Tönisvorst Mit der 110 Jahre alten Feuerwehrkutsche durch Vorst

Tönisvorst · Viel Zeit und auch ein bisschen Geld haben einige Mitglieder des Löschzugs Vorst der Freiwilligen Feuerwehr investiert, um eine historische Feuerwehrkutsche wieder funktionstüchtig zu machen.

 Matthias Reiners (l.) und Martin Pfannholzer gehören zu der Truppe, die den Spritzenwagen von 1908 in fast 200 Stunden Arbeit restauriert hat.

Matthias Reiners (l.) und Martin Pfannholzer gehören zu der Truppe, die den Spritzenwagen von 1908 in fast 200 Stunden Arbeit restauriert hat.

Foto: Kaiser

Etwas verloren steht sie da zwischen alle den großen, imposanten Löschfahrzeugen. Aber ihr Äußeres glänzt nicht minder und auch farblich passt sie zu ihren hochmodernen Nachfolgern. In fast 200 Stunden ehrenamtlicher Arbeit hat eine Handvoll Vorster Feuerwehrmänner eine historische Feuerwehrkutsche mit Spritze aus dem Jahr 1908 wieder auf Vordermann gebracht. Beim Umzug der Schützen anlässlich des Heimatfestes am 1. Mai soll die Kutsche, gezogen von einem stattlichen Pferd, das der Reitverein Vorst stellt, ihren großen Auftritt haben.

Lange hat das historische Gefährt, das etwa drei Meter lang, eineinhalb Meter breit und rund 500 Kilo schwer ist, darauf gewartet. "In den 80er-Jahren ist die Kutsche auf dem Dachboden des Rathauses eingemottet worden", weiß Niclas Roesges, der gemeinsam mit den Kameraden Andreas Swoboda, Martin Pfannhölzer, Heinz Gentges, Stefan Heitmeier und weiteren an der Restauration beteiligt war.

Fast 200 Stunden Arbeit haben die Feuerwehrleute in das historische Gefährt gesteckt, bis die Räder wieder rund liefen, die Eisenteile gesandstrahlt und schwarz lackiert, die Holzelemente erneuert und in knalligem Rot gestrichen waren und die Zinkwanne ersetzt worden war. "An der Pumpe fehlt noch etwas, aber dann ist die Spritze auf der Kutsche wieder voll funktionstüchtig", sagt Niclas Roesges.

Bis zum Zweiten Weltkrieg war die Feuerwehrspritze, die ihren Standort im Kehner Spritzenhaus hatte, im Einsatz. "Sie konnte 275 Liter pro Minute pumpen und 20 Meter hoch spritzen", weiß David Bräuning vom Löschzug. Beim großen Schützenumzug zum Heimatfest am 1. Mai wird diese Leistung hoffentlich nicht von Nöten sein. Da darf die schöne alte Feuerwehrkutsche einfach nur bestaunt werden.

Organisiert wird das Heimatfest, das erstmals ohne Vogelschuss auskommt, von den Kehner Junggesellen. Die laden am 30. April, 20 Uhr, zum Tanz in Mai ins Festzelt auf der Gerkeswiese ein. Am Nachmittag des 1. Mai gibt es dann ein Kaltblutreiten und den Umzug durch den Ort, der um 17 Uhr mit dem Aufstellen des Maibaums auf dem Markt endet. Am 4. Mai gibt es einen Dorfabend mit Livemusik im Zelt, am 5. Mai einen Familiennachmittag mit Dämmerschoppen am Abend. Am 6. Mai schließt sich das Gotthardusfest dem Heimatfest in Vorst an.

(WS03)
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