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Rupert-Neudeck-Gesamtschule Tönisvorst Fesselnde Berichte über das Leben in der Ukraine und Russland

Tönisvorst · Der weltweit konzertierende Geiger Paul Rosner wurde in der Ukraine geboren und hat in Moskau studiert. Jetzt war er an der Rupert-Neudeck-Gesamtschule zu Gast.

 Paul Rosner studierte an der Tschaikowski-Universität in Moskau. 
  Foto: RNG

Paul Rosner studierte an der Tschaikowski-Universität in Moskau. Foto: RNG

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„Es gibt keinen Grund, Menschen umzubringen. Keinen einzigen.“ Paul Rosner hatte eine klare Botschaft zu Krieg und Frieden bei seinem Auftritt in der Oberstufe der Rupert-Neudeck-Gesamtschule Tönisvorst. Die Schülerinnen und Schüler im Forum Corneliusfeld hörten aufmerksam zu und diskutierten engagiert mit, als Paul Rosner ihnen seine Geschichte erzählte. Der weltweit konzertierende Geiger lebt heute in Düsseldorf, ist in der Ukraine geboren und hat als Jugendlicher im berühmten Tschaikowski-Internat in Moskau studiert.

Rosner sorgt sich um die Menschen in seiner Heimat Ukraine genauso wie um seine Freunde in Russland und hilft jungen Menschen aus beiden Ländern zu fliehen. Bewegend waren seine Schilderungen, dass russische Eltern ihrem Sohn den Arm brechen und auf die Flucht schicken, damit er nicht eingezogen wird. Der junge Mann war einer von vieren, mit denen Paul Rosner eine ganze Nacht lang telefonierte, damit sie bei ihrer Flucht im Auto nicht einschliefen.

Die Schüler lernten auch viel über die jüngste Vergangenheit. Paul Rosner erzählte von seiner Diskriminierung als Jude in der Sowjetunion, von seinen Eltern, die beide in Sibirien im Gulag litten, von der Flucht der Familie und dem Neuanfang in der Bundesrepublik.

Am Ende der Veranstaltung, zu der auch alle Tönisvorsterinnen und Tönisvorster eingeladen waren, stand eine alte Dame auf. In Osteuropa hatte sie den Krieg miterlebt, in der DDR ist sie bei den Großeltern aufgewachsen, und lebt heute in St. Tönis. Mit einem selbst geschriebenen Antikriegsgedicht appellierte sie eindringlich an die Jugendlichen, sich zu informieren und zu engagieren: „Dieser Wahnsinn muss ein Ende haben“, sagte sie. Heftiger und respektvoller Applaus für die Bürgerin und Paul Rosner zeigten: Die Schülerinnen und Schüler hatten verstanden.

(RP)
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