Schockanrufe in Willich und Tönisvorst Betrüger will Geld für Serum gegen Corona

Tönisvorst/Willich · Allein am Dienstag sind der Polizei im Kreis Viersen mehr als zehn Fälle bekannt geworden, in denen Betrüger bei Bürgern im Kreisgebiet anriefen, um sie mit abenteuerlichen Geschichten um ihr Erspartes zu bringen.

Immer wieder erbeuten Betrüger durch Anrufe bei Senioren erhebliche Summen (Symbolbild).

Immer wieder erbeuten Betrüger durch Anrufe bei Senioren erhebliche Summen (Symbolbild).

Foto: picture alliance / Sebastian Gol/dpa

Derzeit vergehe kaum ein Tag, an dem im Kreisgebiet kein Betrugsversuch am Telefon angezeigt werde, erklärt eine Polizeisprecherin. Dass es nun mehr als zehn am Dienstag gewesen seien, sei viel, „wir gehen aber davon aus, dass die Dunkelziffer noch höher ist.“ Denn nicht jeder, der von einem Betrüger angerufen werde, melde den Versuch auch der Polizei. Das sei aber wichtig, betont die Sprecherin, denn es helfe der Polizei bei ihren Ermittlungen.

In einem Fall wurde eine 80-jährige Frau in Willich-Schiefbahn von einem vermeintlichen Polizisten angerufen, der behauptete, in ihrer Nachbarschaft sei eingebrochen worden. Vor dieser Masche warnt die Polizei immer wieder: Der Anrufer behauptet, man habe eine Liste mit Häusern entdeckt, in die demnächst eingebrochen werden solle. Deshalb würde die Polizei die Wertsachen sicherstellen. Das Opfer übergibt die Wertsachen dem vermeintlichen Polizisten, der sich dann mit der Beute davon macht. Die Schiefbahnerin fiel aber nicht auf den Trick herein.

In einem weiteren Fall in Tönisvorst versuchte es ein Betrüger mit einer neuen Masche: Dort erhielt ein 83-jähriger Mann einen Anruf – angeblich von seinem Sohn. Der Anrufer behauptete, er sei im Krankenhaus und benötige eine fünfstellige Summe für ein Serum gegen Corona. Auch in diesem Fall ging der Senior den Betrügern nicht auf den Leim.

In Viersen-Dülken hingegen wären Betrüger beinahe erfolgreich gewesen. Dort hatte sich eine 93-Jährige Bankkundin am späten Nachmittag nach Auszahlungsmöglichkeiten für einen fünfstelligen Betrag erkundigt – ihr Enkel benötige das Geld heute noch. Eine Bankmitarbeiterin rief die Polizei. Mit Hilfe ihrer Tochter, des wahren Enkels und der Polizeibeamten konnte die Frau überzeugt werden, dass sie beinahe Opfer eines Betrugs geworden wäre. Ihr war erzählt worden, ihr Enkel habe einen schweren Unfall verursacht.

(biro)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort