Mein Auto und ich So fährt es sich mit einem Elektro-Auto
Serie | Vorst · Seit gut einem Jahr ist Mark Schiffer aus Vorst Besitzer eines Elektro-Autos. Ihn überzeugt das Konzept, Umweltschutz ist ihm wichtig. Sein Vorteil: Er hat eine Solaranlage auf dem Dach seines Hauses.
Im Zeitalter von Klimabewusstsein und Umweltschutz sind auch Elektroautos (E-Autos) ein Teil der täglichen – und auch in diesem Fall bisweilen hitzigen – Debatte geworden. Mancher schwört auf E-Autos, andere halten am Verbrenner fest. Mark Schiffer aus Vorst ist seit Mai 2023 Besitzer eines Elektro-Autos und hat seine Entscheidung bisher nicht bereut.
Der Entschluss zum Kauf eines solchen Autos fiel bei dem Familienvater schon ein Jahr zuvor. „Ich fand speziell die Marke Tesla schon immer super und finde, dass Elektroautos einfach ein gutes Konzept sind“, sagt der 43-Jährige. Auch was Umweltschutz betrifft, ist Schiffer sehr interessiert und hat eine Solaranlage auf dem Dach seines Hauses. Sich ein E-Auto anzuschaffen, sei da nur eine Frage der Zeit gewesen, sagt Schiffer. Und das wortwörtlich. „Ich habe extra etwas gewartet, da sich der Markt sowohl preislich als auch von der Entwicklung her zu dem Zeitpunkt sehr schnell verändert hat und es ständig Updates gab“.
Und so fiel die Wahl des Technik-Fans nach eingehender Recherche auf das Tesla-Modell Y Standard. Ausstattung, Preis-Leistungs-Verhältnis und Software hätten ihn überzeugt, sagt er. Außerdem ein weiterer wichtiger Faktor: „Das Auto musste familientauglich sein“. Eine Notwendigkeit mit drei Kindern und einem Hund. „Fahrzeuge mit vergleichbarer Ausstattung habe ich nur für jenseits von 60.000 Euro gesehen. Das war dann doch zu viel“, sagt der Vorster. Mit der damaligen finanziellen Förderung des Staates war der Kauf des Wagens schlussendlich für rund 40.000 Euro möglich.
Die Förderung, der sogenannte Umweltbonus, ist allerdings ausgelaufen; seit Ende vergangenen Jahres können keine neuen Anträge mehr gestellt werden. Die Bundesregierung hatte den Umweltbonus 2016 zusammen mit den Autoherstellern eingeführt, um den Absatz von Elektroautos zu fördern. Die Förderung bestand aus dem Hersteller- und einem Bundesanteil inklusive Innovationsprämie und betrug je nach Fahrzeugpreis bis zu 6750 Euro.
Ein häufiges Thema in Diskussionen über E-Autos sind die Entfernungen, die die Fahrzeuge mit einer Ladung bewältigen können, die sogenannte Reichweite. Mark Schiffer war positiv überrascht: „Unter optimalen Bedingungen schafft unser Auto etwa 430 Kilometer. Im Winter mag das durch die Kälte etwas weniger sein, aber trotzdem kommt man damit schon gut aus“, sagt er. Auch die Ladezeit sei kein großes Thema. Von einem Akkuladestand von unter zehn Prozent bis „vollgeladen“ schätzt er die Dauer auf grob eine Stunde.
Dafür verwendet Schiffer eine sogenannte Wallbox, eine Aufladestation für E-Autos für zu Hause. Auch für diese konnte man eine finanzielle Förderung erhalten. „Wir haben es, glaube ich, wirklich im letzten Moment noch geschafft, dass wir die Förderung bekamen“, sagt er. „Trotzdem war die Wallbox mit den Funktionen, die wir dafür brauchten, und mit Installation schon etwas teurer“. Etwa 1200 Euro kostete ihn die Ladestation. Aber die habe sich vollends gelohnt, ist Schiffer überzeugt. „Im Sommer, wenn es viele Sonnenstunden gibt, produziert unsere Solaranlage genug Strom, dass wir das Auto meistens von dem überschüssigen Strom laden können. So fahren wir im Grunde umsonst. Die Kombi aus Solaranlage und Wallbox ist einfach unschlagbar. Da haben wir wirklich Glück, dass das bei uns so möglich ist“.
Auch wenn der Akku unterwegs geladen werden muss, gebe es keine Probleme, sagt Schiffer. „Das geht auch sehr einfach. Es gibt eine App von Tesla, auf der man, wie bei Google Maps, auf der Karte Ladesäulen sehen und ansteuern kann. Und die Funktion hat das Auto auch selbst integriert“. Das mache sogar längere Strecken einfach zu planen. „Man gibt das Ziel ein, und das Auto macht praktisch den Rest“, sagt Schiffer. „Wenn wir damit in den Urlaub fahren, brauchen die Kinder sogar eher eine Pause vom Fahren als der Wagen“, fügt er lachend hinzu. „Und auch wenn wir im Urlaub dann keine Ladesäule haben, kann man das Auto ja auch an einer herkömmlichen Steckdose aufladen“.
Auf die Frage, ob er sich erneut für ein E-Auto entscheiden würde, antwortet Schiffer mit einem überzeugten „Ja“. Nicht nur das Konzept habe ihn überzeugt, sondern auch das komfortable Erlebnis und die Praktikabilität im Alltag. „Wegen des Fahrgeräusches haben meine Frau und ich unseren Wagen in der App inzwischen liebevoll ‚Raumschiff‘ genannt“, sagt Mark Schiffer. Und nicht nur das: Die Planung für die Anschaffung eines zweiten E-Autos sei schon in vollem Gange. Der derzeitige Favorit ist der Hyundai Kona. Der würde dann erst mal geleast werden – als Übergang, bis Tesla seine neuen Modelle rausbringt. „Ich hoffe, dass E-Autos mehr in den Fokus der Leute rücken“, sagt Schiffer. „Auch zum Wohle der Umwelt“.