Tönisvorst Mehr als eine warme Mahlzeit anbieten

Tönisvorst · Eine Suppenküche richtet die katholische Kirchengemeinde St. Cornelius gemeinsam mit dem katholischen Familienzentrum im Marienheim ein. Jeden zweiten Mittwoch gibt es im großen Saal ein Mittagessen.

 Im Marienheim in St. Tönis wird eine Suppenküche eingerichtet (von links): Johannes Thelen, Willi Zboralski, Rauthgundis Punessen und Maria Leyendeckers haben die Suppe schon mal probiert.

Im Marienheim in St. Tönis wird eine Suppenküche eingerichtet (von links): Johannes Thelen, Willi Zboralski, Rauthgundis Punessen und Maria Leyendeckers haben die Suppe schon mal probiert.

Foto: WOLFGANG KAISER

"Wer mit offenen Augen durch die Gemeinde geht, der weiß, dass die Einrichtung einer Suppenküche nötig ist", sagt Pfarrer Ludwig Kamm. Gemeinsam mit Maria Leyendeckers, Leiterin der beiden katholischen Kindertagesstätten im Ort, hat der Pfarrer das neue Projekt ins Leben gerufen. "Die Tönisvorster Hilfe hat mit der Lebensmittelausgabe den Anfang gemacht, die Suppenküche ist der logische zweite Schritt, um die Not zu lindern", sagt Pfarrer Ludwig Kamm.

Ganz bewusst sei der Mittwoch für das gemeinsame Essen ausgesucht worden. "Jeden ersten und dritten Mittwoch im Monat gibt die Tönisvorster Hilfe im Saal des Marienheims kostenlos Lebensmittel aus, jeden zweiten und vierten Mittwoch bieten wir hier ein frisch gekochtes Mittagessen an", sagt Maria Leyendeckers. Dabei sei eine Zusammenarbeit mit der Hilfe geplant. "Manchmal sind Lebensmittel übrig, die sich aber nicht lange halten, wie etwa Spargel", weiß die Leiterin des katholischen Familienzentrums. Es biete sich an, diese Lebensmittel für die Suppe zu verwenden.

Mit Johannes Thelen haben die Initiatoren einen ehrenamtlichen Hobbykoch gefunden, der viel Erfahrung mitbringt. "Ich habe 14 Jahre bei den Ferienspielen für die Kinder gekocht", erzählt der St. Töniser. Außerdem muss er nicht alleine in der Küche werkeln. Ihm zur Seite stehen mit Willi Zboralski, Elisabeth Vierhaus, Rauthgundis Punessen, Gertrud Lenzen und Margret Klein fünf weitere Ehrenamtler, die einkaufen, die Tische decken und Ansprechpartner sein wollen für die Gäste. "Die Suppenküche soll ein Ort der Begegnung sein", sagt Maria Leyendeckers. Ob für Senioren oder Familien mit kleinen Kindern, für Menschen mit Migrationshintergrund oder Menschen, die nur sehr wenig Geld zur Verfügung haben, die Ehrenamtler haben für alle ein offenes Ohr und wollen mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Dass es im Ort Menschen gibt, die sich über eine Suppenküche freuen, davon sind die Macher überzeugt. "Die Tönisvorster Hilfe hat regen Zulauf", weiß Maria Leyendeckers. Unter den Besuchern seien viele Familien mit kleinen Kindern. Außerdem gebe es alte und einsame Menschen im Ort, die sich freuen, wenn sie mal in Gesellschaft essen können. "Wir hoffen, dass die Suppenküche ein Ort wird, an dem Menschen sich begegnen und sich gegenseitig Halt geben", sagt Pfarrer Kamm.

Und Johannes Thelen lässt keinen Zweifel daran aufkommen, dass jemandem die Suppe nicht schmecken könnte. Beim Probeessen in der gut ausgestatteten Küche des Marienheims sind die Testkandidaten begeistert von der Porree-Lauch-Creme mit Ingwer und Frischkäse. "Ich glaube, ich komm öfter mal zum Essen vorbei", sagt Pfarrer Kamm.

Die Lauch-Creme-Suppe gibt es aber erst beim zweiten Mittagstisch. Die Premiere am nächsten Mittwoch wird mit Erbsensuppe gefeiert. "Natürlich mit Bockwürstchen und frischen Brötchen", verspricht der Küchenchef, der für die erste Mahlzeit am 19. März mit 40 Gästen rechnet.

(WS03)
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