St. Tönis Laien bereiten auf Erstkommunion vor

St. Tönis · „Kommunionmütter“ und „Kommunionväter“ lassen sich ausbilden, um die Kinder auf ihr großes Fest vorzubereiten. Nach Ostern wird der „Weiße Sonntag“ zusammen gefeiert.

     Svenja Buddewig und Dirk Broich sind zwei der engagierten Laien, die in St. Tönis Kinder bis zur Kommunion begleiten werden.

Svenja Buddewig und Dirk Broich sind zwei der engagierten Laien, die in St. Tönis Kinder bis zur Kommunion begleiten werden.

Foto: Jürgen Karsten

Laien helfen den Kirchengemeinden bei den Vorbereitungen für die Erstkommunion. Zwei ehrenamtliche Katecheten von insgesamt knapp 20, die in St. Tönis Kommunionkinder auf ihr großes Fest vorbereiten und sich dafür eigens ausbilden ließen, sind Svenja Buddewig (41), Diplom-Psychologin und Mutter zweier Töchter, und Dirk Broich (46), Medizintechniker im Alexianer-Krankenhaus und Vater eines Sohnes. Sie entschlossen sich aus Liebe zu ihren Kindern, die jetzt zur Kommunion gehen, sich ehrenamtlich für diese Aufgabe zu engagieren.

Dirk Broich arbeitet ohnehin seit 20 Jahren mit Kindern, so dass auch ihm der Entschluss leicht fiel. „Auf eine Reise zu gehen und Gott zu entdecken“, fand Svenja Buddewig für sich spannend. Die Schulung für die Aufgabe begann im November letzten Jahres. An insgesamt zwölf Terminen waren die Katecheten mit den Kindern im Einsatz. Für sie kamen noch mal sechs eigene Vorbereitungstermine dazu. Und wer bei der Sternsinger-Aktion zu tun hatte, hatte weitere fünf ehrenamtliche Termine zu bewältigen. Ein bewundernswerter Einsatz der Laien.

Gemeindereferentin Regina Gorgs bereitete ihnen didaktisch und methodisch sehr hilfreiche Materialien zur Einstimmung in die Themen vor. Die Geschichte Jesu, das Sakrament der Kommunion, Brot teilen, die Abläufe im Gottesdienst, Kontakt zu Gott – viele Themen wurden dabei bearbeitet. Die Kinder kommen gerne zum Unterricht. Und freuen sich auf ihr großes Fest.

 Der Weiße Sonntag mit der ersten Heiligen Kommunion ist ein unvergessliches Erlebnis.

Der Weiße Sonntag mit der ersten Heiligen Kommunion ist ein unvergessliches Erlebnis.

Foto: dpa-tmn/Stephan Jansen

Pfarrer Marc Kubella gestaltet seine Messen in St. Cornelius in dieser Zeit besonders kindgerecht. Ein besonderes Highlight war das Ereignis „Kirche im Dunkeln“, bei dem es galt, in der stockdunklen Kirche einen Taschenlampen-Parcours zu bewältigen, dabei die Besonderheiten der Kirche kennen zu lernen und die Stille des Gotteshauses zu erfahren. Das machten die Eltern mit ihren Kommunionkindern gemeinsam.

In kleinen Gruppen zwischen fünf und acht gleichaltrigen Kindern werden die Kinder auf das Fest vorbereitet. Die Materialsammlungen helfen den Kindern dabei, auf eine recht spielerische Art ihren Glauben zu entdecken. Sie sollen die Glaubensinhalte kennen lernen, damit ihr Bild Gottes reifen und sich entwickeln kann. Die „Kommunionmütter“ und „Kommunionväter“, wie man sie gerne nennt, also die ehrenamtlich tätigen Laien, unterstützen die Kinder dabei in hilfreichem Maße. Nur wer getauft ist, darf die Erstkommunion empfangen. Diesmal wurden vorab drei Kinder getauft, die bisher noch nicht getauft worden waren.

Für die Kinder – und natürlich ebenso für ihre Eltern und die Verwandten – ist die Feier der Erstkommunion ein ganz großer Tag. Ab jetzt können die gläubigen Kinder mit ihren Eltern gemeinsam nach vorn gehen und die Kommunion empfangen. Traditionell wird die Feier der Erstkommunion am ersten Sonntag nach Ostern begangen, aus pastoralen Gründen kann dies aber auch in den ersten Wochen nach Ostern geschehen. „Weißer Sonntag“ wird dieser Tag auch genannt. Der Name geht zurück auf die Zeiten des frühen Christentums, als alle Täuflinge noch lange, weiße Gewänder trugen.

In der ersten heiligen Kommunion wird das Sakrament der Eucharistie gefeiert. Danach ist dann jeder eingeladen, das Sakrament in jeder Messe zu empfangen. Jesus feierte das Letzte Abendmahl mit seinen Jüngern noch kurz vor seinem Tod, als er sich den Menschen unter den Zeichen von Brot und Wein schenkte und dazu aufforderte: Tuet dieses zu meinem Gedächtnis! Deshalb wird auch noch heute in den Kirchen die Gegenwart Jesu mit Brot und Wein gefeiert.

Die Kinder sollen das Sakrament der Heiligen Kommunion empfangen, wenn sie den Unterschied zwischen einfachem Brot und Wein und den gewandelten Gaben verstehen können. Nach dem Kirchenrecht ist damit das siebte Lebensjahr gemeint. In den deutschen Bistümern werden die Kinder allgemein etwa um das dritte Schuljahr herum zur Vorbereitung auf die Erstkommunion eingeladen.

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