Tönisvorst Neues Konzept für die OGS vorgelegt

Tönisvorst · Veränderungen stehen in den Offenen Ganztagsschulen an. Statt wie bisher drei Wochen im Jahr soll die Betreuung künftig sechs Wochen geschlossen bleiben. Für die Ferienbetreuung und nach 16 Uhr sollen die Eltern mehr zahlen.

 Die Änderungen für die Offene Ganztagsschule - hier an der Grundschule Hülser Straße in St. Tönis - sollen zum nächsten Schuljahr in Kraft treten. Vorher soll der Bedarf bei den Eltern abgefragt werden.

Die Änderungen für die Offene Ganztagsschule - hier an der Grundschule Hülser Straße in St. Tönis - sollen zum nächsten Schuljahr in Kraft treten. Vorher soll der Bedarf bei den Eltern abgefragt werden.

Foto: WOLFGANG KAISER

In der zweiten Hälfte der Sommerferien, eine Woche in den Herbstferien und zwischen Weihnachten und Neujahr soll es künftig keine Betreuung an den Offenen Ganztagsgrundschulen, kurz OGS, der Stadt Tönisvorst mehr geben. "Zu diesen Zeiten liegt die Auslastung oft nur bei 30 Prozent", sagt Bürgermeister Thomas Goßen im Schulausschuss. Zwischen Weihnachten und Neujahr seien sogar noch weniger Kinder in der Betreuung. Die Verwaltung schlägt deshalb vor, die Einrichtungen zu dieser Zeit zu schließen und so den Mitarbeiterinnen die Möglichkeit zu geben, Überstunden abzubauen.

"Außerdem können wir die Mitarbeiterinnen dann zu anderen Zeiten einsetzen, wenn die OGS sehr gut besucht ist", erklärt Goßen. Darüber hinaus will die Verwaltung die Ferienbetreuung aus dem monatlichen Elternbeitrag abkoppeln und entgeltpflichtig anbieten. "Dadurch ist gewährleistet, dass die Anmeldung zur Ferienbetreuung auch wirklich verbindlich ist", erklärt Goßen. Hintergrund ist natürlich auch das Sparkonzept der Stadt.

Ein Extrabeitrag soll künftig auch fällig werden, wenn das Kind vor 8 Uhr morgens oder nach 16 Uhr nachmittags in der OGS bleibt und die OGS an einem sogenannten Brückentag besucht. Die Politiker im Schulausschuss wollen diese Änderungen so nicht hinnehmen. "Warum sollen alle Einrichtungen in den letzten drei Sommerferienwochen und in der zweiten Herbstferienwoche schließen?", fragt Elisabeth Schwarz von den Grünen. Sinnvoller sei es, die Einrichtungen alternierend zu schließen, so dass Kinder in einer anderen OGS betreut werden könne, wenn die an der eigenen Schule geschlossen hat. Für die Herbstferien einigten sich Politiker und Verwaltung auf alternierende Betreuungszeiten, in den Sommerferien aber soll es bei den letzten drei Wochen bleiben. "Eltern haben dann die Möglichkeit, ihre Kinder beim Tönisvorster Ferienspaß betreuen zu lassen", argumentiert der Bürgermeister. Die SPD-Fraktion lehnte das gesamte Änderungskonzept ab. "Es ist egal, wie hoch die Auslastung ist, es geht um das einzelne Kind, das betreut werden muss", sagt Uwe Leuchtenberg. Außerdem sei es nicht in Ordnung, dass die Betreuung in den Ferien- und den Randzeiten nach 16 Uhr teurer werde. "Alleinerziehende mit mehreren Kindern brauchen die Betreuung, können sich die zusätzlichen Kosten aber nicht leisten", sagt Leuchtenberg. Die CDU-Fraktion weist darauf hin, dass der Elternbeitrag nach Einkommen gestaffelt ist. So zahlen Eltern, deren Jahreinkommen bis 39 000 Euro beträgt, 60 Euro monatlich für die OGS, für Geschwisterkinder liegt der Satz bei 30 Euro. Wer bis 52 000 Euro verdient, zahlt fürs erste Kind 100 Euro, für weitere 50 Euro. "Wir begrüßen das Konzept", sagt Sabine Zeuner (CDU). Wichtig sei aber, den Bedarf bei den Eltern abzufragen, bevor die Änderungen zum nächsten Schuljahr in Kraft treten. Gegen die Stimmen der SPD-Fraktion wurde das neue Rahmenkonzept für die OGS verabschiedet.

(WS03)
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