Tönisvorst Rathausneubau: Start mit Analyse

Tönisvorst · Was braucht die Tönisvorster Stadtverwaltung? Dieser Frage gehen zwei Gutachterbüros mit einer Bestands- und Wirtschaftlichkeitsanalyse nach. Die Arbeit ist angelaufen.

 Arne Sangerhausen (von links), Dr. Ina Bartmann, Nicole Waaßen, Thomas Goßen, LarsSchaath und Frank Kaldewei stellten die ersten Analyse-Ergebnisse vor.   Foto: Kaiser

Arne Sangerhausen (von links), Dr. Ina Bartmann, Nicole Waaßen, Thomas Goßen, LarsSchaath und Frank Kaldewei stellten die ersten Analyse-Ergebnisse vor. Foto: Kaiser

Foto: Wolfgang Kaiser

Sechs Standorte mit vier Fachbereichen, aufgeteilt in acht Abteilungen, in denen insgesamt 330 Mitarbeiter tätig sind, so präsentiert sich aktuell die Tönisvorster Stadtverwaltung. Das soll sich ändern. Die Weichen dafür stellte die Politik schon im Jahr 2017, nun ist das Projekt eines möglichen zentralen Verwaltungsstandortes für die Apfelstadt angelaufen. Eine Bestands- und Wirtschaftlichkeitsanalyse ist gestartet. Im Februar hat die deutschlandweit arbeitende Assmann-Gruppe den Zuschlag von der Stadt Tönisvorst erhalten und im gleichen Atemzug das Düsseldorfer Büro PSPC mit ins Boot geholt. Dieses wird vor allen Dingen an der Wirtschaftlichkeitsanalyse mitarbeiten.

Im März nahmen die beiden Gutachterunternehmen nun ihre Arbeit auf. „Es ist ein Projekt in mehreren Akten“, beschreibt der Tönisvorster Bürgermeister Thomas Goßen die Vorgehensweise. Ziel ist es am Ende, dass die Politik eine Entscheidung treffen kann, ob die Stadt eine neue zentrale Verwaltung selber bauen oder bauen lassen und mieten wird. Ganz wichtig ist dem Bürgermeister, dass der Bürgerservice in Vorst am Markt erhalten bleibt, egal wie zukünftige Entscheidungen ausfallen werden. Für die Assmann-Gruppe heißt dies wiederum, dass das Gebäude am Markt 3 in Vorst nicht mit in den zu untersuchenden Pool fällt. Das gilt ebenfalls für das historische Rathaus an der Hochstraße 20a in St. Tönis mit Standesamt, Stadtbücherei und Ratssaal sowie den Bauhof am Tackweg 2.

Ins Visier der Gruppe sind das Vorster Rathaus und die beiden Verwaltungskomplexe an der Bahnstraße 15 und der Hospitalstraße 15 gerückt. „Hier haben wir uns in drei der insgesamt vier Fachbereiche einen ersten Einblick verschafft“, berichtet Diplom-Ingenieur Frank Kaldewei. Der Architekt hat die Gesamtprojektleitung inne, wobei er mit Architektin Luisa Ciccarelli, ebenfalls von der Assmann-Gruppe, sowie Arne Sangerhausen, Prokurist des Büros PSPC, zusammenarbeitet. Das Team verschaffte sich einen Überblick über die städtische Mitarbeiterzahl und die Büroflächen. Fest steht so, dass ein zentrales Gebäude für rund 130 städtische Mitarbeiter errichtet werden soll. Wo dies entstehen soll, welche Größe und Form es haben wird und wie einzelne Bereiche aussehen werden, steht völlig außen vor. Es geht rein um die Bestands- und Wirtschaftlichkeitsanalyse, die der Grundstock für weitere Entscheidungen sein wird.

Die Büros planen lediglich den Bedarf und versuchen, dafür neben der aktuellen Ist-Analyse ein stückweit in die Zukunft zu blicken, um eine zukunftsorientierte Analyse anbieten zu können. Kaldewei spricht von Rahmenbedingungen für benötigte Flächen und einer optimierten Anordnung der Arbeitsplätze. Wie müssen diese ausgestattet sein, wie zueinander liegen? Welche Büroformen bieten sich an? Sind es Großraumbüros, Standard-Zellenbüros oder Kombi-Varianten? Dazu kommen Flure, Treppen, Rettungswege, Aufzüge und sanitäre Anlagen. Kurze Wege, Synergieeffekte nutzen, Barrierefreiheit, Bürgerfreundlichkeit umsetzen – all das ist Zukunftsmusik.

„Die Bruttogrundfläche ist ein Eingangspunkt, den wir ermitteln werden“, sagt Kaldewei. Erst wenn diese Planung steht, kann weiter aufgebaut werden, um auch eine Kostenkalkulation durchzuführen. Dann folgt der Blick darauf, ob es wirtschaftlicher ist, bauen zu lassen und zu mieten oder selber zu bauen. Entscheidungen, die die Politik in der Apfelstadt basierend auf der zukünftigen Analyse fällen wird. Es gibt am Ende keinen klassischen Architektenplan, sondern lediglich die Information, was die Stadt für welche Investitionssumme bekommen könnte. „Es sind nüchterne Berechnungen, die wir brauchen, um von vorn aufbauen zu können“, sagt Goßen, der die Stadtverwaltung mit dem Neubau zukunftssicher aufstellen möchte. 

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