Protestaktion in Tönisvorst Gastronomen geben den Löffel ab

Tönisvorst · „Wir haben seit dem 2. November geschlossen und keine Öffnungsperspektive“, sagt Nico Frass, Pächter der Gaststätte Rosental an der Jahnsportanlage in St. Tönis.

 Nico Frass gibt den Löffel an Britta Oellers ab. Im Hintergrund: Michael Giertz, Rimo Caruana, David Lünger und Antonio Votale.    Foto: Norbert Prümen

Nico Frass gibt den Löffel an Britta Oellers ab. Im Hintergrund: Michael Giertz, Rimo Caruana, David Lünger und Antonio Votale. Foto: Norbert Prümen

Foto: Norbert Prümen

Auf Initiative des 29-Jährigen versammelten sich am Freitagmorgen sieben Gastwirte aus Tönisvorst auf dem Rathausplatz. Auch 30 Bürger waren gekommen, um den Gastronomen den Rücken zu stärken. Unter dem Motto „Wir geben den Löffel ab“ überreichten sie der Landtagsabgeordneten Britta Oellers (CDU) Holz- und Silberlöffel.

Reno Caruana, Betreiber des Restaurants „Ravvivi“, hatte der Landtagsabgeordneten eigens einen Löffel aus Pizzateig gebacken. „Wir haben ein Hygienekonzept, wir können die Kontakte verfolgen, wir können eine festgelegte Anzahl von Gästen für einen festgelegten Zeitraum reinlassen – wir wollen wieder öffnen“, sagte Caruana. Dass davon die gesamte Innenstadt profitieren würde, machte Franz-Josef Schömann deutlich: „Wenn die Gastronomie zu ist, verkümmert die Innenstadt. Die Geschäfte werden derzeit im Supermarkt außerhalb gemacht, wo sich die Leute viel näher kommen als im Café. Ermöglichen Sie doch wenigstens die Außengastronomie.“

Eine ganze Branche sei seit Monaten ohne Einkommen, sagte Nico Frass. Auch die Getränke- und Lebensmittellieferanten seien davon betroffen. „Unsere Existenz ist bedroht. Bitte arbeiten Sie mit daran, dass wir wieder arbeiten dürfen!“, insistierte Frass. Britta Oellers findet es richtig, dass die Gastwirte auf ihre Lage aufmerksam machen. „Ich kann Ihre Sorgen und Nöte verstehen, aber ich kann Ihnen keine baldige Öffnung zusichern, das gibt die pandemische Lage nicht her“, sagte Oellers. Aber: „Wir haben Sie im Blick, und wir brauchen Sie für das Miteinander. Bitte geben Sie noch lange nicht den Löffel ab.“

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