Tönisvorst Morgen mit Rad, Rikscha und Kasperlepuppen auf nach Berlin

Tönisvorst · Das neue Fahrrad ist eingefahren, die Ausrüstung zusammen gepackt, die Fahne von Borussia-Mönchengladbach weht am Gepäckträger: Es kann losgehen. Morgen startet Erich Schützendorf, langjähriger Leiter der Kreis Viersener Volkshochschule, von der Kölner Domplatte aus in Richtung Berlin. Und zwar mit dem Rad.

 Alles ist vorbereitet: Morgen bricht Erich Schützendorf aus St. Tönis von Köln mit dem Fahrrad nach Berlin auf.

Alles ist vorbereitet: Morgen bricht Erich Schützendorf aus St. Tönis von Köln mit dem Fahrrad nach Berlin auf.

Foto: WICKERATH

Begleitet wird der St. Töniser von seinem besten Freund, der die Strecke mit einer selbstgebauten Rikscha zurücklegen wird. "Wir haben schon vor fünf Jahren aus einer Laune heraus beschlossen: Wenn wir Rentner sind, fahren wir mit Rad und Rikscha bis nach Berlin", erzählt Erich Schützendorf, der im März dieses Jahres in den Ruhestand gegangen ist.

Nun ist es also soweit. 30 bis 50 Kilometer wollen die beiden 65-Jährigen pro Tag zurücklegen. "Am 11. Juli wollen wir am Brandenburger Tor ankommen", nennt Schützendorf das Ziel. Den genauen Weg hingegen kennen die Männer noch nicht. "Wir schauen von Tag zu Tag auf unsere Radwanderkarten, wo wir am besten und schönsten fahren können." Auch Hotels oder Unterkünfte sind nicht gebucht. "Wir werden schon etwas finden und zur Not haben wir ein Zelt dabei."Nur in Berlin, wo die Männer noch ein paar Tage bleiben wollen, nachdem ein Bekannter Rad und Rikscha abgeholt hat, haben die Reisenden eine Unterkunft gebucht. Gedanken über Unannehmlichkeiten macht er sich nicht. "Wir sind in den 70ern mit einem VW-Bus nach Indien gefahren, wir sind also als Reiseteam geübt."

Sein Thema aus den Berufsjahren, als Erich Schützendorf bei der VHS den Fachbereich "Älter werden" leitete, lässt ihn auch als Pensionär nicht los. Bei der Tour von Westen nach Osten will er auf diversen Marktplätzen das selbstgeschriebene Puppentheater "Der demente Wolf, der vergaß, Rotkäppchen zu fressen" aufführen. "In dem Stück kommen mehrere Märchenfiguren vor, die in die Jahre gekommen sind und Schrullen entwickelt haben", erklärt Schützendorf. "Ich finde es wichtig, mit Humor an das Thema Demenz heranzugehen und es in die Mitte der Gesellschaft zu holen", sagt der St. Töniser.

(WS03)
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