Laienspielgruppe aus Vorst Bildband zeigt 30 Jahre „Salz & Pfeffer“

Vorst · Mit einem Bildband blickt die erfolgreiche Laienspielgruppe „Salz & Pfeffer“ der Kolpingsfamilie Vorst auf ihr 30-jähriges Bestehen. Auf 200 Seiten erzählen mehr als 700 Fotos von einer einmaligen Geschichte.

 Die Verantwortlichen (v. li.) bei der Vorstellung: Thomas Nellen (Stadtkulturbund), Uwe Leuchtenberg (Bürgermeister), Heinz-Josef Köhler (Vorsitzender Heimatverein), Wolfgang Arretz (Spielleiter „Salz & Pfeffer“), Günter Huben, Hildegard Heidenfels und Ulrich Leusch (Vorsitzender Kolpingsfamilie).

Die Verantwortlichen (v. li.) bei der Vorstellung: Thomas Nellen (Stadtkulturbund), Uwe Leuchtenberg (Bürgermeister), Heinz-Josef Köhler (Vorsitzender Heimatverein), Wolfgang Arretz (Spielleiter „Salz & Pfeffer“), Günter Huben, Hildegard Heidenfels und Ulrich Leusch (Vorsitzender Kolpingsfamilie).

Foto: Rüdiger Bechhaus

„Lassen sie sich entführen in die Theaterwelt von ,Salz & Pfeffer’.“ Mit diesen Worten überreicht Wolfgang Arretz das erste Exemplar eines ganz besonderen Bildbandes an Uwe Leuchtenberg. Der Tönisvorster Bürgermeister (SPD) fängt neugierig an zu blättern, und schon sind die ersten Lacher zu hören. Und schmunzeln kann man wirklich, wenn man in die 30-jährige Geschichte der Laienspielgruppe „Salz & Pfeffer“ der Kolpingsfamilie Vorst einsteigt. Was das Ensemble in drei Jahrzehnten auf die Bühne brachte, hat die Zuschauer stets zum Lachen gebracht; die Schwänke wie auch die später hinzugekommenen Kinderstücke begeisterten über die Jahre die Besucher.

Eigentlich wäre in diesem für die Gruppe besonderen Jahr wieder ein Märchen an der Reihe gewesen. Denn ihre runden Geburtstage hat „Salz & Pfeffer“ bisher jeweils mit einem Märchen gefeiert. Zum zehnjährigen Bestehen gab es „Der Teufel mit den drei goldenen Haaren“ und zum 20-Jährigen „Peterchens und Annelieses Mondfahrt“. Zum 30-jährigen Bestehen war also auch wieder ein Märchen angedacht, aber Spielleiter Arretz hatte eine andere Idee. Ihm schwebte ein Bildband vor, der die 30-jährige Geschichte der Laienspielgruppe erzählt.

Sein Vorschlag stieß bei der Gruppe auf Zustimmung, und damit fing für Arretz die Arbeit an. Der Spielleiter erstellte den Bildband in Eigenregie. In dem 200 Seiten umfassenden Werk steckt ein halbes Jahr Arbeit. Das Ergebnis spricht für sich. „Salz & Pfeffer“ kann auf einen Bildband schauen, der umfangreich und unterhaltsam drei Jahrzehnte widerspiegelt.

Arretz blätterte sich durch Tausende von Fotos und wählte letztendlich mehr als 700 Bilder aus. Alle Theaterstücke, die jemals gespielt wurden, sind im Buch vertreten. Bei vielen davon hat Arretz zusätzlich die entsprechenden Zeitungsartikel eingestellt. Ein weiteres Schmankerln sind die Filme, die dank QR-Codes im Buch ausschnittsmäßig quasi zu sehen sind. „Ich habe alle 40 Filme angeschaut und besondere Szenen zum Lachen ausgewählt“, berichtet der Spielleiter. Sind die ersten Filme von der Technik her noch nicht so ausgereift, änderte sich das im Laufe der Jahre.

Die 30 Jahre zeigen generell eine Entwicklung von Technik, Licht, Maske und Werbung. „Die ersten Falten haben wir noch mit Fensterkitt geschminkt“, plaudert Heinz-Josef Köhler aus dem Nähkästchen. Ulrich Leusch erinnert sich an die ersten Eintrittskarten, die noch selbst gemalt wurden.

Mit dem Jubiläumsbuch erhält der Leser aber nicht nur einen Spaziergang durch die Aufführungen der vergangenen Jahre. Er bekommt zugleich Einblicke hinter die Kulissen und lernt das Team kennen, das ansonsten immer im Verborgenen arbeitet. Man kann Probenatmosphäre im Probenraum schnuppern und sieht, wie Bühnenbilder entstehen. Der Leser lernt alle Darsteller sowie ihre Rollen in den verschiedenen Stücken kennen. Zudem kann den Maskenbildnern bei der Arbeit zugesehen werden.

Die Aufführungsorte werden ebenso vorgestellt, und man kann – bildlich gesprochen – nochmals in alten Eintrittskarten stöbern. Der Souffleusekasten ist einmal vom Blickwinkel der Bühne zu sehen. Das gesellige Leben findet ebenfalls Raum, und der Leser erfährt von den Auszeichnungen der Laienspielgruppe.

Es sind allesamt Bilder, die für sich sprechen. Ein Bildband, den man immer wieder aufs Neue mit Vergnügen durchblättern kann und immer wieder Dinge entdeckt, die das Herz berühren. Die erste Auflage des Bildbandes besteht aus 100 Exemplaren. „Wir können bei entsprechender Nachfrage aber sofort nachdrucken“, sagt Arretz.

Viel Lob gab es bei der feierlichen Übergabe an Leuchtenberg auch von Thomas Nellen, dem Vorsitzenden des Stadtkulturbunds Tönisvorst. Er blätterte sich mit der gleichen Begeisterung durch die 200 Seiten mit den mehr als 700 Fotos. Beide sind sich einig: eine schöne Lektüre für das Wochenende.

Nachwuchssorgen hat „Salz & Pfeffer“ indes nicht. Mit „Salz & Pfeffer for Kids“, die mit jährlichen Kinderstücken aktiv sind, rückt der Nachwuchs an jüngeren Schauspielern nach; wobei es aktuell mehr Frauen sind. „Daher sind wir auf der Suche nach jüngeren Männern, die auch Lust auf ehrenamtliches Theater spielen haben“, sagt Köhler. Junger Mann zum Mitreisen gesucht, fügt Leuchtenberg an und lacht.

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