aus dem gesamten Kreis Viersen ihre Medienscout-Zertifikate.

 40 Schüler und 20 Lehrer aus dem Kreis Viersen erhielten jetzt in Tönisvorst ihre Medienscout-Zertifikate.

40 Schüler und 20 Lehrer aus dem Kreis Viersen erhielten jetzt in Tönisvorst ihre Medienscout-Zertifikate.

Foto: Kaiser

Im September startete die Ausbildung der 40 Achtklässler zum Medienscout. Zeitgleich wurden 20 Lehrer als Beratungslehrer für Medien ausgebildet. Die Ausbildung der 60 Teilnehmer lief über die Landesanstalt für Medien NRW. Der Kreis Viersen hatte sich beworben und einen Zuschlag erhalten. Fünf Workshops aus den Bereichen "Internet und Sicherheit", "Social Communities", "Beratungskompetenz-Ausbildung", "Smartphones und Handys" sowie "Computerspiele" bildeten die Lehrinhalte. Ziel ist es, die Schüler so auszubilden, dass sie auf Augenhöhe in den Schulen als Medienscouts agieren und Schüler beraten sowie bei Fragen weiterhelfen können. Die frisch ausgebildeten Beratungslehrer stehen ihnen zur Seite und sind zudem in der Lage, weitere Schüler auszubilden.

"Ich habe jede Menge gelernt und bin selber viel vorsichtiger geworden, was das Internet mit Facebook und Co. angeht. Mit diesem Wissen möchte ich nun anderen helfen", sagt Lina, die eine der frisch ausgebildeten Medienscouts des Michael-Ende-Gymnasiums (MEG) ist. Nicht nur das Wissen an sich, sondern zu lernen, wie man andere berät, die vielleicht Probleme mit Cypermobbing haben, fand Tim, ebenfalls vom MEG, besonders interessant.

Ingo Schabrich, der Bildungsdezernent des Kreises Viersen, hob bei der Überreichung der Zertifikate nochmals die Wichtigkeit der Aufgaben von Medienscouts hervor. "Das Internet hat die Welt zu einem Dorf gemacht. Aber wir dürfen nicht vergessen, die Welt ist kein Dorf", betonte er. Hätte es früher den Zettel mit Verschwörungstheorien in der Fußgängerzone gegeben, den jemand verteilt hätte und der direkt in die Mülltonne gewandert wäre, seien solche Dinge heute im Internet vertreten, wo sie konsumiert würden, verdeutlichte Schabrich. "Es ist sehr gut, dass Schüler zu Medienscouts ausgebildet werden. Früher wurde auf dem Schulhof mal gelästert, aber dann war die Sache aus der Welt. Durch das Internet hat das ganze eine andere Dimension bekommen", sagte Gunter Fischer. Zudem erinnerte der Schulleiter des Dülkener Clara-Schumanns-Gymnasiums daran, dass die Eltern nicht aus ihrer Verantwortung genommen werden dürften. Sie seien es, die den Kindern durch Handyverträge erst die Möglichkeiten gäben, und daher müssten auch sie immer wieder mit ins Boot geholt werden.

(tref)
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