Expansion nach Dülken Vorster Fleischer übernimmt Dülkener Betrieb

Vorst/Dülken · Markus Helbig hat seinen Betrieb vergrößert. Der Vorster Fleischermeister und Fleischsommelier hat die Metzgerei Brües in Viersen-Dülken übernommen. Dort wird auch produziert.

 Metzgermeister Markus Helbig in seinem neuen Geschäft.

Metzgermeister Markus Helbig in seinem neuen Geschäft.

Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

In Vorst ist die Landfleischerei Helbig seit 1956 zu Hause, aber das Schlachten und Wursten hat in dieser Familie eine noch viel längere Tradition. In der mittlerweile achten Generation führt Fleischermeister Markus Helbig die Familientradition fort. Nun ist Helbig einen weiteren Schritt gegangen. Der Fleischermeister und Fleischsommelier hat die Metzgerei Brües in Viersen-Dülken übernommen.

Dass sich Stefan Brües aus gesundheitlichen Gründen vom beruflichen Leben verabschieden wollte und einen Nachfolger suchte, erfuhr Helbig durch Zufall. „Mir kam es zu Ohren, und so nahm ich Ende vergangenen Jahres Kontakt auf“, erinnert sich Helbig. Anfang des Jahres kam es zu einem ersten Treffen, bei dem der Dülkener und der Vorster feststellten, dass sie nahezu die gleiche Firmenphilosophie haben.

Die vielen Gemeinsamkeiten führten letztendlich dazu, dass sich Brües für Helbig als Nachfolger entschied und nicht für einen weiteren Metzger, der sich ebenfalls zwecks Übernahme vorgestellt hatte. Bis zum 29. Mai lief alles noch unter der Regie von Brües. Es folgte eine Umbauphase, da der Dülkener das Ladenlokal räumlich vom Wohnhaus und der Produktion trennte. Produziert wird nämlich weiterhin in Vorst. Dort wird geschlachtet, zerlegt und gewurstet.

Markus Helbig ist es wichtig zu bewahren. Die Bestseller von Brües hat er in sein Sortiment aufgenommen und produziert sie nach den Original-Rezepturen in Vorst weiter. Für die Vorster Kunden heißt das, dass sie ab sofort zum bekannten Helbig-Sortiment die Grillspezialitäten von Brües sowie Spezialitäten wie unter anderem die Rauchpeitschen und die Dölker Jonges erhalten. „Ich persönlich finde es immer sehr schade, wenn ein Kollege seinen Betrieb aufgibt und mit ihm seine Rezepturen in Vergessenheit geraten, weil es keinen Nachfolger gibt“, sagt Helbig. Er könnte sich eine Datenbank vorstellen, in die die Rezepturen eingestellt und gegen einen bestimmten Obolus von anderen Fleischerin abgerufen werden können. Auf diesem Weg erhalte man Kulturgut, so der Fleischermeister und Fleischsommelier.

Was Helbig aktuell besonders freut, ist die Tatsache, dass seine Vorster Landfleischerei von der Jury des Wettbewerbs „Meisterstücke – Wettbewerbe für Fleisch- und Wurstkultur“, für herausragende Leistungen ausgezeichnet wurden. Von 14 Produkten aus der heimischen Produktion, angefangen bei Wurst über Schinken bis hin zum Grünkohl, der mit zum Sortiment gehört, erhielten zwölf Betriebe die Goldauszeichnung, und zwei wurden mit Silber geehrt. In Anerkennung besonders umfangreicher Qualität wurde dem Betrieb von Markus Helbig zudem die Trophäe „Meisterstück 2021“ verliehen.

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