Tönisvorst Mertenshof bald wieder bewohnt

Tönisvorst · In St. Tönis wird im Juni wieder ein Hotel eröffnet. Das Patrizierhaus an der Kirchstraße bietet Messebesuchern, Monteuren und Hochzeitsgesellschaften ein Bett für die Nacht. Der Rest soll zum Jahresende bezugsfertig sein.

 Das Patrizierhaus des Mertenshofes will die neue Pächterin Therea Szkopiak umbauen. Schon im Juni könnten die ersten Übernachtungsgäste, etwa Besucher der Düsseldorfer Messe, kommen.

Das Patrizierhaus des Mertenshofes will die neue Pächterin Therea Szkopiak umbauen. Schon im Juni könnten die ersten Übernachtungsgäste, etwa Besucher der Düsseldorfer Messe, kommen.

Foto: WOLFGANG KAISER

Es wird fleißig gearbeitet am Mertenshof in St. Tönis. Dort, wo viele Jahre lang Hotel, Gaststätte, Tanzsaal, das Café sowie die Räume des Vereins "Alter-nativen" untergebracht waren, entstehen zurzeit zwölf seniorengerechte Wohnungen mit 40 bis 80 Quadratmetern Wohnfläche, zwei Standartwohnungen und vier Maisonette-Wohnungen in der Größe zwischen 120 und 167 Quadratmetern. Außerdem will sich im Erdgeschoss wieder eine Gastronomie ansiedeln. "Wir haben derzeit zwei Interessenten für die Gaststätte", sagt Bodo Garden von der Colonia Liegenschaften AG, seit gut einem Jahr Eigentümer der Gebäude.

Auch Räume für den Seniorenverein "Alter-nativen", der zuvor in der Remise sein Zuhause hatte, seien in den Backsteingebäuden rund um den Innenhof und in dem Gebäude zum Pastorswall hin vorgesehen. "Zurzeit sind die Gebäudeteile komplett entkernt", sagt Bodo Garden, der rund vier Millionen Euro investiert hat. "Wir liegen aber gut im Zeitplan und gehen davon aus, dass die Wohnungen zum Jahresende bezugsfertig sind." Verkauft seien sie bereits.

Für das altrosa gestrichene Haupthaus aber, das an der Kirchstraße 14 steht, hat dessen Besitzer andere Pläne. Dort soll wieder ein Hotel eröffnet werden, allerdings ohne Frühstück oder Vollpension. "Wir haben acht Zimmer, eine Gemeinschaftsküche und einen großen Raum unter dem Dach, in dem bis zu sechs Personen übernachten können", erzählt Theresa Szkopiak. Die Unternehmerin aus Willich, die 2011 den Brangshof in Anrath gekauft hat und dort erfolgreich 24 Zimmer an Messebesucher und Monteure, Hochzeitsgesellschaften und Durchreisende vermietet, hat das Patrizierhaus des Mertenshofs gepachtet. Der Besitzer möchte nicht genannt werden.

"Der Mietvertrag läuft jetzt erst mal drei Jahre", sagt die gebürtige Polin, die seit 1980 in Deutschland lebt. "Im Brangshof ist die Nachfrage nach Übernachtungsmöglichkeiten so groß, dass wir froh sind, bald ein Ausweichquartier in St. Tönis anbieten zu können", erzählt die 65-Jährige. Zurzeit seien noch die Maler im Haus, aber schon im nächsten Monat könnten die ersten Übernachtungsgäste die Zimmer nutzen, ist Szkopiak optimistisch. Viel verändern mussten Eigentümer und Pächterin nicht, in dem Patrizierhaus aus dem Jahr 1745 waren auch früher schon die Hotelgäste des Mertenshofs untergebracht. "Die Möblierung ist neu, aber die Böden und Bäder haben wir so gelassen", schildert die Willicherin. Lediglich die Gemeinschaftsküche, früher ein weiteres Hotelzimmer, sei komplett neu eingerichtet worden.

Ein bisschen Sorge bereitet der Pächterin die Parkplatzsituation. "Leider haben wir dort nicht den großen Parkplatz vor der Türe wie am Brangshof." Für die neuen Bewohner des Mertenshofs stellt sich das Problem nicht. "Wir haben den hinteren Teil des Nachbargrundstücks gekauft und werden dort sechs Garagen für die Bewohner der großen Wohnungen bauen", sagt Bodo Garden.

Die Nachbarn am Pastorswall, denen es von Seiten der Stadt verwehrt ist, auf ihren Grundstücken Garagen zu bauen, nehmen das staunend zur Kenntnis. Für weitere Stellplätze habe das Unternehmen eine Baulast am öffentlichen Parkplatz übernommen, sagt Bodo Garden.

(WS03)
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