Tönisvorst Neue Räume und neue Ideen

Tönisvorst · Der DRK-Vorkindergarten St. Tönis hat neue Räume. Seit einer Woche werden die Zweijährigen im ehemaligen Kindergarten "Wiesenzauber" betreut. Das DRK will auch eine Schulkinderbetreuung am neuen Standort anbieten.

 Heidi Schüller, Michael Schwiertz und die Leiterin des Vorkindergartens, Annegret Backes, spielen mit den Mädchen und Jungen in den neuen Räumen.

Heidi Schüller, Michael Schwiertz und die Leiterin des Vorkindergartens, Annegret Backes, spielen mit den Mädchen und Jungen in den neuen Räumen.

Foto: Wolfgang Kaiser

Heute ist die Müllabfuhr der Renner. Cedric, Tom und die anderen Zweijährigen drücken sich fast die Nasen an den Scheiben platt, um genau zu sehen, was die Männer mit den grellen Westen da an der Straße so treiben. Fenster, die fast bis zum Boden reichen, machen es jetzt möglich, dass die Kinder, die den Vorkindergarten des Deutschen Roten Kreuzes in St. Tönis besuchen, alles mitbekommen, was da draußen passiert.

Neben dem etwa 25 Quadratmeter großen Gruppenraum mit Puppenecke, Spielteppich und einem großen Tisch voller Duplo-Steine gibt es am neuen Standort noch einen kleineren Raum mit Turnmatte, kleiner Rutsche, ein paar Kletterelementen und einer Wippe. Annegret Backes und ihr Team haben aus der Not eine Tugend gemacht. Sieben Jahre lang war der DRK-Vorkindergarten in der ehemaligen Grundschule am St. Töniser Kirchplatz untergebracht. Als die Stadt das Gebäude an einen Bauunternehmer verkaufte, der dort in Bälde 35 Eigentumswohnungen errichten will, war klar, dass der Vorkindergarten eine neue Bleibe braucht.

"Die Stadt ist uns sehr entgegen gekommen", lobt Annegret Backes, die den Vorkindergarten seit mehr als 20 Jahren betreibt. Eine Lösung war schnell gefunden, denn mit dem Neubau des städtischen Kindergartens "Wiesenzauber" stand das alte Gebäude an der Jägerstraße leer. Das Haus mit den hellen Gruppenräumen, den kindgerechten Waschräumen und der großzügigen Außenanlage ist wie gemacht für die Bedürfnisse des DRK-Vorkindergartens.

Michael Schwiertz, dessen Sohn die Einrichtung besucht, ist angetan von den neuen Räumen. "Hier herrscht eine sehr angenehme, entspannte Atmosphäre", findet der Vater. Für die langsame Abnabelung von zu Hause sei der Vorkindergarten perfekt. "Auch das gemeinsame Frühstück, das Puzzeln und Basteln und das Singen zum Abschluss gefallen meinem Sohn sehr gut", sagt Schwiertz.

Und das neue Heim bietet dem Ortsverein des DRK noch ganz andere Möglichkeiten. "Wir möchten hier gerne eine Übermittagsbetreuung für Grundschüler anbieten", erzählt Annegret Backes. Nicht nur die Kinder der benachbarten Grundschule Hülser Straße sollen davon profitieren, sondern die Schüler aller drei St. Töniser Grundschulen. "Viele Eltern möchten keinen Platz in der Offenen Ganztagsgrundschule", weiß die 54-Jährige, "weil sie ihre Kinder dort erst um 15 Uhr abholen dürfen." Das DRK will deshalb eine Betreuung von 11.30 Uhr bis maximal 14.30 Uhr organisieren. Die Abholzeiten können individuell abgesprochen werden.

Um den Schülern in der Betreuung ein Mittagessen anbieten zu können, will der Verein die Küche des ehemaligen Kindergartens erneuern und eine Köchin einstellen. "Wie genau die Schulkinderbetreuung aussehen wird, wissen wir noch nicht, aber wir sind in der Planung", sagt Annegret Backes, die sich bis dahin auf die Kleinen des Vorkindergartens konzentrieren möchte.

14 Zweijährige besuchen die Einrichtung zurzeit. "Allerdings sind meistens nur zehn bis zwölf Kinder gleichzeitig da", sagt die Leiterin. Denn die Eltern können wählen, ob sie ihren Nachwuchs an einem, an zwei oder an drei Tagen bringen möchten.

(WS03)
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