Tönisvorst Mertenshof sucht neuen Pächter

Tönisvorst · Seit fast einem Jahr stehen die Räume des Restaurants und die Hotelzimmer im St. Töniser Mertenshof leer. Die Familie Heckmann, Besitzer der Immobilie an der Kirchstraße, ist nach eigener Aussage auf der Suche nach einem Pächter.

 Der Mertenshof im Herzen von St. Tönis ist das älteste äußerlich unveränderte Wohngebäude der Stadt. Viele bedauern, dass es schon seit langer Zeit leer steht.

Der Mertenshof im Herzen von St. Tönis ist das älteste äußerlich unveränderte Wohngebäude der Stadt. Viele bedauern, dass es schon seit langer Zeit leer steht.

Foto: Wolfgang Kaiser

Im Internet steht noch eine Restaurantempfehlung für die Gaststätte im Mertenshof an der Kirchstraße im Herzen von St. Tönis. Tatsächlich aber ist der Betrieb von Restaurant und Hotel zum 31. Oktober 2013 eingestellt worden. Seitdem hat sich nichts für Außenstehende Sichtbares am Haus getan. "Doch, alle nötigen Arbeiten sind weitgehend abgeschlossen", sagt Miteigentümer Marc Heckmann auf Anfrage.

Vor allem die Brandschutzvorschriften galt es zu erfüllen. Außerdem hatte das Gesundheitsamt die Rohre wegen Legionellengefahr bemängelt. Man sei jetzt auf der Suche nach einem neuen Pächter für den Gaststätten- und Hotelbetrieb, beteuert Heckmann. Mit zwei Interessenten aus Krefeld habe es bereits Gespräche gegeben, aber ein Vertrag sei leider nicht zustande gekommen.

Bei der Stadt reagiert man überrascht auf die Nachricht. "Wir kennen keinen neuen Sachstand", sagt Bürgermeister Thomas Goßen. Wenn die Brandschutzvorschriften erfüllt seien, schicke die Stadt sofort einen Mitarbeiter vom Bauamt zur Überprüfung und sei gerne bereit, schnell eine Genehmigung und eine neue Konzession auszustellen, aber: "Bisher liegt keine Anfrage bei der Bauordnung vor", weiß der Bürgermeister.

Der städtische Wirtschaftsförderer Markus Hergett bedauert, dass der Mertenshof nun schon so lange nicht mehr genutzt wird. "Wir könnten sowohl die Gastronomie mit dem schönen, großen Biergarten, als auch das Übernachtungsangebot gut gebrauchen in Tönisvorst", sagt Hergett. Der Mertenshof, das älteste Haus der Stadt, sei ein Rohdiamant und es sei sehr bedauerlich, dass das Haus weitgehend leer stehe. Lediglich in der Remise, dem von der Kirchstraße aus gesehen rechten Teil des Guts aus dem Jahr 1745, ist noch Leben. Dort gibt es ein Café und Schulungsräume, die der Verein "Alter-nativen", der die Seniorenarbeit in der Stadt leitet, nutzt.

Dabei müsste die Familie Heckmann gar nicht lange suchen, um Interessenten aus der Gastronomiebranche zu finden. Die Familie Caruana, Betreiber der Gaststätte Wirichs im Ortskern von St. Tönis, hat bereits Interesse an einer Pacht des Mertenshofs bekundet. Auch ein Einrichtungskonzept wurde bereits erstellt. Gespräche mit den Eigentümern aber sind noch nicht zustande gekommen. "Der Mertenshof ist ein sehr schönes und interessantes Objekt", sagt Rino Caruana, "es macht mich schon stutzig, dass die Pächter da nicht Schlange stehen."

Und so wird es wohl noch eine ganze Weile dauern, bis es wieder Hochzeiten und andere große Feste in der guten Stube von St. Tönis geben wird.

(WS03)
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